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Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt Leo Königlichen Verichtoamtes und -es Sta-trathes zu Pifchofswerda: Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sonnabends, und festet vierteljjtzrlich 12j Itgr. Inserate werden nur bis Dienstag und Freitag früh 8 Uhr angenommen. . ^,^^11. Mittwoch, den 8. Februar. I 1865 Sachsen. DaS „Dr. Journ." vom 4. dies. MtS. enthält eine sehr beachtenswerte Warnung vor Leuten, die Preßerzeugniffe colportiren und damit — zur Be förderung des Absatzes — ein Lotteriespiel ver binden, in dem sie Anteilscheine zu sächs. Lotterie loosen auSqeben, die für Recbnung aller Abnehmer - gespielt würden. Man lasse sich also nicht leimen. In Neustadt t>. St ist in voriger Woche die Ablösung der Fleischbankgerechiigkeiten bewirkt, worden. Nach dem Ankaufspreise stellte sich ein DurchschnitiSwerih von zweihundert und einigen- sechzig Thaler auf jere Fleischbank heraus. Nach kurzer Unterhandlung erklärten sich die berechtigten Fkrtschermeifter mit einem AbfindungSquanlum von 200 THIr. für jede Bank als zufrieden gefüllt und fand diese Angelegenheit somit ihren Abschluß. In der Pulsnitzer Gegend sind — wie daS dasige Amtsblatt meldet — mehrfach falsche Thaler- stücke, sogenannte preußische „Wildemanns Thaler" mit der Jahreszahl 1795, 1796, 1799 und 1807 auSgegeben worden. Dieselben find durch Abguß hergrftell», bestehen in her Mehrzahl aus argentan- artiger Masse und haben in diesem Falle einen schönen reinen Klang; nur ist dieser etwas härter und weniger auStönend als der der ächten Thaler Lleichen Gepräges. D r Schnitt ist härter, eine größere Stumpfheit deS Gepräge« wahrnehmbar, ebenso kleine Gußfl cke. Auch werden sie nament lich durch lichtere, Glanz, fettiges schlipfrtqeS Gefühl beim Angreifen und durch geringeres Gewicht er kennbar. Zur besonderen Täuschung scheint man beschnittene Thaler am liebsten nachgeformt zu haben, womit zugleich die schwierige und deshalb unvollkommene Eanlirung un» Ränderung, welche durch den Abguß nicht genügend gewonnen, über flüssig wird oder doch in ihren Mängeln weniger auffallend erscheint. Die Frage über Bildung von Kreditbanken für landwirtschaftliche Grundstücksbesitzer in Sachsen ist zu wiederholten Zeiten aufgetrelet». Darüber, ob Swanzigster Jahrgang. der Staat oder die Grundstücksbesitzer selbst die« in die Hand nehmen sollen, ist Verschiedene« geschrieben und gesprochen worden. Sachsen« landwirtschaft liche Grundstücke find mit ra. 42 Mill. Sttüekein- heiten belegt, wovon ca 6 Mill., aus sämmtliche Rittergüter und die verbleibenden 36 Millionen stuf den übrigen landwirtschaftlichen Grundbesitz kom men. Wenn nun nach dem jetzigen Werth eine Steuereinheit durchschnittlich 15 Thaler wenigstens werth ist — die meisten werden mit 20 Thlr. be zahlt — so repräsentirt dieS' einen Capitalwerth von ca. 600 Millionen Thlrn. Einer Anzahl - Männer, welche für daS gemeine Wohl raftloS thäiig sind, ist eS nun gelungen, ein Statut zu entwerfen,, welches zur Beschaffung de« CredilS für Landwirlhe die Grundlage bildet. Wenn dieses Statut bei der hohen Staatsregierung baldigst Be stätigung findet, so würbe jeder landwirtschaftliche Grundstücksbesitzer nicht allein seist« Gelder sicher an legen, sondern auch den nöthigen Real und Per» sonalcredü erhalten können, wovon der erste un kündbar ist und sich wie bei der LandeSculturrenten- bank oder beim ritterschaftlichen Crediiverein tilgt. Sehr wünschenswert ist e« nun, daß all« Land wirte von die em zu bildenden Creditverein Kennt« niß erhallen, damit sie gleich heim Anfang hin zutreten und dieser Wohlthat teilhaftig werken können. Nun hat zwar der landwirtschaftlich« KreiSvrrein im Erzgebirge diesm Stalmenentwurf au alle Vereine Sachsen«, auch später dessen Heir Vorsitzende dergleichen nebst ZetchnungSbogrn an viele königl. Friedensrichter und Sigdträihe geschickt, worauf bis j tzt auch zahlreiche Beitrittserklärungen erfolgt find, trotzvem scheinen aber viele Landwirte noch keine Kcnntniß von diesen gemeinnützigen Be strebungen zu haben, und ist e« daher Pflicht ter Presse, darauf aufmerksam zu machen. Wer nun damit noch nicht bekannt ist, dem raten wir, Statuten und Bogen zu Beitrittserklärungen durch die betreffenden Vorsitzenden der landwirt schaftlichen Vereine beziehen zu wollen. Wenn Leute Geld haben! In eine« Privat- Hause einer der nobelsten Straßen Dresden« tze» -