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Während der Feind die Stadt beschießt, vereinigen sich die Aufrührer, um die Berlheidigunz zu lähmen. Seien wir bereit, mit den verbrecherischen Umtrieben ein Ende zu machen. Die Nationalgarde erhebe, sich beim ersten Aufrufe in voller Stärke und die, Aufwiegler werden zu Boden geschlagen werdend Dieses. Geschäft mögen nur immerhin die Franzosen besorgen; es wäre traurig, wenn deswegen deutsches Blut fließen sollte. Und deshalb sind wir mit der Besatzung aller Forts vollständig einverstanden. Auch ist mit Zuversicht zu hoffen, daß dein drei wöchentlichen Waffenstillstand der Frieden auf dem Fuße folgt, so daß Ende Februar der blutige Kampf als vollständig abgeschlossen betrachtet werden darf. Innerhalb dieser drei Wochen wird die Constituante zusammentreten, die Regierungsform bestimmen und den Frieden schließen. Gott sei Dank, daß es so weit ist. Alle sonstigen Nachrichten politischen. Inhalts verlieren diesem großen Ereignisse gegenüber an Be« deurnng. Die Londoner Confer en z scheint, sehr lange dauern zu sollen, da sie bis jetzt nur immer zur neuen Vertagung zusammenlrat. Am 31. wirb wieder eine Sitzung stattfinden. Die Vertreter der- Pforte, Rußlands, Deutschlands, Oesterreichs, Italiens" haben Erklärungen abgegeben, welche den lebhaften/ Wunsch der betreffenden Cabinette auf Erhaltung des Friedens im Orient ausbrücken. Frankreichs gegenwärtige Regierung will alle Beschlüsse der- Confcrenz, welche Aenderungen der Verträge her beiführen, als nicht vorhanden betrachten. Europa wird deshalb nicht in Unruhe kommen. In Oesterreichkann man aus der schleichenden Ministerkrisis nicht herauskommen; mindestens em halbes Dutzend Listen mit neuen Candidaten wurden, ebenso schnell aufgestellt, wie verworfen. Die Zerfahrenheit der österreichischen Zustände mag freilich den Ministerposten gerade zu keinem angenehmen Amte machen. Sonst nichts besonderes Neues aus Oesterreich. . l Das deutsche Reich wählt am 3. März seine Vertreter zum ersten deutschen Reichstage. Wenn bisher die liberale Partei durch die Parole: „durch Einheit zur Freiheit" getrennt war, so hat. heute diese Trennung keinen Sinn mehr, denn die Einheit ist erreicht. Jetzt heißt es die Freiheits Hierhin haben von nun an die Bestrebungen sich zu richten, hier mutz der Hebel angelegt werdW»- um alte, in die Zeit nicht mehr hineinpassende Zu stände zu beseitigen und wahrhaft freisinnige Institutionen zu schaffen. Das sst die Aufgabe der: Volksvertreter in diesem kommenden Reichstage. Die Front muß verändert werde», damit auch diese Pläne zur Verwirklichung gelangen. Wir werd« eine gänzliche Neubildung der Partrivechäüviße / 66 " - ... ' .. ' von sisiM College» sich verlasen sehen, da hie des EMtMaodanten dck RWPttzMLDWchWr - Herren Eretnieux, Glaitz, Bizoin und Fourichon sich „An der verflossenen Nacht häbirw Aufwiegler das stet» der Berufung einer Constituante günstig zeigten Gefängniß Mazas angegriffen und die Gefangenen, und der Waffenstillstand doch nur dießerhalb ge- unter ihnen FlourenS, befreit. Sie suchten ferner schlossen werden könnte. sich der Mairie des 20. Arrondissements zu be- Allein alle diese Bedenken werden durch den mächtigen, um daselbst den Aufruhr zu installiren. Eingang folgender Depeschen beseligt; . - Euer Obercommandant zählt auf Eu^en Patriotisimr-, Berlin, 29. Januar. Wem königlichen d, Kiese, ruMoftn. Mt«jd,. Dr^-'«uetzdMS.^ Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten " ist am 28. Januar Abends spät nachstehende Mitcheilung zugegangen: „Versailles, 28. Januar. Es ist von dem Reichskanzler Grafen Bismark und Herrn Jules Favre die Kapitulation aller Pariser Forts und ein drei wöchentlicher Waffenstillstand zu Lande und zu Wasser unterzeichnet worden. — Die Pariser Armee bleibt in der Stadt kriegs gefangen." Berlin, 2S. Januar. An Ihre Mas. die Kaiserin und Königin Augusta ist das nachstehende Telegramm gelangt: Versailles, 2S. Jan. Gestern Abend ist ein dreiwöchentlicher Waffenstillstand unterzeichnet worden. Linie und Mobile werden kriegsgefangen utid in Paris inter- nirt. Die Nationalgarde übernimmt die Aufrechthaltung der Ordnung. Wir be setzen alle Forts; Paris bleibt eernirt und darf sich verpflegen, wenn die Waffen ausgeliefert sind. Eine Constituante wirb nach Bordeaux in 14 Tagen be rufen. Die Armeen in» freien Felde be halten ihre resp. Landstrecken besetzt mit Neutralitätszonen zwischen sich. Dies ist der erste fegensvolle Lohn für den Patriotismus, den Heldenmuth und die schweren Opfer. Ich danke Gott für diese neue Gnade; möge der Frieden bald folgen! Wilhelm. Brüssel, 28. Januar. Nach Berichten aus London vom 28. Januar hat Gambetta infolge der Nachrichten über die Versailler Verhandlungen seine Demission gegeben. Brüssel, 29. Januar. Der zwischen Deutschland unv Frankreich abgeschlossene Waffenstillstand dauert bis 19. Februar. Die Unterschriften erfolgten am 28. Januar Abends. Die Pariser Garnison, ausgenommen die Rationalgarde, streckt die Waffen. Heute Vor mittag 10 Uhr besetzen die deutschen Truppen die Forts. Somit sind alle Zweifel behoben! Sämmtliche Forts in den Händen der Deutschen ist so gut, als wäre Paris von ihnen besetzt. Man kann es nur billigen, daß den Franzosen überlassen bleibt, ihren Pariser Pöbel selbst niederzuhalteu, denn welche Käulpfe esst vor eitrigen Tagen (am 23. Januar) wieder stattgefunden, darüber giebt folgender Alfruf