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' Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. .'/'--HI ' ' — . -K" Diese Seitschnft erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwoch« und Sonnabend«, und kostet vierteMrlich Nj SYM.. S8.j Mittwoch, »«» JuU s18SL Rundschau. Die Zeitungen bringen zwei der allerneuesten Aktenstücke, die, an und für sich interessant, rin noch erhöhtes Interesse gewinnen durch den Kontrast, den sie gegen einander bilden. DaS eine ist die Pro klamation, welche der Hospodar der Walachei, Fürst Stirbey, bei der Niederlegung seiner Regie- rungSgewalt erläßt. Bekanntlich wird während der Zwischenzeit, welche die Arbeiten der in Bukarest zu- sammentretenvcn europäischen Commission in An spruch nehmen, ein Kaimakan als provisorischer Statthalter an der Spitze der Regierung stehen. — DaS andere Aktenstück enthält die Ansprache, welche der Fürst von Serbien, Alerander Karagjorg- jewit sch, an die serbische Nation hält, indem er ihr ras neue Verhältniß des Landes kund gibt. Bekannt lich ist in Folge des Pariser Frierens das Protektorat Rußlands, welches zwar nicht gesetzlich, aber doch fak tisch bestand, feierlichst beseitigt worden. Der Cha rakter dieser beiden fürstlichen Proklamationen ist nun ein ganz verschiedener. Durch Vie Ansprache des Für sten Stirbey geht ein gedrückter, niedergeschlagener Ton, der zum Theil auS den persönlichen Verhält nissen eines aus seiner Ehrenftellung scheidenden Mannes sich erklärt, anderseits aber auch auS patrio tischem Gefühle Angesichts der Ungewißheit, in wel cher zur Zeit die Zukunft des Landes sich befindet, menschlich wie politisch motivirt ist. In dem Manifest deS Fürsten von Serbien gibt dagegen rin freier, selbst vertrauender und lebrnSfrischer Geist sich kund. ES ist das Bewußtsein eines thatkräftigen, geisteSrüstigcn, patriarchalischen Volkes, daS sich darin ausspricht. Der Selbe kennt nicht den jahrhundertlangen Druck eines verweichlichten und genußsüchtigen Bojaren- thumS, er kennt nicht daS Raffinement einer, weder durch geistige Ueberlegenheit, noch durch kriegerische Tugenden berechtigte Aristokratie. Er ist sich bewußt, keines Schutzes zu bedürfen» weil er Mann genug ist, für sich selbst zu sorgen. Ganz im Gegensatz zu dem propagandistischen Romänenthum, welches in den innerlich so schwachen, unorganistrteu moldau-wala- chischen Landen die Parole eine« Bojarenhäufleins ist, mahnt Fürst Alerafider Karagjorgjewitsch sein Volk von allen Propagandistischen Bestrebungen ab Elster Jahrgang. und räch mit praktischem Geiste, nach Innen und nicht nach Außen hin die Entwickelung anzustreben. Die neuesten Berichte deS französischen Gesandten in Konstantinopel lauten keineswegs tröstlich. Hn Thouvenel, welcher bisher zu den Staatsmännern gehört hatte, die eine Regeneration de- osmanischen Reiches für möglich halten, fängt an, von birserMri- nung zurückjukommcn un» an der Zukunft deS Halb mondes in Europa zu zweifeln. Mit der beabsichtigten Erhöhung der Rü benzuckersteuer hat eS, wie man aus Berlin schreibt, seine vollkommene Richtigkeit. Dir Erhöhung soll 1 Thlr. pr. Ctr. betragen. — Hinsichtlich der Tabakssteuer haben insofern Differenzen obgr- walte», als die süddeutschen Staaten gerne noch eine weitere Erhöhung, als die von der preußischen Re gierung beantragte, gewünscht hätten. Man hüt diese Wünsche indessen aufgeqeben, vorläufig wenigstens, und so ist eS denn wahrscheinlich, daß dre preußischen Anträge zum Beschluß erhoben werden dürften Die „Bohemia" erfährt aus verläßlicher Quelle, daß vor wenigen Tagen Se. Majestät der Kaiser Yle definitive Coneession zum Bau der Eisenbahn »»» Aussig nach Teplitz dem Teplitzer konnte, d. i. de« Fürsten Clary, Grafen Albert Nostiz, Baron Werner, F. Riese, C. A. Fiedler und Söhn«, C W. W«, A. Leonhardt (in Dresden), Emil Becker (in KarlM und vr. Franz Stradal gnädigst verliehen hat. ,W« Geldmittel sind mehr als nöthig gedeckt, und burmm wenigen Wochen wird der Bau in Angriff genommm« Die Vollendung der Bahn ist mit Ende deS JahM 1857 zu erwarten. Der gesammi« Comitö ist. ayU um die Conkession zu den Vorarbeiten der FoxtseWltst der Bahn von Teplitz bis Karlsbad und Eger.hvhen OttS eingeschritten. Infolge der Hagelschläge, welche in einige« Ae- genven Ungarns stattgefunden, hat auch tza« Wild großen Schaden gelitten. Bet Eisentzadt z. D- find viele Tausende von Rebhühnern und Haft« auf -en Feldern durch den Hagel erschlage« gründen UMd«, und zwar so,, daß Heuer dort.tchie, Rebhühnerjtzgden stattfiuren können. Ueberhaupt habm die öster reichischen Provinzen tz. I mehrMr mindrr gclschäden gelitten. So ha» ach o. Astst-in »dt Wolkenbruch IS Gemeinden hl her