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^2- nz und Sonnabend, den 2». Februar rch För- rfassung, für die ben und ern von Sachsen. Bischofswerda, 24. Februar. Wie uns mitgetheilt wird, Hal der hiesige Stadtrath beschlossen, das bald zu »erhoffende Eintreffen der Nachricht vom Friedensschlüsse durch einstündiges Geläute mit allen Glocken, Choralmusik vom Rathhausbalcon herab und Beflaggen der öffentlichen Gebäude zu feiern. Weitere Festlichkeiten sollen der allgemeinen Dankes und Friedensfeier, welche für das ganze Land an geordnet werden wird, Vorbehalten bleiben, und wird sich der Stadtrath deshalb mit den übrigen hiesigen Behörden, den Corporationen und geschlossenen Ge sellschaften iu's Vernehmen stellen.- Herr Staatsminister Frhr. v. Friesen hat sich nach Berlin begeben, um dort zunächst an den Be- rathungen des Bundesraths theilzunehmen. Im Interesse des reisenden Publikums hat die königl. Generaldirection der sächsischen Staatsbahnen über die Zulässigkeit der „Fahrtunterbrechung auf den Zwischenstationen" folgende Grundsätze aufgestellt: 1) Die Unterbrechung der Fahrt auf Zwischen stationen und Haltestellen ist künftig zulässig sowohl bei Tour- als bei Tagesbillets. 2) Es ist eine mehrmalige Unterbrechung der Fahrt gestattet und zwar bei Tourbillets an dem Tage, an dem das Billet gelöst wurde und an dem darauffolgenden Tage, bei Tagesbillets aber innerhalb der dreitägigen Giltigkeit derselben sowohl auf der Hin- als auf der Rückreise. 3) Die Unterbrechung der Reise ist nur unter der Voraussetzung gestattet, daß der be treffende Passagier auf der Unterbrechungsstation unmittelbar nach Verlassen des Zuges von dem diensthabenden Stations- oder Haltestellenbeamten sich die Unterbrechung' bescheinigen läßt, 4) Das Gepäck kann bei Tourbillets immer nur nach dem Endpunkt, nie nach einer' Zwischenstation expedirt werden. Bei Tagesbillets, auf welche Freigepäck nicht gewährt wird, ist die Gepäckexpedirung nach jeder beliebigen Station gegen Erhebung der vollen Taxe zulässig. Unmittelbar nach Eingang einer officiellen Nachricht über den Abschluß des Friedens mit Frank reich soll eine kirchliche Dank- und Friedeusfeier im ganzen Lande angeordnet werden. In der Nacht zum,19. d. M, ist der 34 Jahr Sechtuadzwanjigster Jahrgang. - alte Bergarbeiter Stephan Poffelt aps Tschirnhausen in dem Kohlenwerke des Gutsbesitzers Gottlieb Poffelt in Türchau dadurch verunglückt, daß er nach ein genommener Vesper im Schacht mit einigen Ge nossen einen entlegenen sogenannten warmen Ort zum Schlafen aufgesucht, woselbst er von bösen Wettern erschlagen worden, während seine Genossen sich durch schleunige Flucht noch retten konnten. Derselbe hinterläßt eine Frau und zwei Knaben im Alter von 4 und 2 Jahren. (B. N.) Meißen, 18. Februar. An dem Wege nach Niederjahna ward vorgestern von einem Manne ein neugeborenes Kind todt im Schnee versteckt gefunden. Die Mutter desselben ist eine wendische Magd au« Großkagen, welche, nachdem sie in Dresden in der Klinik ihre Entbindung abgewartet, aus dem Heim wege ihr Kind dort in den Schnee verscharrt hat,' wo es gestorben ist. Die Thäterin ist zur Hast ge bracht worden. - Dresden, 23. Februar. Im PieschenerHafen wurden vorgestern Abend drei dort in Sicherheit gebrachte größere Elbfahrzeuge durch das aus der Weißeritz gekommene Eis, das sich unter der Elb- eisdecke zusammengeschoben hatte, arg beschädigt. Ein mit Steinen beladenes Schiff ist gänzlich unter gegangen, einem zweiten befrachteten Kahne wurde die Seitenwand eingedrückt, doch konnte bei diesem zeitig genug Hilfe geschafft werden, während ein dritter Kahn mit 3000 Centner Rohzucker beladen zum größten Theike untergegangen ist, so daß vom Zucker wenig zu retten sein dürste. Man spricht, daß der Gesammtschaden gegen 30,000 Thaler be tragen und der Werth mit fast gleicher Summe versichert sein soll. — Der Kanonendonner brachte gestern Vor mittag ganz Dresden in lebendige Bewegung. Er brachte die donnernde Kunde von dem Aufbruche des Eises, der nach 10 Uhr erfolgte und wohl durch das am vorgestrigen Abend noch spät eingetretene Regenwctter beschleunigt sein mochte. Immense Menschenmassen strömten den Elbufern zu. Die alte Brücke, der Rayon bei Helbig's, die Brühlsche Terrasse waren dicht von Zuschauern besetzt, die neu gierig dem Eise folgten, das, ehe es die Brücke er reichte, ruhig und langsam, zumeist in colofsalm glatten Schollen dahinglitt. Rach 10 Uhr stank da- Wochenblatt für ' r-Ä Bischofswerda, Stolpe« m»d Umgegend Amtsblatt -es Königlichen Werichtsamtes vn- -es Kta-trathe« za Kischosswer-a. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch« «ad Sonnabends, und koket einschließlich der Sonn abend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 12'i, Rgr. Inserate werden bi« Dien«tag« und Freitag« früh 8 Uhr angenommen und kostet die gespaltene Corpu«rekle oder deren Raum 8 Pfennige. ^87^