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KM fSonne. Llledeu, Diese Jeitschrist erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet vierteljährlich 12j Rgr. Yorker >1856- Mittwoch, den 4. Juni Cor. IS, 8. n Ortschaften, redigen: tiS. chendach, Brgr. tschel von hier, leischhauermstr. , Häutler und ckfnerauözilzler Altersschwache. Rundschau. DaS Verfahren, welches die katholische Geistlich keit in Folge des ConcordatS gegen die tn den österreichischen Landen wohnenden Protestanten ein geschlagen hat, muß alle evangelischen GlaubenSbe- kenner mit tiefem Schmerz erfüllen, und scheint ganz geeignet, jenen unheilvollen Glaubenshaß wieder heraufzubeschwören, der 30 Jahre lang Deutschland auf so betrübende Weise zerfleischte und dessen Spuren noch bis heute nicht ganz verwischt find. Wie duld sam und menschenfreundlich benehmen sich dagegen die Protestanten gegen ihre Mitchristen, die Katho liken, in den protestantischen Ländern! So haben die Hände protestantischer Arbeiter in Naumburg, daS seit der Reformation nicht mehr zum Sitz eines katholischen Geistlichen diente, das katholische BethauS zur Feier des FrohnleichnamfesteS mit schmücken hel fen; und als vor einiger Zeit ein Mitglied der kleinen katholischen Gemeinde daselbst starb und nach dem NitnS dieser Kirche begraben wurde, da wogte ein großer Theil der evangelischen Bewohner neben und hinter der Leiche, um dem Geschiedenen IheilnahmS- vvll die letze Ehre zu erweisen. Auch hat sich der katholische Gottesdienst trotz seines höchst einfachen und beschränkten Locales fortwährend eines zahl reichen Besuches nicht nur von seinen eigenen Be- kennern, sondern auch von evangelischen Glaubens genossen zu erfreuen. Am FrohnleichnamStage war daS katholisch« Betlocal so übermäßig angefüllt, daß zwei Frauen ohnmächtig hinausgetragen werden mußten. Der katholische Geistlich« wriß aber auch sein« Aufgabe mit Geschick zu erfassen; er gefällt sich nicht in zelotisLem Eifer, sondern sucht zu belehren und — zu erbauen. Au-Pera wird vom 15. Mai berichtet: Di« Trupprnmärsch«, oder vielmehr Truppenfahrtrn, nach der Heimath nehmen ihren bisherigen rüstigen Fortgang. Im Ganzen find nach Mittheilungen aus osficiellrn Quellen bis heut« 55,000 Franzosen, 9000 Engländer, 7000 Piemontesen und 10,000 Türken von der alliirten Krim-Armer rtngeschifft worden Diese Trupp«, gehören allen Waffen an, doch hat namaitlich die englische Armee sich bemüht, vor allen Butter, >ie Kanne Pf. MN. » bk« -- s « IS - 48 - k klxr S l»k. Skier-ir?k. Bischofswerda, Stolpen und Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. Umgegend ls den' I. Suni titglkder, dm, Hk. «Retter. In demselben Grade, wie die Alliirten die Krim räu men, verlassen auch die russischen Kräfte die durch da, TypbuS verpestete Luft der bisherigen taurischen KriegSlagcr, und ziehen der durch Jahr und Tag er duldeten traurigen Eristenz mit Freuden eine neue Campagne im Kaukasus vor, zu der ein großer Theil der taurischen Armee verwendet werden soll. Richt allein die Erlösung von den bisherigen Leiden ist e- jcdoch, die dem Offizier wie dem Soldaten diesen neuen Feldzug erwünscht macht. ES ist auch der Drang, die im soeben beschlossenen Krieg erworbenen Erfahrungen gegen einen weniger geschickten Festch als dir Alliirten auSzubeutrn, ein nicht geringer Im puls zu diesem neuen Projekt der russischen Regierung, der andererseits nur damit gedient sein kann, daS et was gesunkene Selbstgefühl ihrer Armee durch einen neuen glücklichen Feldzug, wenn auch in kleinem Maß stab, wieder zu beben. Nach dem Abgang der erwähn ten Truppenmaffen von der Krim find in diesem Au genblick ungefähr noch 85,000 Franzosen, 40,000 Engländer, 8—9000 Sarden mit etwa 40,000Pfer den für Kavallerie, Artillerie und Train auf russischem Boden. Marschall Pelisfier wird erst mit den letzten Truppen das Terrain verlassen, auf dem er fich seinen Marschallstab erworben Kat. Auch daS englisch-tür kische Continaent trifft allmälig von Kertsch hier rin und wird regimenterweise wieder dem türkischen Gou vernement übergeben. Aus Marseille, 27. Mat wird der.Times" tele- graphirt: „Eine Anzahl neuer und großer russischer Kanonen sirkd in Eebastopol entdeckt worden." Als am 27. Mai dem Kaiser von Rußland ft» Warschau die Würdenträger de- Königreiche-, dis Senatoren und AdelSmarschälle de- polnischen Adel vorgestellt wurden, begrüßte er sie freundlichst, und, an di« Mitglieder de- Warschau« Departement- de- dirigirendrn Senat- gewendet, sprach er fotzende Worte: Lch bin «ich, ganz mit de« Gange d«Ge« schäfte zufrieden; ich hoffe jedoch, daß e- in Zuhmft besser gehen wird; daß der Gerechttzkeit-gang ein vv» v« °u»r.-a «r.m-mrm« emg-np.g. moroeu. L°«eW.«L., U«d daß di. SerechftgM tzit Dies« Truppen gehör.« allen Waffm an, doch hat. Unparteilichkeit geübt werde." namentlich die englische Armee fich bemüht, vor allen Mach de» neuesten Berichten au- Warschau Dingen di« Artillerie und Cavallrrie flott zu machen, hat der Kais« von Rußland eine Amnestie dergtsftH Stfttr Jahrgang I »oße- j dotev I 6«-- ILUvdt — - »r — — ' — . 8sz — S7j i— S7j - —— im; — 85; — . — 86j — siz — - — - 94 — SS — 287 SS 6-j, — — 345 — . 101t