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Wochenblatt - für 7 - - Bischofswerda, Stolpe« und Umgegend. Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. Vies« Zeitschrift erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet vierteljährlich 121 Stgr. 51.^ Sonnabend, den 28. Juni ^1858- Mit der nächsten Nummer beginnt rin neues Quartal deS „stchsischt» EyiihlM," und werde» Bestellungen darauf bei allen Postämtern angenommen. IViv LxpeMtion ües „sLetdsiseUe» LrrLVIers " Politische Umschau. Sachsen. Zn Dresden haben die Stadtverordneten in lieber» einstimmung mit den Vorschlägen des StabtrathS beschlossen, den Lehrern der städtischen Schulen eine jährl. Zulage zu gewähren und zwar den Direktoren 50 Thlr., den Lehrern I. Classe 40 Thlr., den II. Classe 30 Thlr., den III. Classe 20 Thlr., den IV. Classe 15 Thlr. Diese Zulage beginnt vom 1. Januar d. I. Stolpen. Wochen sind bereits seit unsern vekhängnißvollen Schcunenbrand» verflossen, und im mer noch ist eS zu keinen definitiven Resultate gelangt, wen« und wo der neue Scheunenbau eigentlich beginnen werde, so sehr auch die nahende Ernte daran mahnt. Der ursprünglich von den vorgesetzten Be hörden genehmigteBauplan, theilweise diealtenBrand- stellen wieder zu bebauen, ist aufgegeben worden, und statt dessen, beabsichtigt man die Calamitosen auf ein entfernteres, dem Pfarrlehn gehöriges Feld, zu ver weisen, das natürlicherweise erst von der Stadt-Com- mun angekauft werden muß. Dieser Wechsel er heischt doppelte Opfer für die Calamitosen, ein Mal den Ankauf beregten Feldes, der in keinem Verhält- nißzu der durch die Brandstellen zu erlangenden Ent schädigung steht, andererseits den Verlust einzelner Brandstellen, die noch mit tüchtigen Mauern ver sehen find, und von denen dann bloS die Steine benutzt werden können ; von diesen Gesichtspunkte aus sind denn nun, wie wir vernehmen, adermalSReclamationen erhoben worden, hoffen wir, daß eine definitive Ent scheidung DtolpenS mißliche Lage baldigst erleichtert; mißlich? — wird mancher fragen, der Stolpens Ver hältnisse nicht näher kennt. Zu dieser Frage führt allerdings die Abhaltung deS nahen Volksfestes, denn wenn man in öffentlichen Blättern, auf einer und derselben Seite den Hülseruf deS durch jenes Lrandunglück hervorgerufenen.Commitees, und un« mittelbar darunter di« Ankündigung eines großen, drei Titze lang andauernden Volksfestes liest, so wird miän sngen, daß in Stolpkn die Nöih nicht so groß Elster Jahrgang. sein könne. — Nun, man beachte, daß das fragliche Fest weniger für Stolpen, als für die Umgegend berrchnetist, und insoweit eS Stolpen berührt, daß, wenn der Him mel unS ein freundliches Wetter spendet, der Zufluß von so manchen Fremden, nicht ohne einen pekuniären Einfluß aus die gesunkenen NahrungSvcrhältniffe und Steigerung dcsGewerbverkehrSbleiben dürfte. Hoffen wir, daß man die Abhaltung jenes Festes von diese« Gesichtspunkte aussaffe. Am 25. Juni hatte die Ehefrau eines Schneiders in Leipzig raS Unglück sich mit Schwefelsäure sie Mundhöhle und Schlund so zu verbrennen, daß sie trotz aller angewendetcn Hülfe nach einigen Stunden den Geist aufgeden mußte. Sie hatte diese Säure mit einer andern Flüssigkeit verwechselt und 'davon einen Schluck getrunken. In Zwickau kam kürzlich folgender traurig« Fall vor. Zwei Schulknaben von 10 und 7 Jahren jagten sich auf der Gaffe herum; nachdem dies ge schehen, faßte der ältere den jüngern bei den Deinen und trug ibn, den Kopf herabhängend auf den Schultern. Als endlich dem Knaben da» Blut aus der Nase strömte, ließ er ihn fahren und lief davon. Am andern Morgen starb das unglückliche Kind an Gehirnerschütterung Mag nun auch bloS Leicht sinn die Ursache jener Wirkung sein, so ist dse Folge doch betrübend und dürfte zu größerer Vorsicht mahnen. Königstein, 22. Juni. Durch den in der Nacht vom 18. zum 19. d. M. in hiesiger Gegend stattgehablen fast wolkenbruchartigen Regen ist der Pöhnabach in kurzer Zeit so angeschwollen gewesen, wie selbst ältere Leute dies nie gesehen haben. Die Fluchen haben den Mühlgraben der Hippe'schen Mühl« bei ThürmSdorf von dem Wehre abwärts bis an die Eisenbahn und unterhalb derselben ein Stück Leinen pfad total zerstört und von den Steinen der Ufer mauern Und de« Gründe«, die sie förtgeriffen, einest Heger bis fast in die Mitte der Eibe gebilded