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^10.1 Sonnabend, -en 4 Februar selbst durch die Temperatur der Lust viel zu leide«, da die Hitze oft auf 31 Grad stieg. Die Bohrung und Sprengung des Gesteins geschah vermittelt comprimirter Luft, welche dann wieder zur Abkühlung verwendet ward. Hierauf beschrieb auch der Herr Referent noch das System der Fell'schen Eisenbahnen, sowie die Erbauung der Rigibahn mit großer Sach- kenntniß und Klarheit. Uebergehend nun auf Hie Erbauung der Pacific-Eisenbahn, so wurde envähut, daß sich dieselbe durch seine Länge (717 d. Meilen) und durch die Schnelligkeit des Baues (6 Jahr) auS- zeichnet. Sie wurde von drei Gesellschaften erbaut und führt fast durch alle Climas der Erde, durch Felsengebirge, Wüsten, Prairien und ungeheuere Waldungen. An derselben liegen natürlich keine Städte, sondern es sollen erst diese an der Bahn entstehen. Sie wurde 1863 begonnen und den 10. Mai 1869 eröffnet. Die Menge der Arbeiter, 40,000 Mann täglich, bedingte zugleich die Schnellig keit des Baues. Durch die Prairien -wurden die Schwellen ohne Unterbau auf den Boden gelegt, die Brücken bis zu 100 Fuß Höhe nur aus Hölz gezimmert und Durchschnitte und Aufschüttungen natürlich eben so schnell vollendet. Die Fahrt auf der ganzen Bähnlänge dauert 6H Tag, daher auch die Eisenbahnwagen zu dieser langen Fahrt mit allem Comfort ausgestattet sind. Zuletzt sprach dann noch der geehrte Redner über die Feldeisenbahn von Remilly nach Pont - s - Mousson, die ganz n-ch amerikanischem System gebaut ist und nebst 2 Ma- ducten über die Mosel in 41 Tagen vollendet ward. Der so reichhaltige Vortrag erfreute sich des Bei falls aller Zuhörer und gewiß haben Alle den Wunsch, Herrn Andrä recht bald wieder hier sprechen zu hören. Zum Schluß sprach der Vorsitzende im Namen der Versammlung dem Herrn Restrenten den schuldigen Dank für seine Mühwaltung aus. A Dresden, 2. Febr. Nach von Berlin hier her gelangter telegr. Nachricht werden bei der jüngst stattgehabten Subseription auf norddeutsche füUf- procentige Schatz-Scheine Zeichnungen bis 40Y Thlr. voll berücksichtigt, während auf Beträge darüber nur 14 Procent Ausfall kommt. Es hat eine sicher», ordentlich starke Ueberzeichnung sowohl in Deutsch land als auch in England stattgefunden. Dresden, LS. Januar. Hoffentlich' gewinnt Sachsen. Bischofswerda, 1. Februar. Eine große Zahl der Mitglieder des hiesigen Gewerbevereins versammelte sich am Sonnabend Abend im Saale des Schießhauses zu einer außergewöhnlichen Sitzung, zvv mit großer Aufmerksamkeit und vielem Jntereffe dem gediegenen Vortrag des Herrn Ingenieur Car l Andrä von hier, zur Zeit in Pulsnitz, zu folgen. Derselbe sprach in sehr anregender Weise über den Mont-Cenis-Tunnel, die Pacific-Eisenbahn und die Feldcisenbahn bei Pont-s-Mousson, und war dabei so klar und instructiv, daß ihm gewiß ein Jeder folgen konnte und vielfach belehrt den Saal verließ. Die 4 Riesenbauwerke, welche in neuerer Zeit überall gerechtes Aufsehen erregen und ein so günstiges Aeugniß für den Fortschritt der Technik ablegen, sind das englisch-norvamerikanische Cabel, der Suez- canal, die Pacificbahn und der Mont-Cenis-Tunnel. Welche mannichfaltige Mühen und Versuche gingen Voraus, ehe nur die beiden erst genannten Werke zur Ausführung gelangten und vollendet wurden! Es war ein Triumph, den die Wissenschaft hierdurch feiert und uns zur Bewunderung des menschlichen Geistes auffordert, wenn wir bedenken, daß diese Werke nur allein durch fortgesetzte Studien möglich - waren. Eben so großartig ist der Mont-Cenis-Tunnel. Schon 1855 wurde das Project der Durchbohrung «ines Bergrücken des Mont-Cenis gefaßt, um eine directe Eisenbahnverbindung zwischen Italien und Frankreich herzustellen. Biele zweifelten an der Ausführbarkeit des ProjectS, da es ungemein schwierig war, die Lage dieses Tunnels zu bestimmen. Dieß geschah endlich durch einen deutschen Ingenieur, der mittelst Meridianmessuugen die Richtung und Linie des Riesenwerkes bestimmte. Von beiden Seiten -wurde 1860 die Bohrung des Tunnels begonnen. 10 Jahre hindurch arbeiteten täglich 5000 Menschen an derselben und siehe da, am 25. December 1870 war der Tunnel «ach besten Seiten hin so vollendet, haß sich die Arbeiter in demselben, nach Durchbrechung her letzten Schicht, die Hände reichen konnten, also die angegebene Richtung des Tunnels nicht getäuscht tzqtte. Damit war das so schwierige Werk vollendet, welches während des Baues aus. so große Hinternjsse gestoßen war. Die Arbeiter hatten im Tunnel Sechtuadjwanzigfter Jahrgang. Bischofswerda, Stolpen und Umgeg-M Amtsblatt -es Königlichen Gerichtsamtes und -es Sta-trathes z« Dischofswer-a. viele Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sounabrnbs, und kotzet einschließlich dervchG« abend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 12 Ngr. Inserate «erden bi« Dienstag« und FreilaK« früh 8 Uhr angenommen und kostet die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum 8 Pfennige. —— — MK roin thau. is zum -chellen- bige im zeichnet, -Pf. -Pf. >- und Mage. milk wozu lud. mar. '7LHIr. er loco k.) ILj. t ktsch. cher. iMirfik, isth. grammS Hen die, end de al nicht gt sein.