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des „sächsischen Erzä Bischofswerda, den 16. Februar, Vo . Onnk oad Verlag von Friedrich May, redigirr unter Beranttvortlichkeit von Emil May in Bischofswerda. KMV Berlin, 15. Februar. Die „Prov.-Corr." wird auch wissen, daß es ganz Frankreich ist, schreibt in Bezug auf die französische National- versawmlung in Bordeaux: Sobald bestimmte Aus sicht auf eine Verständigung über die Friedensgrund lagen vorhanden ist, dürfte eine Verlängerung des Waffenstillstandes behufs definitiver Friedensverhand lungen eintreten. Voraussichtlich wird alsdann die Nattonalversammlung nach Paris verlegt werden. Andernfalls wird die Fortsetzung des Krieges nach Ablauf des Waffenstillstandes sofort mit aller Energie beginnen, wozu bereits alle Vorbereitungen getroffen find, doch ist die volle Zuversicht begründet, daß dieser Fall nicht eintreten werde und unsere Truppen I in nicht langer Zeit lorbeergekrönt heimkehren werden. Nach der „Prov.-Corr." beabsichtigt die Re gierung den Landtag nächsten Sonnabend zu be schließen. Karlsrube, 14.Februar. Die amtliche „Karls- I ruher Zeitung" veröffentlicht folgendes Telegramm I des Etappencommandos in Mühlhausen an das I badensche Kriegsministerium in Karlsruhe: Belfort I hat Waffenstillstand abgeschlossen und will capituliren. ' Bordeaux, 13. Februar. Die Sitzung der Nationalversammlung wurde heute um 2 Uhr er öffnet. Der Präsident theilt mit, daß die Kammer D wie im Jahre 1849 in 15 Bureaux eingetheilt wird; die Prüfung der Mandate werde erfolgen, sobald es die Umstände gestatten. Der Präsident verliest hierauf ein Schreiben des Generals Garibaldi, D worin er erklärt, daß er es für seine Pflicht gehalten D habe, nach Bordeaux zu kommen, wo die Vertreter D der Nation augenblicklich tagen, daß er aber auf das Mandat, mit welchem er von mehreren De partements 'beehrt worden sei, verzichten muffe. W Hierauf erklärte Jules Favre nainens seiner College» , in Bordeaux und Paris, daß die Regierung der M nationalen Vertheidigung ihre Gewalt in die Hände U der Volksvertreter niederlege. „Als wir die Last W der Regierung", erklärt Jules Favre, „auf uns W nahmen, hatten wir kein anderes Streben, als die W Gewalt, welche wir unter den damaligen Umständen W auf uns nehmen mußten, in die Hände der National- W Versammlung zurückzulegen. Dank Ihrem Patriotis- M muS und Ihrer Einigkeit hoffen wir, das Land W werde, belehrt durch das Unglück, gelernt haben, I von Klagen abzusehen und die Bedingungen für eine M normale Existenz wiederzufinden. Wir treten völlig M zurück und überlassen Alles Ihrer Entscheidung; wir erwarten mit Vertrauen die Bildung neuer gesetz- W mäßiger Gewalten." — Favre kündet hierauf an, M-däß seine College«, um den Gesetzen Achtung zu M verschaffen, so lange in ihren Functionen verbleiben M werden, bis die neue Regierung gebildet sei, und er M bittet um Erlaubniß, auf seinen Posten zurückkehren IN zu dürfen, um die ihm obliegenden so schwierigen Dm rind heiklen Aufgaben zu erfüllen. Jules Favre Mx schloß seine Rede mit folgenden Worten: „Ich er- Uil warte Ihr Urtheil mit Vertrauen, und ich hoffe Denjenigen, mit welchen wir in Unterhandlung DUstehen, mittheilen zu können, daß das Land im Stande MMei, seine Pflichten zu erfüllen; der Feind soll wissen, Maß wir für die Ehre Frankreichs Sorge tragen, er sich gemäß der Bestimmungen der Convention nink- mehr zu entscheiden hat. Eine Verlängerung M Waffenstillstandes ist wahrscheinlich nothwendig.; verlieren wir keinen Augenblick; denken wir an die Bedrängnisse und Leiden unseres vom Feinde be setzten Landes. Ich hoffe, die Regierung kann auf Ihren Beistand zählen, um den nöthigen Aufschub zu erlangen." (Lebhafter Beifall.) Garibaldi hat seine Stelle als Oberbefehlshaber der Bogesenarmee niedergelegt, da er seine Mission als beendigt ansehe. Die Regierung hat in einem Schreiben, welches von sämmtlichen Mitgliedern derselben unterzeichnet ist, seine Demission an genommen, indem sie zugleich im Namen des Landes für seine geleisteten Dienste den Dank ausspricht. Bordeaux, 14. Febr. Jules Favre, welcher gestern Abend nach Paris abgereist ist, wurde von der Nationalversammlung beauftragt, mit dem Grafen von Bismark wegen Verlängerung des Waffen stillstandes zu verhandeln. Die Abwesenheit Favre's ist auf zwei Tage berechnet. Es verlautet, die Re gierung in Paris werde zufolge einer Aufforderung sämmtliche Sitzungsprotocolle vom 4. September bis zum Abschlüsse des Waffenstillstandes veröffentlichen. Das „Siecke" verlangt von der Regierungsabtheilung in Bordeaux dasselbe. Die Regierung hat aus Paris von ^1 Uhr Morgens die nachstehende Depesche des Maire von Paris empfangen: Soweit bisher das Wahlresultat festgestellt ist, sind folgende Candidaten gewählt, wobei bemerkt wird, daß die Reihenfolgen der Namen, bezüglich der Anzahl der auf sie gefallenen Stimmen noch Abänderungen erfahren dürsten: Victor Hugo, Louis Blanc, Ouinet, Gambetta, Garibaldi, Rochefort, Delescluzes, Avmiral Saiffet, Joigneaux, Schölcher, Phat, Henry Martin, Ranc, Gamlieu, Admiral Pothiau, Dorian, Locroy, Mac Mahon, Brisson, Sauvage, Marc Dufraisne, Bernard, Greppe, LangloiS, Floquet, Bacheret, General Frebault, Clemenceau, Cournet, Thiers, Littre. Sehr wahrscheinlich erscheinen noch die. Wahlen von Tolain, Brunet", Edm. Adam, Peyrat und Ledru-Rollin. Die Wahlergebnisse einzelner Arrondissements fehlen noch. Bordeaux, 14. Februar. In der National versammlung waren heute 450 Deputirte anwesend. Der Präsident verliest ein Schreiben von Cremieux, worin derselbe demissionirt. Die Bureaux sind eifrig mit Wahlprüfungen beschäftigt. Die Frage betreffs der Wahlen des Prinzen Joinville und der Präfecten bleibt späterer Berathung Vorbehalten. Wahrscheinlich wird Grevh definitiver Präsident der Nationalversammlung; Vicepräsidenten dürsten Trochu, Dusaure, Larcy und Changarnier werden. Als zu künftiger Präsident der neuen Regierung wird ThierS bezeichnet. General Chanzy ist hier eingetroffen. Aus Bordeaux vom 15. Februar wird über London gemeldet: Garibaldi hat Bordeaux verlassen und sich nach Marseille begeben, von wo er sich nach Caprera einschiffen wird. (Dr. I.)