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MW' rM ^22 Sonnabeud, de« 18 März entschuldigen', .da sich In Volk«- gegen die Duld«»« am'- Nachdrücklichste kua»- — Wir können »a drüben erleben, zumal der Kampf Blicke auf. Frankreich und Amerika. Zn »em Lande, da- an »er Spitze der Bildung marschirt, worin Jedermann da« Recht Hal, bei der Wahl der LandtagSabqeordneten zu stimmen, in Frank reich, kann ein großer Tbeil deS Volke- nicht einmal lesen, schreiben natürlich erst recht nicht. Da hat nun der Minister de- öffentliche» ÜnterrichlS einen Ge setzvorschlag aus'« Tapet gebracht, nach welchem in a llen Gemeinden Schulen eingerichtet, die Kinder zum Schulbesuch gezwungen, die. Gemeinden aber, denen der Unterhalt der Schule zu schwer fällt, vom Staate unterstützt werden sollen. Die- Alles versteht sich bei un- lang« schon von selbst Aber in Frankreich erhebt sich gegen solch ein Gesetz ein Sturm de- Widerstande«. Die französischen Bauern, namentlich im Süden deS Lande-, haben keine Eile, daß ihre Kinder lesen und schreiben lernen. Viel« darunter sind wohlhabend ge worden, ohne diese Hexenkünste zu können, wozu sollen ihre Kinder sie lernen. Haben ja die guten Leutchen «ine Freude, daß der Wetterprophet Mathieu re la Drome gefährlich krank ist, und würden e» nicht un gern sehen, wenn er nicht wieder aufkäme, da er alleiv nach ihrer Ueberzeugung an dem schlechten Wetter der letzten Zeiten schuld ist! Dazu kommt »och der Wider stand der Geistlichkeit gegen den neuen Gesetzvorschlag, der ihr durchau- nicht zu ihre» Plänen paßt, zumal sie gegenwänig LvuiS Napoleon «egen der Bedrängniß de« Papste« grollt.- Es ist »««halb sehr zweifelhaft, ob der Unterrichisminister durchdringen werd«, ra der Kaiser unter den jetzigen Umständen kaum Lust haben dürfte, die ohnedies gereizte Geistlichkeit, deren Einfluß auf da» an der Spitze der Cwilikation marschirende Volk groß ist, noch mehr gegen fich in Harnisch zu bringen. — Auch in Mexico häufeg sich die Verlegen heiten für Loui« Napoleon. Er hat den dortigen neuen Kaiserthron aufgerichiet, und e«, ist daher auch für ihn ein« Ehrensache, denselben nicht fallen zu kaffen. Nun ist aber Kaiser Mar mit seinen Verordnungen über die Einziehung »er Güter »er mexikanisch«» Geiftlich- ' kekt, die Besoldung »er Geistlichen durch den Staat und die Duldung von Nichlkatbolikea in Meriso in rin gänzliche- Zerwürsniß weit seinen Bischöfen gerathen, , Zwanzigster Jahrgang. diese haben ihm einen großen Theil de- dortigMDH- ke-, da- noch uuwiffender ist, al« die sürstanjWchm Bauern, auf den HalS gehetzt, upd so müffen-fichÄ-ie Franzosen sammt den 8000 angeworbenen OesterrezchW und den 1000 Belgiern gegenwärtig noch mehr mit den .Schwarzen' und, ihrem Anhang«, al« mst .dea .Weißen', den Republikanern und Juaristett, die von einem Kaiserthume nicht« .wissen wollen, an allen Gä ren de« großen Reiche- herumschlagen, möchte» überall sein und können de« Widerstande- nicht Herren werden. ES Werve» wohl am Ende neue Franzosen-Regimeattr hinüber geschickt werden müssen. Die mexikanische Geistlichkeit erklärt öffentlich, sie wolle lieber von Al mosen der Gläubigen leben, al« fich vom Staate bd- solden lassen. Ebenso findet sie die Duldung der Nichtkatholiken .nicht zu Mexico der Abscheu de« AnoerSgläubiqer jederzeit gegeben habe.' — 1865! noch merkwürdige Dinge des norvamerikauischen Süden- gegen den Norden wst starken Schritten zu End«, o. b. zur gänzlichen Unter werfung der Süden- fich. zu neigen scheint. Zwar sollen die neuerlichen Erfolge re« Nordens auf dem Kriegsschauplätze weniger »er Enimiithigqng »es Sü dens, als einem neuen KriegSplane »er südlichen Führer zuzuschreiben sein, diese die großen Städte preiSgeben und ihre Truppen auf freiem Felde vereinigen wollen. Allein wenn der Norden einmal die großen Städte und die Häfen deS Süden- wieder im Befih bat, st - wir» »er Süvobergeneral Lee, trotz seine» auSgcheich» netew Feldherrntalent», auch nicht viel mehx au-rtchten können, und Zeit, allgemeine Friedenssehnsucht und Elend seine letzte Armee «rtrümmerp. Ob aber dann, wenn der Süden unterworfen ist, nicht di« Nordameri kaner mit »em neuen Kaiserthume Mexico, da- ihnen ein Dorn im Auge ist, onbinden tperden, dürfte kaum «ine Frag« sein. SS sollen schon jetzt PankeeS unter den Zuaristen fechten. Su« Eilgiand verstricht sich nicht«" Gute» für fich und stink nor»amerikanijchitn Besitzungen, sobald »er Norden nach Unterdrückung Är .Rebellion' seine Arme«» und Flotten zu freier Ver fügung ha». S« dürst« fich bann rächen; daß Saglaad ' ' - - ' - - für,' ' ' . ' . - HS. Bifchofswerda, Stolpen und UmgegerrK. Mmlsblatt des Königliche« Verichtsamtes un- -es Kla-trathe» z» Pifch»f«srrV«ÜM . - ' - ' - . . - Dies« Seitschrist erscheint wöchentlich zwri Mal, Mittwoch« und Souuabeuds, und kastet virrtrfiährkich lÜßMA Inserate «erden nur bi« Dienstag und Freitag früh S Uhr aiMnommen.