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14S StaatSdiener, bei deren Wahl und Eintritt in den Landtag, dem Anträge des Ausschusses gemäß mit großer Majorität abgeworfen. In Gera besteht augenblicklich ein Conflict zwi schen der Regierung und dem gegenwärtig ver sammelten Landtage. Der Fürst weigert sich, die bestehende Verfassung anzuerkennen. Der Landtag bat nun eine Adresse an den Fürsten beschlossen, wo rin er erklärt, daß er, der Landtag, zwar alle von den Fürsten vorgelegten Gesetzvorschläge der gewissenhaf testen Prüfung unterziehen werde, dagegen aber die Verfassung, und zwar in ihrem ganzen Umfange, als seinen alleinigen RechtS- boden ansehn und festhalten müsse. Zur Derathung dieser Adresse ist der 4. März anbe raumt, und wird diese voraussichtlich einstimmig an genommen werden. AuS Minneweiler in der Pfalz wird von ei ner interessanten Gerichtsverhandlung berichtet. Zn dem Orte Langmeil nämlich bestand schon seit Jah ren eine ReligionSsecte. Da nun in neuerer Zeit das Treiben dieser Seltner in einem gefährlichen Grade zunahm, fand die Gerichtsbehörde Veranlas sung, einzuschreiten. DiesesVölkchen hielt lärmende, nächtliche Versammlungen, taufte, trieb Teufel auSrc. und zwar dies Alles in einer Weise, die den Stempel deS Wahnsinns an sich trug. Bei der gerichtlichen Verhandlung am 27. Febr. waren 20 dieser Seltner, als Angcschuldigte anwesend, worunter 6 Apostel weiblichen Geschlechts, in welche (wie sie sagten) der Geist gefahren sei. Drei dieser Weiber waren wirk lich wahnsinnig; sie rausten sich die Haare, zerschlugen sich die Brust, verdrehten die Augen: kurz, sie zeigten in allen ihren Mienen die vollkommenste Ra serei. Ein großer Theil der weiblichen Bevölkerung dieses Dorfes ist von dieser Krankheit angesteckt; sie verrichten keine Arbeit, sondern veigeuben durch Lesen schwärmerischer Bücher die Zeit. Die Versammlun gen sind jetzt streng verboten und die vollkommnrn Geisteskranken ins Irrenhaus gebracht. Der Erbprinz von Sachsen-Altenburg ist,ge storben. Sachsen. Man erinnert sich wohl noch, daß unser CultuS- ministerium bei den Verhandlungen über die Kir chenverwaltung in unser» Kammern sich gegen dje ihm schuldgegebkne exclusive Richtung entschieden verwahrte, indem «S seine vollständige Slnigung.mit dem Conststoriuzn versicherte. Hirse» scheint sich durch die jüngste Berufung de» Professor- TH. A. i» Leipzig zur höchsten geistlichen Würde sind nächst dum am^l^in die LustHMnmgtzn Forh - WMWrMasLMd dass in die^HWhung^ mit HW AöiV, d Iußa E htsb fü h rt von den VWa» in Sebastvv-l noch wtthanden war, »erde, welcher niO>ie der bisherige' mit den be vernichtet werden. MiffFM 'ÄeMWrist betdeb GeHKeff WtkHm Knd mit den Bedürfnisse» de» Sprengung in den Hafen von Sebastöpol hineinge- DetkehrS zwischen beiden Ländern im Widerspruche stürzt. Die Zerstörung aller Festungswerke sollte bis steht. zum 15. F.br. eine vollendete Thatsache sein. Die In der am 27. Februar stattgehabten Sihnng deS Gesundheit der Armee ist nicht befriedigend. Landtags in Weimar wurde der von der StaatSre- ^EpMche Blätter berufen sich auf die Thatsache, gierung eingebrachte Gesetzentwurf über düs von dO- daß «Ne beurlWbten Offiziere des Heereö unv der selben propovirte Recht zur Urlaudsversagung für Ostseeflotte Ordre erhalten haben, beschleunigst einzu- rücken, und sehen darin einen weiteren Beweis, daß England mit dem Schwert in der Hand unterhan delt, und daß e» auf der Zerstörung RicolajeffS, auf d^ Herausgabe aller der Türkei abgenommenen Ge- bieMherle und vor Allem auf der vollkommenen Erschließung sämmtlicher Häfen im schwarzen Meere für die Handelsflaggen aller Nationen bestehen werde. Aus Petersburg, Ende Febr., schreibt man: Während unsere Friedensvermittler sich bereit- zu den Konferenzen nach Paris begeben haben, wird hier ein neuer Krieg mit allem Eifer und Nachdruck ge predigt, der Krieg nämlich gegen das fremde In dustrie- und Fabrikwesen und gegen die ausländischen Trachten. Die Damen von Tambow haben sich an die Spitze dieser Revolution gestellt, alle ausländi schen Kleider ab- und die russische Tracht angelegt und dabei den Beschluß gefaßt, nur inländische Fa brikate zu trägen. — Mit der Ausrüstung des zweiten ReichSwehr-AufgeboteS find endlich 300 Druschinen oder mehr als 300,000 Mann unter die Waffen ge stellt worden, von welchen der größte Theil in diesem Winter auserercirr worden ist. Die Reisen beur laubter Offiziere nach der Krim und nach den Ostsee- ' Provinzen dauern fort. Die ersten Getreideschiffe aus den untern Donau gegenden sind in Wien eingetroffen. In den Statio nen der Donaufürstenthümer lagern noch Massen von Geitelde, welches zur Verschiffung nach Oesterreich bestimmt ist. Im Hause der Abgeordnete» zu Berlin ist der fol gende Antrag ^ur Vorbereitung der von Preußens Volk und HandelSftand ersehnten endlichen Be- freinng vom Sund zoll" von den Abgeordneten LemoniuS unv Kruse, unterstützt durch 36 Mitglieder, ringebracht worden: „Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen, die k. Staatsregierung zu ersuchen, die drückenden Lasten des Sundzolls in besondere Erwägung zu nehmen und zu berücksichtigen, in wie weit gerade jetzt der Zeitpunct zu dessen Kündigung gekommen, sowie bei einzuleitenden Verhandlungen . über die NavigätionSabgaben die Zuziehung einer fach- und schifffahrt-kundigen Commission anzuord- nen." — Ein zweiter Antrag betrjffi die russische Grenzsperre. Er ist von Hm. v. Gruner und von 30 anderen Mitgliedern etngebracht und lautet: aDüSHauS d« Abgeordneten wolle beschließen , der k. SilaatSregiernna die Erwartung auszusprechen, Melde »erde dähm wirken, daß dm langjährigen, gerecht« Beschwerde», rtamentiichder östlichenGrenz- . vrovinzm/stberben Druck deS russischen Prohidüiv, Ltebner in Leipzig zur höchsten geistliche» Würde Wem* ZtO -ex russisch« Grmjspyrr eine genügend« unseres Lande-, zu derOberhoft»r«digersteÜ« in MM