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11871. Sonnabend, den 28. Januar, Der „St.-A." veröffentlicht unterm 26. die er wartete Bekanntmachung des Generalpostamt-, die Wiederaufnahme des Privatpäckerei - Beförderungs dienstes an die im Felde stehenden Truppen be treffend. Vom 1. Februar ab können wieder Privat packereien bis 4 Pfund zur Postbesörderung an Pie Cernirungstruppen von Paris, Belfort und Bitsch, ferner an diejenigen Besatzungs- rc. Truppen an genommen werden, welche auf den Etappenstraßeu der Armeen in Frankreich, sowie im Elsaß und. in Deutsch Lothringen feste Standquartiere in solchen Orten haben, die an einer im Betriebe befindlichen Eisenbahn belegen sind. Packereien für andere, als die vorbezeichneten Truppen rc. müssen vorerst von der Beförderung unbedingt ausgeschloffen bleiben. Die sonstigen Bestimmungen sind die früher». Nach einer Bekanntmachung des königl. Kriegs ministeriums beginnen die Aufnahmeprüfungen für das königl. sächs. Cadetten-Corps am 23. April. Am 26. Januar Mittags Hl Uhr ging ein Transport französischer Kriegsgefangener von Dresden, welche sich besonders bemerklich gemacht haben sollen, unter auffallend starker militärischer Bedeckung zur bessern Sicherung nach der Festung Königstein ab. In einem Destillationsgeschäfte in Dresden wurde am 24 Januar Abends als Bezahlung für Schnaps ein Thaler verausgabt, der dem Verkäufer nicht ächt erschien, und warf deshalb ein anwesender Gast, um eine Probe damit anzustellen, das Geld stück aus die steinernen Fußplatten, wobei das Falfi- ficat in vier Stücken zerbrach. Wie man sagt, sollen seit längerer Zeit dergleichen vorzüglich gut aus einer Masse von Kupfer und Zink gegossene Thaler im Verkehr sein, und dürste bei Empfang nahme von Thalern etwas Vorsicht angebracht sein, da man das falsche Geld nur an der Fettigkeit des Metalls erkennt. Die falschen Thaler tragen die Jahreszahl 1857. In Crimmitzschau hat sich das etwa drei jährige Kind eines dortigen Einwohners beim Fallen einen Bleistift unterm Auge etwa 5 Zoll tief in den Kopf gestoßen, so daß derselbe bis tief in das v Gehirn ohne abzubrechen eindrang. Derselbe wurde. . - von zwei herbeigerufenen Äerzten herausgezvgen, , doch fft daS, Kind, wie die Aerzte vorau<tseschyt,,g« s folgenden Lage an der erhaltenen Verletzung gestorben. Sachs e n. Auf das Schreiben des deutschen Kaisers und Königs von Preußen an den König Johann von Sachsen, worin ersterer die Annahme der deutschen Kaiserwürve anzeigt, hat der König von Sachsen nach dem „Dr. I." folgende Antwort nach Ver sailles gesandt: Durchlauchtigster Großmächtigster Kaiser, freundlich lieber Vetter und Bruder. Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät geehrtes Schreiben , welches ich durch Allerhöchst Deren Gesandten empfing, hat mich mit hoher Be friedigung erfüllt. Innig erfreut über das in dem selben ausgesprochene Anerkenntniß der Gesinnungen, die mich in dieser Angelegenheit geleitet haben, er kenne ich in der Erfüllung des von uns einstimmig gestellten Antrags ein Pfand des Heils für das große deutsche Vaterland. Die edlen Absichten, welche Eure Kaiserliche und Königliche Majestät bei dieser Gelegenheit an den Tag legen und denen ich nur vollkommen beistimmen kann, erwecken die beste Hoffnung auf eine glückliche Zukunft für das wiederaufgerichtete Reich Deutscher Nation. Möge es Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät, zunächst durch Gottes Hilfe gelingen, den so ruhmreich begonnenen und fortgesetzten Kampf siegreich zu Ende zu führen. Möge auch der Geist weiser Mäßigung, der Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät Schritte leitet, uns in nicht zu ferner Zeit die Wohlthat eines ehrenvollen, ge sicherten und dauerhaften Friedens zu Theil werden . lassen. Möge dann Deutschland unter Eurer Majestät kräftiger und umsichtiger Führung die Segnnngen desselben in vollem Maße genießen, die unvermeidlichen Wunden des schweren Kampfes sich allmählich schließen sehen und auch nach außen hin als ein geachtetes Mitglied der Europäischen Völker familie seine Stimme für alles Gute und Rechte zur Geltung bringen. Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät freundwilliger Vetter und Bruder , ' . (gez.) Johann. Dresden, am 20. Januar 1871. Ast des. Deutschen Kaiseps und ÄnIgs von Preußen Majestät. Sech»uadjrvanjigster Jahrgang. . für - Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt -es Königlichen Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Kischosswerda. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwvrbs und Sonnabends, und kostet einschlkrßlich der Sonn» abend« erscheinenden „belletristischen Berlage" vierteljährlich 12>j, Ngr. Inserate werden bi» Dienstag« und Freitag« früh 8 Uhr angenommen und kostet die gespaltene EorpuSzeile oder deren Raum 8 Pfennige.