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Mich' l er. t-18. Diese Sstschrift erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwoch- mib Souuabend«, und kostet vierteljährlich 12j Rgr. s185L ^3.^1 Mittwoch, de» S. Januar 0 dgr. 1014 r; rtschasten igen: innstk, runde und und Sehn- «darf eine ein Zung- ichmachers Schneiders L 2 M. über ihr schwebenden Damoklesschwerte deS rut schen Nachbarn und in ihrem engeren An schluffe an die Westmächte nur Vorgänge zu erblicken, welche einem von der Natur trefflich bedachten Lande zugleich als Ersatz für schwere Opfer die Gelegenheit geben können, seine reichen HülfSmittel kennen zu lernen, zu entwickeln und in den allgemeinen Strotn der Cuitur zu leiten. Politisch aber ist es wohl auch nicht blos die Eifersucht der Mächte, die sich scheut, rin, wenn auch vor derHand fast mehr nur äußerlich eingefügtcS Glied der europäischen Staatenkette will kürlich aus ihr zu brechen, ehe der geschichtliche Ent- wickelungSgang eS naturgemäß beseitigt. Die neuesten Nachrichten aus Petersburg schreibt die „N. W. Z ", lassen nur geringe Hoffnung übrig, daß dieWission deS Grafen Esterhazy gelingen werde. Die Hofpartei ist für den Krieg, und Rostowzoff- Otschakoff.Orloff undPotemkin sprechen cS laut aUS, daß Rußland seinen letzten Rubel und seinen letzten Soldaten daran wenden müsse, um seinen Einfluß in Europa zu Erhalten. Auch die deutsche Partei zeigt sich in neuerer Zeit ziemlich kriegerisch, um nicht einer feigen Reaktion beschuldigt zu werden. Ihr Einfluß hat übrigens seit dem Tode deS Kaisers NicolauS sehr abgenommen, wodurch der Sieg der Altruffen vollständig ist, wenn man sich auch mitunter den An« schein giebt, als wollte man den Deutschen eine Cvn- cession machen (wie z. B. als man dem Gardecom- Mandanten Rüdiger den Oberbefehl der Milizen über gab). Und neben den Günstlingen aus der nächsten Umgebung deö Czaren, die den Einfluß der Kaiserin zu paralyfiren streben, indem fievonderOpferfreüdig- keit deS Adels und von dem Glück deS DolkeS sprechen, das darnach brenne, die Invasion durch eine Massen erhebung vom Boden deS heiligen Rußland zu ver- -- -- - - -- d i- fluß aufÄleranderS frommes und orthodor-gläubigeS Gemüih. Wie weit sein Zutrauen in dm CleruS "... l er bei den Procesfionen und Pilgerfahrten bewiesen, die er letzten September in Moskau mit machte, wo er die Reliquien des russischen Schutzpa trons SergiuS um Beistund zur Verteidigung seines Reiches anflehen ging. Die umfassendsten RüstuN- lause SM- 'S-«- 14 14 0«!- so.lruokt r u r Bischofswerda, Stolpe« Md Umgegend. Zur gemeinnützigen Unterhaltung für all« Stände. R u n d s ch a u. Bei de« großen Kampfe unserer Tage, der eben jetzt wieder unentschieden zwischen Beendigung und Fortsetzung schwebt, ist die «ine der zuerst in den Streit eingetretenen Mächte fast in den Hintergrund getreten. Rur bei den FriedenSconjecturen taucht wieder die früher so oft ins Auge gefaßte Frage auf: was wird dann aus der Türkei werden? und «S liegt in der Frage selbst schon, daß sie zumeist nur gestellt wird, um daran sofort die Prognose ihres jetzt nur so sichereren Verfalles, ihrer ökonomischen und politischen Deroutr zu knüpfen. Wir vermögen uns nicht sofort mit einer solchen Ansicht einverstanden zu erklären, find vielmehr der Meinung, daß eS uns als Christen und Europäern stets sehr schwer fallen dürfte, über die Zukunft der mohamedaniscden Staaten uns ein vollgültiges Urtheil zu bilden, und daß man in dieser Beziehung sehr oft zuvoreilig abgesprochen hat. Wenn, wie es wohl keines Beweises bedarf, wir selbst noch in jenem mühevollen Ringen begriffen find, das We sen deS ChristenthumS unserm Geist und Herzen an zueignen, so sollten wir daraus wenigstens große Vor sicht in der Beurtheilung von Völkern lernen, denen so manche schätzbare Eigenschaften nicht abgesprochen werden und daher ein gewisser Fond von EntwicklungS- und Bildungöfähigkeit auch nicht so ohne Weiteres abgesprochen werden sollte. Mit Recht dünkt unS, erklärt es ein scharfsichtiger Beobachter für eine jeden falls höchst merkwürdige Erscheinung, daß gerade in der Gegenwart das vornehmste Reich der Mohame- daner, welches zugleich die Brücke von Europa nach Asien inne hat, von der Strömung der modernen Zeit ergriffen ist und dem Geiste der modernen StaatSidee bedeutende Zugeständnisse bereits gemacht hat. Vor gänge im eigenen Haufe sollten unS hinlänglich war- treiben, haben auch noch die Popen einen großen Ein nen, über diese Annäherungsversuche nicht sofort euro- 5° päisch absprechend den Stab zu brechen. Bei der Gemüih. wichtigen Frage über den Eintritt deS Orients in die geht, hat Civiliiation ist jedenfalls billigerweise erst abzuwar- bewiesen, ten, 7 0b, jene Strömung, wir dir Wasser drS Nils- rin« befruchtende oder eine verheerende Kraft üben werde. Fürs Erste vermögen wir , , in der Befreiung der Türket von dem beständig gen werden ohne Unterbrechung fortgesetzt, di« Befesti- Llfter Lehrgang. S4 21S SS «r SOL ! ss; rr. 1