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cht V KnU ^8ritde»Sgar«ltten>s» mäßig MV unerläßlich fie auch find, wird Rußland kaum mit seiner Würde für vereinbar halten. Der russische Gesandte wird sa gen, der Kaiser, mein erhabener Gebieter ist bereit zu jedem Opfer — welche- nicht mit seiner Würde und Souverainetät streitet. Land abtreten, da- Recht aus geben, seine Küsten mit Kriegsschiffen befahren, Wetzet, aber gegen die Souverainetät meine- Herren und da rum kann er zu seinem Bedauern jene Punkte nicht annehmem Und in der Thal, ist Rußland durch die seitherigen Kriege schon soweit gedemüthigt, daß eS sich entschließen sollte, Bedingungen sich zu unterwerfen, welche alle seit einem Jahrhunderte auf dem „Wege nach Konstantinopel" errungenen Vorthelle vernichten würden? Kennt Rußland irgend welche Rücksichten, wenn es gilt rie Nation zur „Opferfreudigkeit" zu rückrufeu. Dtz «tzr verzwKMHt stlntzchlU^, , deuMrüfe» GW x hKxy^ach Wir» p«W»mme» lass- sen^übrigenS aber eben sh wenig die österreichische Ge sandtschaft in Petersburg aufheben, wie einen Krieg gegen Rußland anfangen; ja da sich Rußland an »er österreichischen Grenze völlig sicher weiß, so wird man in Petersburg sich mindesten» nichtOesterreichS wegen zum Frieden geneigt erklären. Die Bedingungen, welche Oesterreich in Petersburg stellen läßt und die von »en Weltmächten gebilligt sein sollen, sollen im Wesentlichen Folgende sein, 1) da schwarze Meer wird neutral, d. h. e- darf von keinem Kriegsschiffe irgend einer Nation befahren werden, 2j däe -russischen Festungen am schwarzen Meere wer- bäit gesthlfift, 3) Rußland tritt einen Theil Bessarabien», soweit «S zu« Schutz« der freien Donauschifffahrt nöthig ist, an die Donaufürstenthümer ab, 4) eS ver- Mußland weiß, daß>Oest«rrei-W O Mr Hviel -rißt, man Wech» zichtet auf jede- Protektorat aus türkischem Gebiete diesseits und jenseits der Donau. Jeder Kundig« wird zugrstehen müssen, daß jene Bedingungen von großer Mäßigung der Westmächte zeigen, nachdem Sebastopol gefallen, die russische Pon- tuSfivitr zerstört und die dortigen Meere von den Flot ten der AUiirten beherrscht werden; denn eS kommt kein Wort von Wiedererstattung der enormen Kriegs kosten vor, welche durch Rußlands Friedensbruch ver anlaßt find. Wer die einschlagenden Verhältnisse kennt, wird auch rinsehen, daß die Friedensbedingungen nicht müßiger sein können, wenn sie zu Garantien deS Friedens werden sollen. Nachdem einmal Rußland den Weltfrieden gebrochen, nachdem Hunderttausende da» Kriegsfeld mit ihren Leichen düngen, nachdem der Handel und die Industrie Europas namhaften Schaden gelitten, wäre eS eine Versündigung an Europas Völ kern, wenn man nach den Greueln deS Kriegs Ruß land jene Machtstellung ließe, durch die eS ihm mög lich wird, Europa abermals bei günstiger Gelegenheit in Krieg zu stürzen. Ob aber Rußland jene mäßigen Bedingungen, von denen die Westmächte im Interesse der Ruhe Europas nicht abgehen können, annehmen wird, stellt denn doch zu bezweifeln. Zwar meldete das „Dresdner Journal", Rußland hflbe bereit» seine Geneigtheit erklärt, die Neutralisation des schwarzen Meeres unter gewissen für die Interessen Europas zulässigen Modifikationen zu acceptiren. Unter den Interessen Europas sind selbstver ständlich die russischen Vortheile zu verstehen. Einer zwingen. Wohl kann noch niemand mit Bestimmtheit sagen, ob Frieden, ob Krieg, unS daS nächste Jahr bringt: aber eS ist jetzt schwerer, die mancherlei Umstände und Bedingungen zum Frieden zusammen zu bringen, als den bis zur Erbitterung geführten Krieg fortzusetzen. Nimmt Rußland jene Friedensbedingungen nicht an, so ist Napoleon Hl nicht der Mann, welcher mit ten auf der begonnenen Laufbahn stehen bliebe und dann wird der Krieg im nächsten Jahre weitere Aus dehnungen nehmen und mehrere Mächte werden, wir wir schon in voriger Nummer erwähnten, noch hinein- gezoge» werden. Beharrt Mitteleuropa in seiner seitherigen Politik deS Nichts thunS, so werden wir zwar in Deutschland Frieden behalten, aber dieses Land wird nichts beitra gen, den Krieg abzukürzen, Nun, der Gott, der fahr» tausende hausgehalten, wird unS auch im neuen Jahre nach seinem Rathe leite». Ihm sei unser Land, unser König, unsre Stadt, unsre Behörde, unsre Schule und deren Lehrer, die Kirche und die Familie empfohlen! Gott der Herr ist Sonne und Schild, er giebt Gnade und Ehre denen, die auf ihn trauen. * * v) Das Gesetz, die Einsetzung von Friedensrichtern betreffend. Friedensrichter hat es bisher schon im Königreiche Sachsen gegeben. Das Gesetz vom 22. Juni 1846 Version nach soll Rußland die Neutralität des schwar zen Meeres dahin auslegen wollen: keine Nation dürfe hat sie eingeführt und ihr Amt besteht darin,, durch ihre Vermittelung aller Art Streitigkeiten über Pri- das schwarz« Meer mit Kriegsschiffen befahren außer — die Russen und Türken. Ob die Westmächte sich mir einem Zustande der Dinge begnügen werden, der alles beim Alten läßt, steht sehr zu bezweifeln. Ein österreichisches halbamtliches Blatt har öie wichtige Entdeckung gemacht, wie mit Rußland ein Friede zu schließen ist. „Es handelt sich jetzt bloS darum, die Friedenshedingungen einmal so zu formuliren, daß Ruß land sie anzunehmen vermag und daß dabei aber nichts vom Zwecke des Kriegs verloren geh, und Pie Annahme dieser Bedingungen von Rußland zu erwirken," Das heißt beide Thelle sollen behalte» was fi« haben und auch zugleich jeder von dem andern gewinnen, Rußland vatrechte in Gült beizulcgen zu suchen, sowie bei ein fachen wörtlichen Beleidigungen auf Aussöhnung deS Beleidigten smit dem Beleidige hinzuwirken. Dieser Art von Friedensrichtern hat mit denjenigen Friedens richtern, welche da- oben unter 8) erwähnte neue Ge setz einführt, gar nichts gemein; vielmehr hebt dieses Gesetz das Institut der Friedensrichter, wie e» seither bestand, völlig auf und «S wird mithin künftig keine Friedensrichter mehr geben, welche die obenerwähnten Functionen zu verrichte» hätten. Bevor wir aber auf daS Institut der Friedensrich ter, wie eS in Zukunft sein wird, näher eingehen, hq- ben wir noch Folgend-« zu bemerken.