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sächsisch« WrMsir, Wochenblatt > str . . . . ,'..... " Bischofswerda, Stolpe« «ud Umgegend« . , ' - . j tt - . ! ;--6 Äuttoblatt -es Königlichen Gerichtsamtes nn- -es Sta-trathea zu Wifchssswer-». —. — . -7U 5 Diese Seitschrist erscheint «Schentlich zwei Mal, Mittwoch« und Sounabend«, und kostet vierteMrlich irz Riff. Inserate werden nur btt Dienstag und Freitag früh 8 Uhr angenanunta. 78. I Mittwoch, de» S. September. I86v^ Sachsen. Bischofswerda, 4. Sept. Heute früh in der ersten Stunde ereignete sich auf der sächsisch« schlesischen StaatSeisendahn in der Nähe von De« mitz ein Unglücksfall, indem der Bahnwärter Schüt« tig von Ne. 48, welcher in Medewitz Bekannte de« sucht und auf der Bahn hatte nach Hause gehen wollen, zwischen den Bahnhäusern Nr. 50 und 51 von dem ihm entgegen kommenden, hier um halb 1 Uhr abgehenden Nachtzuge überfahren und sofort getödtet worden ist. Derselbe ist jedenfalls in schlaf« trunkenem Zustande gewesen, sonst würde er wenig stens nicht zwischen den Schienen des falschen Glei ses gegangen sein, wo er vom Zuge getroffen werden mußte. Der Leichnam des Unglücklichen, welcher eine Frau und ein kleines Kind hinterläßt, wurde heute gegen Mittag, furchtbar verstümmelt, gericht lich aufgehoben. § GeißmannSdorf, 3. Septbr. In unserer Gemeinde herrschte am heutigen Tage vom frühesten Morgen an ein reges Leden, eS galt unfern neuen Schullehrer Hrn. Makotsch einzuholen. Nachdem gestern Abend die Nachricht von seiner Ankunft eingeiroffen, sah man von Tagesanbruch an Troß und Klein mit Blumenpflücken und Kränzewinden beschäftigt, um dem neuen Lehrer einen würdigen Empfang zu bereiten und den heutigen Tag in einen Festtag zu verwandeln; in wenig Stunden sah man auch vor dem Schulhaus Ehrenpforten und Guirlandrn prangen. Um 4 Uhr Nachmittags wurde derselbe von den Schulkindern im festlich geschmückten Zuge, die Knaben Fahnen, die Mädchen Stäbe mit Bän dern und Kränzen tragend, am Bahnhose in Bi schofswerda adgeholt und bis vor das Schulbau» geleitet, woselbst er von den Schulvorständen und Gemeindevertrrtcrn vor zahlreich versammelter Ge meinde mit einer herzlichen Ansprache empfangen und in das HchulhauS eingrsührt wurde, welches er sichtlich gerührt betrat. Nachdem nun den Schul- kindern im hiesigen Erblehngericht ein Trunk Bier verabreicht worden, begaben sich dieselben in Be gleitung des neuen Lehrers nach dem Vutterberg, Swanztgster Jahrgang. woselbst dieselben iw kindlichen Spiel bi» zu« Abepd verweilten und bei dessen Rückkehr durch AbbreurowK bengalischen Feuers der festliche Tag sein End« erreichte. — Auch für BelmSdorf, welche» 14 Tag« hindurch ohne Lehrer war, so daß di« Schulkinder diese» Orts während dieser Zeit di« Bürgerschule in Bischofswerda besuchten, ist rin neuer Lehrer ge wählt, der zeilherige Hilfslehrer Jährig in BaterS- dorf, und wird in diesen Tagen ebenfalls fein Amt antreten. , ... 0 Großröhrsdorf, 4. Sept. Ein recht trau riger Fall ist vor einigen Tagen in hiesigem Orte vorgekommen. Der vor nicht langer Zett sich hier niedergelassene Archidekt und Baumeister Kleinhempel, ein geschickter und allgemein geachteter Mann von 32 Jahren, war am Montag, den 21. August, zum Besuch de» Schießfefte» in Nrukirch, woselbst er später in Gesellschaft mehrerer Bekannten in einer dortigen Restauration Geflügel speiste. Hierbei hatte er d«S Unglück, ein Knöchelchen zu verschlucken. Anfangs nicht darauf achtend, weil e» ihm nicht besondere Schmerzen verursachte, suchte er erst de« zweiten oder dritten Tag Hilfe bei eine« Arzte in Pulsnitz. Allein derselbe war nicht im Stande, da» Uebel zu beseitigen, und der Unglückliche ist um 30. August unter unsäglichen Leiden gestorben. — Doch außer dieser traurigen Nach richt können wir zugleich auch Erfreuliche» aus hiesigem Orte berichten. Zunächst sei mitge- theilt, daß endlich der Wunsch Bieler befriedigt worden ist und unser GofteSacker einen Brünnen erhalten hat, so daß nun M trockenen Jahreszeit die Gräber unsrer Verstorbenen gut gepflegt und vor dem Vertrocknen geschützt werden können. Der Brunnen mußte, da Kirche und Kirchhof auf einem Berge liegen, durch lauter Felsen gehauen werden und hat eine Tiefe von 22 Ellen erhalten- wobei ein Wasserstand von Ellen Vorhand » ist. Die Brunnrngräber Schon« und Sohn au» Wallrode haben zur Zufriedenheit Aller da» Unter nehmen auSgeführt. Doch auch in anderer Hinsicht hat unser Ort jetzt Veränderung erfahren. Ggh eS nämlich zeither keinen paffenden. Ort, wo