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W o ch r n b l « M - f t k - v . -L -' --M ' Bischofswerda, Stolpen und UingegenS Zur gkmeinnützigm Unterhaltung für alle GtSnde. » «-c ^93.f verantwortlkcher Redacteurr hrirdrkch May. ' , » - I Mittwoch den LS. Npvember s18S4. Vies« Zeitschrift erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabend«!, und kostet vierteljährlich 121 Rgr.— Bestellungt» nchmen alle Postanstallen Sachsen« an.— Annoncen werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit 6 Pf. berechnet ünd fH di« nächste Rümmer bi« Lag« vorher Vormittags S Uhr angenommen.— Sine Annonce unter 4 Zeilen kostet 2 Rgr. S Pf. - Poli tische Umschau. DaS Ungewitter zieht sich immer mehr nach dem äußersten Süden Rußlands. Der Kampf von Sebastopol muß schon aus dem Grunde an der Newa für Rußland als sehr ungünstig, der Kampf um die Krim als nahe bevorstehend angesehen werden, weil die russischen Streitkräfte überwiegend nach dem Sü den gerichtet werden und die deutschen Mächte mit de« Scheine einer neuen Nachgiebigkeit eingehallen werden sollen. Denn mehr als ein diplomatischer Schachzug, welcher eine strategische Nothwendigkeil zu decken bestimmt ist, ist es nicht, wenn Rußlandplötz lich die vier Punkte als Basis der Unterhandlung annehmen, mit den deutschen Großmächten vorläufig allein darüber verkehren und die drohende Stellung an Oesterreichs Grenze aufgeben will. Weder in Berlin, noch in Wien wird man die Situation, welche Rußland gegenwärtig Oesterreich und Preußen bereiten will, für möglich oder noch mehr für vorthcilhast an sehen. Eine Unterhandlung zweier Mächte, welche mit Rußland noch nicht im Kriege find, wird auf die beiden anderen Mächte, welche nicht nur mit demselben Rußland im Kriege, sondern in einem aller Wahr scheinlichkeit nach auch siegreichen Kriege sich befinden, nicht den mindesten Einfluß haben können. Solche Unterhandlungen würden nur die Situation in Wien und in Berlin erschweren, in Paris und London Miß stimmung erregen, sie würden von dem Westen nur durch erneuerte kriegerische Anstrengungen rücksichts los beantwortet werden. Das England und Frank reich entschieden daS Ziel anstreben, in innigster Vereinigung ihrer Kräfte, das russische Nebergewicht in Europa und in Asien zu brechen, daran kann Nie mand zweifeln, der das Gebühren dieser Cabinette be obachtet. Die Wiederherstellung des europäischen Gleichgewichts gegenüber Rußland, in und außerhalb des Orientes, sein Fortba« und seine Sicherstellung, daS ist die leitende Idee der Zeit und dieser muß jede Macht den Tribut ihrer Mitwirkung dringen. Dieses Reunter 2ahrg«ag. Ziel strebten die bekannten vier Punkte mit an, in die sem ^inne waren sie abgefaßt, in demselben müssen sie auch durchgesührt werden. So besetzte daS Wiener Cabinet die Donaufürstenthümer und wird dieselben nicht früher verlassen, bis nicht Rußland sein ProlectoratSrecht auf dieselben einfach aufgegeben hat, Einfache Annahme, einfache Verwerfung ist in diesem, wie bei den übrigen Punkten die einzig mögliche, die einzig annehmbare, weil bestimmte Antwort von Seite Rußlands. Groß, würdig wyd voll befruchtender Keime der Zukunft ist die Aufgabe der Gegenwart. Als Europa seine Gleichgewichtö- kriege gegen den Westen führte, war eS nicht in der selben glücklichen Lage, in welcher eS sich gegenüber dem Osten befindet. Ludwig Lff. war umgeben von den ersten Geistern der Nation» als ein bewunderter Fürst, als Eugen und Marlborough gegen ihn zu Felde zogen, In Napoleon I. schlug man den un sterblichen Schöpfer eines großen Gesetzbuches, den HeroS deS Jahrhunderts, in Ketten. Mit einem ge- demüthigten Frankreich hob man die Rohheit des OstcnS auf den Tbron der Welt. Run ist di« Sache umgekehrt. Die Nationen der Kultur reichen sich die Hand, der Sieg des Rech tr<besiegelt ihreEinigung. Alter Zwist schweigt, und jeder Schritt gegen den gemeinsamen Feind im Osten ist eine Eroberung für die Menschheit, für ihre Zukunft, . für ihr materielles und ethisches Wohl. Glücklich der Staat, welcher, wiedaS große Donaureich, im Stande ist, die Forderungen seiner besten Interessen, die Tra ditionen seiner Diplomatie, mit dem heißen Wunsche der mitlebenden Welt in hrrzerhebenden Einklang gu bringen. , . Da« F. I. meldet auS Marseille vom 1.1. New.: Vor «in paar Tagen find hier über 4Wl> Fäßch e n Pulver «ingeschiffl worden, außerdem «gchevre Quantitäten Äapuzmäntel, Flanellbinde», Schaffelle (um sie auf die Brust za legen), Schuhe, »ollene Strümpfe n. r s