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I.L.A Diese Settschrist erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch« und SorruabeudS, und keftrt »iertchShüich ISzMgr, Inserate werden nur btt Diertttag und Freitag früh 8 Uhr angenommen. - - - <!-. > - ,></-'jstu,' :-?1>!?zr<j .r.rrr-nkÄN V W o ch e n b l a t t /'v Bischofswerda. Ttolpea und Umgegend. — . !/.-, -I!!Ä Amtsblatt -es Königlichen Verichtoamtes vnd -es Sta-trathes zu KischafsmerDa. Abonnements - Einladung. Mit dieser Nummer beginnt das dritte Quartal des „sächsischen Erzählers". Derselbe wird bemüht sein, nach wie vor daS Neueste und Wissmswertheste in faßlicher Kürze seinen geehrten Lesern zu bieten. Be stellungen für auswärts werden bei allen Postanstalten, für Bischofswerda u. Umgegend in der unterzeichneten Expedition angenommen. Bischofswerda, den 1. Juli 1864. Die Expedition -es „sachs. Erz." Rückblick*. II. Zweierlei haben wir noch au« Deutschland zu er wähnen. DaS erste betrifft va» Verhältniß der Stände und Kammern zu den Regierungen, daS in den Jahren 1650—1860 nicht immer da» beste war; unfreundliche Redensarten fielen von beiden Seiten, ja in manchen deutschen Staaten kam man vor lauter Erbitterung gar nicht dazu, Anträge und Vorlagen zu berathen oder zu erledigen. Auch hier trat der Krieg als Vermittler und Friedensstifter auf. Wie wohlthuend wirkt die Einigkeit und Artigkeit, die sich in Sachsen Regierung und Kammer beweisen! Dasselbe hoffen wir auch noch in Preußen zu erleben, wo man sich von beiden Seiten in seinen» vermeintlichen Rechte geradezu verrann« hatte, und wo vor lauter Principienfireit da» Wohl de» Lan de» bei Seite geschoben wurde. Bedenklicher find die Erscheinungen im Zollverein. Eonferenzen in Wien und Berlin haben un» da» trau rige Schauspiel vor Augen gebracht, daß Nord- und Sübdeutschland, wie schon manchmal, verschiedene In teressen verfolgen zu müssen glauben. Infolge de» preußisch-franzbstschen Handelsverträge» haben sich Balern und Würtemberg an Oesterreich angeschloffeo und ist ihnen von Preußen der Zollvertrag gekündigt worden; Sachsen Ist »em französischen Bertragebeigettettn. Die Neunzehnter Jahrgang. übrigen deutschen Staaten schwanken noch, und in dm meisten haben Volk und Regierung entgegengesetzte Anfichten. l In unserm Nachbarlande Polen wurde da» Trauer spiel zu Ende gebracht. In Warschau wagen die an geseheneren Bürger wieder mit »en Russen zu verkeh ren. Die Bauern-Smanciparion vollzieht sich. Di« wenigen unbedeutenden polnischen Banden suchen Höch? sten» noch die Grenzen zu gewinnen, und eine Emi gration hat fich gebildet, wie 1831. Der russische Doppeladler geht al« Sieger hervor und wahrscheinlich auf lange, wenn nicht vielleicht gar auf immer. In Polen hat der Adel seine Söhne auf da» Schlachtfeld und in'» Eril geliefert und seine Güter, wenn sie nicht schon unter den Hammer gekommen sind, übermäßig mit Schulden belastet; au» den ehemals polnlscheU Ländern Lithauen, Podolien und Dolhynien aber würde di« polnische Bevölkerung massenweise in'» Innere Ruß land« verpflanzt. In den Städten de» Königreich» Polen herrscht bei »er gänzlichen NahrunzSlostgkck durchweg da« größte Elend und von des Landbesitzern hat etwa die Hälfte bereits ihren Besitz verloren, »er in die Hände der Juden übergeht, welche die enormen Summen, die bisher zu nationalen Zwecken brigesteuext wurden, gegen Wechsel, die nun fällig find, vorgeschoffen haben. Geben wir zu den andern europäischen Staaten über, so hat England durch seine gemeinen Schmäh ungen in Deutschland fich gründlich verhaßt, durch sein Maulhelrenihum aber in ganz Emopa lächerlich ge macht. - Der kluge Mann in Frankreich ist nicht der letzte, der fich darüber freut, dem übrigen» dieser unblutige Sieg über Frankreich» Nebenbuhler seine« eigenen Lande gegenüber ebenso zu Statten kam, al» der Ehr geiz »<» Erzherzog» Mar, der ihn von der Verlegen heit in Merico erlöste. Auch Rußland schein» nicht ohne Genugthuung, die Jsolirung England» befördern zu helfen, eingedenk der Freundschaft, die ihm England vor Sebastopol und an den Ufern de» schwarzen Meere» erzeigte. - Wa» die Monarchen von Preuße«, Oesterreich und Rußland iu Karl»bad und Kisfingen au»gemacht, läßt Sonnabend, den L. Juli.