Volltext Seite (XML)
M an dlrValachii eriaffen. ESsolle;B. Niemand «Wi PSHirrn russischen Sympachten verfolgt wetten. Die RttognoSctrung von Sebastopol soll gün« sitzt Resultate geliefert haben, 10 Meilen von der Festung sei eine sichere, von den Russen nicht besetzte Bucht gesunden worden, veren Fahrwasser überall die erforderliche Tiefe hatte. Eine Anzahl alter Schiffe ist auSersehen, um bei der Deckung der Landung das Fester deS Feindes auszuhalten, und dabei als Opfer zu fallen. Co wenig an ihnen verloren geht, schreibt die ^Triester Zeitung", so stnd eS denn doch die letzten Reste der türkischen Seemacht. — In Sebastopol selbst werden die großartigsten Vorbereitungen zum Wider stande getroffen. Zwischen den detaschirtcn Batterien find Redoutrn angelegt. Bei allen geeigneten Lan dungsplätzen in der Nähe von Sebastopol werden fort während mit Felsblöcken beladene Schiffe versenkt, um die Landung doppelt zu erschweren. Schiffe der alliir- ten Flotte kreuzen außer Schußweite bei Sebastopol. Eine tel. Depesche der „Allg. Ztg." meldet über Paris aus Constantinopel vom 10. August: Die Ex pedition gegen die Krim ist wegen der außerordentli chen Hitz« aufEnde August verschoben. Die tunesischen HülfStruppen und englischen Verstärkungen find heute eingetroffen. Die Franzosen haben Schamyl 10,000 Gewehre gegeben. DaS russische Heer in Asien wird fortwährend verstärkt, eS soll ein drittes Armeecorps zu den bishe rigen beiden stoßen. Anapa wird in größter Eile be festigt. In der Nähe der Stadt ist ein Lager für 20,000 Mann vorbereitet. Der König von Griechenland weigert sich, die irregu lären CorpS zu unterdrücken. Man befürchtet eine neue Krise. Am 18. August Vormittags waren die verant wortlichen Redakteure sämmtlicher politischer Zei tungen Berlins in Folge einer Citation vor dem Generalpolizeidirector v. Hinckeldcy versam melt. ES wurde denselben u. A. bemerkt, wie es der Regierung begehrenSwerth sei, daß während der zeitigen europäischen Kriegsverhältnisse keine Berichte über militärische Vorkehrungen Preußens, insbesondere über die Fortificationen an den Ostseeküsten in die Oeffentlichkeit gelangen. Ferner, heißt eS, werde demnächst eine allgemeine Ordre dieses Inhalts im amtlichen Wege publicirt werden. Der „Köln. Ztg." wird aus Carls ruhe vom 15. August geschrieben: Ich thcile Ihnen in der Eile die wichtige Nachricht mit, daß der leidige Kirchenkreitendlich beigelegt ist; eine interimistische Convention zwischen unserm Hofe und Rom wurde abgeschlossen. Der Beschluß hierüber soll im Staatsministerium einstimmig gefaßt worden sein. Hiernach wird der Erzbischof seine neueste Anord nung über die Verwaltung des Kirchenvermögens zurücknehmen; in gleicher Weise sollen die erfolgten Ercommunicationen annullirt werden. Dagegen werden di« übrigen Hauptforderungen des Erzbi schofs genehmigt. Die Concesfionen der Regierung an die Curie sind somit sehr bedeutend. , In Spanien hat das neue Ministerium noch ernen harten Kampf gegen die aufgeregten Leiden schaften zu bestehen. Di« Anhänger deS gestürzten EabinetS rvechm vbn ihren Stellen aüftmt «ch die Männer der siegenden Partei tret« «r dis l»> dig gewordenen Platze. Daß hierdurch virlMtsi- vergnügte gebildet werden, liegt auf der Hand. Da diese Personen aber für den Augenblick machtlos find, so hat die Regierung mehr von der Volks« Partei zu fürchten und sucht diese dadurch unschäd lich zu machen, daß sie anstatt der bestehenden weitgreisendm Junten die allgemeine Errichtung von solchen mit bloS berathender Stimme im gan zen Königreiche anordnet. Dadurch zersplittert sich hoffentlich die Kraft oder wird unschädlich abge lenkt. Espartero begünstigt die Entfernung der Kö nigin Christine, und ihre Abreise nach San Seba stian wurde am 4. August unter dem Schuhe deS Generals NogueraS angezeigt. Spätere Nachrich ten sagen, daß das Volk die k. Reisewagen ange halten und die Königin Christine in das Hotel des Kriegsministers geführt habe. O'Donnel selbst soll der Meinung sein, daß die Königin-Mutter im Auslande gefährlicher als in Spanien sei, er will sie daher zurückhalten und ihr Vermögen ein ziehen. Uebrigens zweifelt man noch allgemein, daß daS Verfassungsleben wirklich krastvolle Wur zeln im spanischen Boden zu schlagen im Stand« sei. Telegraphische Depeschen. Bayonne, 15. Aug. Die spanischen Cor tes sind auf den 8. November ein berufen. Sie werden ronstiiuirend sein und nur eine einzige Kammer bilden. Es wird 1 Abgeordneter auf 35,000 Seelen gewählt. Bei den Wahlen wird das Gesetz von 1837, nur mit einigen leichten Abänderungm, befolgt werden. Danzig, 19. Aug. Bomarsund ist am 16. d. M. gänzlich eingenommen; 2000 Russen stnd zu Gefangenen gemacht worden; dex ungefähre Verlust der Franzosen und Engländer beträgt 120 Tobte und Verwundete. — Eine am 19. August officiell an der Pariser Börse angeschlagene Depesche bestätigt die Richtigkeit obiger Meldung und fügt noch hinzu, daß die Truppen der Westmächte 100 Kanonen erobert. Sachsen. Am Freitag den 18. August Nachmittags 4 Uhr begannen in der katholischen Kirche in Dresden die Virgilien (Seelenmessen) für den bochseligen Kö nig, an denen auch Se. Mas. der König, welcher vor her der Königin-Wittwe auf dem Weinberge einen Besuch abgestattet hatte, diese selbst, so wie die regie rende Königin und die königl. Prinzen und Prinzes sinnen sich betheiligten. Es war zu dem Ende die Kirche mit einem prachtvollen Trauergerüst und auch sonst entsprechend decorirt, und machte die reiche Be leuchtung derselben einen erhebenden Eindruck. Den Virgilien folgten am Sonnabend Vormittag dieEre- guten (Leichenfeierlickkciten), wobei das Requiem von Reißiger ausgeführt wurde. Rach dem „Lidern" begann das sogenannte Engelamt mit einer musikali schen Messe von Schützer, womit die Traurrftkrlich- keiten, an welchen auch das Publikum «ine groß« Thrtlnahme kundgab, ihr Ende erreichten.