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Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamtes und -es StaÄtrathes zn Dischossmer-a. . - <> -i ; ,^j-r Vies» Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch« und Sonnabend«, und testet vierteljährlich 12» S^e. Inserate werden nur dir Dienstag und Freitag früh 8 Uhr angenommen. >' 23. I Mittwoch d-u LS. Marz. 1865. Abonnements-Ginladung. "MM Zu dem mit dem 1 April beginnende« neuen Quartal lad»« wir zu neuen Bestellungen auf den „sächsischen Erzähler" hierwtt höflichst ein. Die Redaction des „fachf. Erzählers". Julius (Cajus) Cäsar., Vs wirs den Lesern deS .Erzählers' gewiß will kommen sein, ein kurze» historische» Bild von Julin» Cäsar zu erhallen, »er durch den Kaiser der Franzosen, LouiS Napoleon III., so hoch gefeiert wird. Der Kaiser bringt un» ein« umfängliche, mühevoll«, philosophisch geschichtliche Bearbeitung de» Leben» und der Thaten diese» größten römischen Feldherr», Staatsmannes und Historiker», indem er zugleich un» in der Vorrede zu dem Werke die Apologie oder Schutzrede seine» eigenen Herrscherthum» giebt. Der erste Ban» diese» Buche» war kaum erschienen, so bemühten sich schon alle fran- zöfischen Journale und Zeitschrift«,, sowohl gelehrte, al» auch polnische, Auszüge, Beurtheilungen, Lob sprüche u s. w, zu liefern. Uebersetzungen in allen Sprachen der civilistrlen Völker Europa» werden ge fertigt, un» überall ist man verlangend, »lese kaiserliche Arbeit selbst zu lesen. Auch bat der Kaiser schon Eremvlare an fast alle Höfe gesendet und dabei auch seine frühere BildungSanstalt, das Gymnasium zu Augtburg, nicht vergessen. - , Julin» Cäsar, die hervorragendste und glänzendste Erscheinung auf dem Schauplatz« der Geschichte, groß an Genie und Thaten, ist wohl einer solchen Bearbei tung werth. Er war den lO. Juli 100 Jahr v. Chr. zu Rom geboren. Sein Vater, Caju» Julin» Cäsar, Prätor, leitete seine Abstammung vom alten albane- sischen KönlgSgeschlechte bi» vom Aenea» her; seine Mutter Aurelia war eine Nachkommin de- vierten rö mischen Königs Anku» Marliu». Di« Schwester seine» Vater», Julia, war die Gemahlin dei Mariu», der eine Zeit lang »le Oberhand in Rom hatte, zuletzt aber al» elender Flüchtling auf Karthago» Trümmern endete. E» fällt seine Kindheit und Jugend in die Epoche der wildesten Bewegungen im römischen Reiche, wo Sulla mit Grausamkeit durch seine Proskriptionen, d. h. Der- Swanzigfter Jahrgang. urtheilungen zum Tod« und Entziehung der Güter ohne gerichtliche Form, in Rom und Italien wüthete. Al- Knabe schon zeichnete er sich durch viele Talente, be sonder» durch seinen Scharfsinn, horrende» Gevächlntß und lebhafte Einbildungskraft au»; in Geschäften war er unermüdet; er konnte zugleich lesen, schreiben, drei und viererlei Briefe diciiren. Seine Jugend verlebt, er aber so wie in eifrigen Studien, so auch im Wech- sel rauschender Vergnügungen. Sulla, der Cäsar» Geist wohl erkannte, wollte ihn ganz für sich gewin nen, nöthigi« ihn aber, seine Gemahlin Cornelia zu verstoße». Cäsar'» Weigerung brachte diesen Auf die ProscriptionSlifte Sulla'«, wogegen er sich nür durch die Flucht retten konnte. Er qerieth aber in die Ge fangenschaft von Sulla'» Soldaten, äu» der er sich je doch mit 2 Talenten wieder loskaufte. Darauf begab er sich an den Hof de» König» Nikowede» van Bithy- nien und von da zum Prätor von Asien, Minuriu» Thermu», der ihm die Anführung »er AMte übertrug, womit Miiylene belagert werden sollte. Noch nicht 22 Jahr, that er sich hier schon sehr hervor. Auf seiner Fahrt nach Rhovu» gerieth er in die Hände »er Seeräuber. Er kaufte fich lv»; aber in Milet rüstete er einige Schiffe au» und übersiel die Er,räuber, die er nun vor Pergamu» züchtigte und kreuzigen ließ, wir er e» ihnen vorher virkündigt hatte. Jetzt ging er nach Rom zurück, wo er von einer Würde zür andern stieg. Er gewann den Senat durch sein schmeichelnde» Benehmen un» durch seine gleisnerische Beredtsamkelt, da» Volk dagegen durch Geschenke un» glänzende Schauspiele; so dürfte er e» auch wagen, die Sieges zeichen de» den Patriziern verhaßten Mariu» wieder aufzurichlen und die-Anhänger Sulla'» zu verbannen. Er ward zum Pontifer Marimu» erwählt und ging nach Spanien, jenseit» de» Ebro, al» Statthalter. Von großen Schulden durch sein« Verschwendung»» drückt, wußte er sich hier Gel» zu erwerben, um damit