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o Mittwoch, den IS. März W ö ch e n d l n k t . MMofsweeda, Stolpen und Umge<tzenR» Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. ' Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet viertelMrikch ISj Ngr. MM Rundschau. DaS wichtigste Ereigniß der Gegenwart ist die am 16. Mär, früh j4 Uhr erfolgte glückliche Entbin dung der Kaiserin von Frankreich von einem Kron prinzen. Mutter und Kind sollen sich den Umständen nach vortrefflich befinden. Die Festlichkeiten in Paris, welche ohnehin fortwährend im Steigen begriffen find, werden durch dieses Ereigniß eine noch nie da gewesene Höhe erreichen und kommt, wie man erwar tet, der FriedcnSschluß dazu, so wird nicht nurPariS, oder Frankreich, sondern die ganze civilifirte Welt Theil daran nehmen. Rach einer telegr^ Depesche deS „Dr. Journ." auS Paris vom 17 Hat am Tage der Geburt deS Kron prinzen Vir Dortaufe stattgefunden. Seine Namen find Napoleon Eugenie LouiS Jean Joseph. Der Papst ist Pathe, die Königin von Schweden Pathin deS KindeS. DaS Befinden der Kaiserin so wie deS Prinzen war fortwährend befriedigend. — Am Abend deö 16. große Illumination. Neber dieses Ereigniß bemerkt die „C. Z." noch Folgendes: Ein Sonntagskind also, und noch dazu ein PalmIonntagSkind! Man muß gestehen, daß der Kaiser Napoleon — dem PolykrateS gleich — nicht nur alle seine Unternehmungen mit Erfolg gekrönt sieht, sondern, daß er auch selbst in Dingen, dir er nicht in der Hand hat, vom Glück begünstigt ist. Er Wollte in Frankreich herrschen, und — er erreichte rS, indem er zum Präsidenten der Republik gewähltwurde. Er wollte, wie sein Oheim, Kaiser der Franzosen sein, und — er wurde eS. Er wollte Rußland, das ihm feindliche und fast allmächtig gewordene, de- müthigen, und —7 eS gelang ihm. Er wollte Frank reich zur Geltung in Europa bringen, und — die mächtigsten Staaten Europas, Rußland nicht auS- gefchloffen, find gegenwärtig iuPariS versammelt. Er wollte den Friede«, und — er ist so gut wte ge wiß. Er «ollte seine Dynastie befestigt sehen, und — eS istihm-ein Prinz grborcn In der Thal, der vergangene Palmsonntag, der übrigens arch Preußen zur Berv-ollstäNdigüng der Eonfrwnz in Paris ein- treffen: fah, fand RapÄeon auf dtr Spitze seines Glücks. Möge er e- weise benutzen und kluge Be sonnenheit«--ihw bewahren!'7- : Elfter Jährgang. Rach Berichten auS der Krim ist dort der Waffen stillstand am 1. März definitiv abgeschlossen worden. Der jsardinische Obcrcommandant wurde ermächtigt Unteroffizieren und Gemeinen einen 40iägigen Urlaub zu gewähren. AuS Wien schreibt die „Ostd. Post", daß di« Thätigkeit der Konferenz in Pari- keine allzulange mehr sein werde und dürfte eine Verlängerung deS Waffenstillstandes kaum zu erwarten sein, indem bis dahin der Friede als ziemlich gesichert betrachtet Wer ken könne Auch in Paris spricht man die Üeb>r- zeugung auS, daß der Friede n» den nächsten Tage» abgeschlossen werden wird. Als Bevollmächtigte Preußens bei den Conferenzen in Pari- sind der Frhr. v. Manteuffel und der Graf von Hatzfeld ernannh ersterer ist bereits in ParfS eingetroffen. Der in Kars von den Russen gefangen genommene engl. General Williams ist im engl. Lager vor Se- baftopol angekommen. Erwürbe gegen einen ge fangenen russischen General auSgewechselt. AuS Berlin, 14. März, wird Hamb, und Belg. Blättern telegraphirt: Wie versichert wird, häll«K. M. der König in einem eigenhändigen Schreiben qp den Justizminister in Bizug auf da- Hinckeireh'sch« Duell seinen ausdrücklichen Tadel ausgesprochen «ad erheischt, daß die Gerechtigkeit ihren Lauf hab«. -77 Graf (nach a. Angabe Frhr.) v. Canitz wurde gestern im Duell erschossen. Man sagt, daß der Jockeycluh auf höher» Befehl nunmehrdefinniv aufgelöst werden solle. DerKönig von Preußen hat der Wittwe Hinrkl- keyS, da nach dem Gesetze der Pension-Anspruch durch da-gewaltsame End« verrvirkt ist, «in Aahr- gkhalt von 2000 Thlr. und daneben für jede- der sieben Kinder eine Subvention zur Erziehung ausge setzt,— Nach einem ausführlichen Bericht« der „Ge- richtSzeitung" hatteHr.v.Hinckeldey außer de« Duell mit Hrn. v. Rochow noch zwei, andere ans den 13. und14. März schon im PorauAsestgese-4. « Von der italienischen GrenztjT. März DieSchond- that eines in Parma zu« Tode-vtrurtheMen Geisti lichen erregt mit Recht die Entrüstung drSPubllkuckSl Derselbe HA seine NichErrrfühttünd dertii deinen getödtet. .7- .