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>«t , rs Ihr ».c, ' M . Ktr . Bischofswerda, Stolpen und UmgegWh. Amtsblatt des Königlichen Verichtsamtrs und -es Stadtrathe« zu Dischsfsmsrda^? Diese Seilschrist erscheint wöchmtlich zwei Mal, Mittwoch» und Sonnabend», «ad testet ichttchqMst.W'Ä-e. Inserate werden nur bi« Dienstag «ad Freitag früh 8 Uhr angenommen. 62. , Mittwoch, den S August. ^ ^^65. Sachsen. Großröhrsdorf, 4. August. Gestern trug man hier den letzten von den wenigen auS Rußland zurückgekehrten Kriegern unseres OrlS, Earl August Senf, 77 Jahr 8 Monate alt, zur stillen GrabeSruh. Senf war der älteste Veteran und Mitglied des hiesigen Militärvereins. Ein langer Trauerzug geleitete den Entschlafenen zu seiner letzten Ruhestätte. Den Chorschülern folgten die zahlreichen Leichenbegleiter, drei Tam bours schlugen den Trauermarsch, hierauf folgten sechs Mann mit Gewehren und sämmtliche Mit glieder deS MilitärvereinS, ihm« schloß sich noch eine Deputation des hiesigen Turnvereins an. Nachdem unter Glockengeläuie der Zug auf den neuen Gottesacker angelangt und die irdischen Ueberreste hinabgesenkt und der Segen gesprochen war, erfolgte eine dreimalige Gewehrsalve über das Grab, worauf von einem Kameraden im Namen des Vereins dem nun der Erde Uebergebenen ein „Ruhe wohl, aller Kamerad!" nachgerufen ward. Hierauf wurde in der Kirche vom hiesigen Herrn Pastor Henrici die Leichenpredigt gehalten wozu selbiger die so schön passenden Worte des Apostels: „Ich habe einen guten Kampf gekämpft re." zum Leichentekt erwähl« hatte, wodurch die Anwesenden auf das Tiefste ergriffen wurden. Nach geendigter Predigt wurde von dem hiesigen Musikchor noch am Grabe des Geschiedenen ein Choral geblasen, worauf unter Glockengeläute die Versammelten sich trennten. Senf halte als Soldat in dem Regiment Prinz Anton 10 Jahre gedient, den Feldzügen in Frankreich, Ungarn, Polen und Rußland betgewohnt und in den Schlachten bei Linz, Deutschwägram, Potubna und Kujuanna mit gefochten, wurde in Rußland gefangen wo er Hunger und Kummer viel erlitten. Trotz seiner schwächlichen Natur be schützte ihn Gott, daA er, auch sticht einmal ver wundet, ein hohe» Alter erreichte. Er lebtet obgleich arm, in stiller Zurückgezogenheit mit seinem Schick sal zu frieden, und ward von Allen, die ihn kannten geliebt und geehrt. Die täglichen Kosten für die'Dresdner Sänger» Swaazlgster Jahrgang. Halle, als? Versicherungssumme, WächtergilV re. be tragen 50 Thaler. . Vom 24. bi» zum 31. Juli sind wiedef-im Ganzen 231 Auswanderer, Männer Kraue« und Kinder, sämmtlich auS Böhmen, durch Leidig »ach Bremen gegangen, um sich dort nach Amerika iin- zuschiffen. ' In der Nacht zum 3. August kamen in Leipzig in einem Wagen des von Berlin ankommenden EtsendahnzugeS 32 elende und zerlumpte Gestalten, 17 Erwachsene und 15 Kinder , an. Die Unglück lichen — aus Würtemberg stammend — kehrten in . diesem traurigen Zustände aus- Rußland zurück, wohin man sie vor drei Jahren unter glänzenden Versprechungen als Arbeiter auf dortige Gütet ver lockt halte. Man Halle diesen Unglücklichen nicht einmal satt zu essen, viel weniger den gebührenden Lohn gegeben. Eine neue Warnung vor ähnlichen verlockenden Stimmen nach Rußland. Oberwiesenthal, 30. Juli. UnserOertchen erfreut sich gegenwärtig der angenehmsten Verhält nisse. Die Fluren stehen in vollster Pracht und Alles scheint gedeihen zu wollen und, so Gott feinen Segen giebt, eine reiche Ernte zu versprechm. (Auch aus anderen Gegenden des obern Erzgebirge- lauten die Berichte über den Stand der Fluren, säst allge mein günstig.) Die industriellen Verhältnisse sind glänzend, denn eS fehlt nicht an Arbeit und zwar an gut lohnender Arbeit, und alle Hände sind zu wenig. — Unser Kirchenbau schreitet rüstig vorwärts und das RathhauS ist äußerlich bereit- vollendet und mit einer Uhr versehen. . DArrnKscha«. DaS Mißtrauen, mit welchem man anfänglich da» neue österreichische Ministerium ansah, indem eS an die Stelle eines entschieden liberalen System- trat, scheint allmählich zu schwinden. Der Minister präsident, Graf Belcredi, bat zu wiederholten Malen auf die Heilighaltung der Verfassung, wen« auch nicht gerade mit direkten Worten, hingrwiesea. Jüngst hat er eia Rundschreiben erlassen, da- Mar kein Regierung-Programm ist, aber äußerst wohl wollend« Ansichten über dir Wirksamkeit Mr» Ve-