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428 Bon Wichtigkeit iß eS, zu berichten, daß die in» Rüchvg« au- der Walachei gestand^en rusWchen CorpS urplötzlich Retourbewegnngen machen. Der Zweck diese- Manöver- ist noch.Geheimniß, wie aber glaubhafte Nachrichten melden, soll die Thatsache unzweifelhaft feststehen. Die Umstände, heißt eS unterm 8. Juli von der -Donau, haben sich in den letzten Tagen nicht zum Bestem für die Russen gewendet. Die Türken drän gen vorwärts; Oltenitza, Giurgewo undTurnu muß ten von den Russen, um sich den Rückzug zu sichern, wieder stärker besetzt werden. Die Donau wird von ähnelt scharf bewacht, eS gilt den überlegenen Feind, der vom Balkan heranrückt, nicht zurückzuwerfen, son dern nur aufzuhalten, damit man in der Walachei gehörig aufräumen und sich in der neuen Stellung regelrecht fcstsehen könne. Auch die gegenwärtigen diplomatischen Verhandlungen Rußland- dienen nur: um Zeit zu gewinnen. Hat sich ein Diplomat abgenutzt, so marschirt ein anderer auf die Scene; der Eine immer charmanter, immer liebenswürdiger ol der Andere; richtet der Vorgänger nichts in osficiellen Kreisen au-, wird der Nachfolger den Weg durch die Hinterthür einschlagen. Die Russen haben bei Silistria 16 Kanonen ver loren, von welchen 5 nach Constantinopel gebracht wurden. Es steht zu erwarten, daß die alliirten Flotten, unterstützt durch die türkischen Sckiffe und Landtruppen, den Durchgang forciren unddie russischen Schisse angreifcn werden. Die neueren Berichte vom Kriegsschauplätze in Asien stimmen durchaus mit der in voriger Nummer dem Dresdner Journal entnommenen Depesche, nach welcher die türkische Armee, 30,000 Mann stark, ge schlagen worden sein sollte, nicht überein, und scheint dieselbe eine russische Uebertreibung gewesen zu sein. Am 14. Juni machten die Russen Versuche, in dievon den Türken besetzte, strategisch wichtige Grenzbreite vorzudringen, konnten aber keine Erfolge erringen. Am 15. entspann sich ein heftiges Gefecht, daS den Rückzug der Russen zur Folge hatte. Am 16. bei ei nem weitern Gefechte wurden die Russen abermals geschlagen. Wichtige Ereignisse sind übrigen- auf die sem KriegStheater nicht vorgefallen. An- Griechenland vernimmt man, daß 11000 Türken und Egyptier unter Fuad Effendi und Abdi Pascha Kalampaka erstürmt haben. Die Griechen schlugen einen zweimaligen Sturm unter ihrem An führer Chatzt Petros zürück, endlich aber winden sie nach einem Verluste von 1000 Mann an Todten zer streut. Viele wurden gefangen. Aus Krakau schreibt man vom 1. Juli, daß in den an der galizischen Grenze gelegenen russischen Distrikten der Landsturm der Art organifirt werde, daß derselbe auf den ersten Ruf der Regierung sich sam meln könne. Die Bauern werden auf Kosten der Gutsherren mit Sensen und Hacken ausgerüstet. Ein Theil des Landsturm- muß beritten gemacht werden. Aus Berlin, 5. Juli, schreibt man: Verschiedene Geistliche, welche die Kanzel seit langer Zeit zu poli tischen Orationen mißbrauchten und sonntäglich für den Sieg der christlichen russischen Waffen gegen die Heiden und Feinde de- Kreuze- flehten, haben vom EultuSminister die Weisung rmpfanaen.stchfeknerhin deLWDnM yithaltrtt. Einer der hesttgKrn Eifern dieser Art, der Pastor Krummächer, der feit Jahren Politik und Pietismus verarbeitet, hat seinen Zuhörern angekündtgt, daß er von ersterer ablassen «olle; er bat ihnen aber nicht gesagt, wodurch er zu der Ueberzru- gung gelangt ist, daß eS sich so für ihn schicke. Der Kaiser von Rußland hatte am 7. Juli das Alter von 58 Jahren erreicht. Zu Ehrtn dieses Tage- fand bet dem König von Preußen in Potsdam große Tafel statt, zu der zahlreiche Ein. ladungen ergangen waren. Nach der Berliner „Kreuzzeitung" ist der Hauptin halt der Antwort deS Kaisers vonRußland folgender: „Rußland genehmigt daS durch das Wiener Protokoll von den vier Mächten angenommene gemeinschaftliche Christen-Protectorat; eS verpflichtet sich zur Räu mung deS türkischen Gebiets, wenn die Westmächte dasselbe auch verließen und Oesterreich die Türkei nichl betreten würde; Rußland hält aus strategischen Grün den die Serethlinie; dasselbeistbereit, in Friedens unterhandlungen einzugehen, wenn Garantie geboten wird, daß inzwischen ihm nichts Nachtheiliges unter, nommen werde." (Nach der „N. Pr. A." wäre von Rußland weitere Concession nicht zu erwarten. Die Antwort selbst ist also eine ablehnende und zugleich hinhaltende. ES war dies lange vorauSzusehen. DaS Weitere wird sich bald zeigen.) Aus der Ostsee liegen heute folgende Nachrich ten vor: Nach Privatmittheilungen der „Preuß. Corresp." aus St. Petersburg, vom 30. Juni, hatte die vereinigte englisch-französische Flotte, welche be kanntlich 30 Segel stark am 25. in der Nähe von Kronstadt erschien und dann etwa 10 Werst, also un gefähr anderthalb deutsche Meilen westlich von dort vor Anker ging, seitdem durch ausgeschickte Schiffe das vordere und Hintere Fahrwasser der Zugänge zu jener Festung eifrig zu sondircn angefangen. Ob Eir Charles Napier sich wirklich auf ein Bombardement einlassen oder ob er daS bisher vergebliche Bemühen, die russische Flotte aus ihren sichern Positionen herauS- zulocken, fortsetzen werde, darüber konnte man in St Petersburg auS diesen vorläufigen RecognoScirungen seines Geschwaders natürlich noch nichts Bestimmtes entnehmen. Jndeß wollten Männer von Fach nach der Art und Weise, wie die englischen Schiffe sich an stellen, eS für wahrscheinlich halten, daß eS wirklich auf einen Angriff von Kronstadt abgesehen sei. Bon einem gedrückten Zustand oder einer beängstigten Spannung der Gemüther war unter der Bevölkerung St. Petersburgs nichts wahrzunehmen. Wie man auS Paris berichtet, soll der Angriff aufKronstadt denn doch mit Nächstem stattstnden. Die französische Regierung läßt zu diesem Behuf« Truppen von Calais auS einschiffen. Es find vor läufig 10,000 Mann von dort nach dem baltischen Meere abgesandt. Im Canal wird eine gewaltige Reserveflotte gebildet. Die vereinigte englisch-französische Ostseeflotle zählt im Ganzen, die Kanonenboote nicht mit gerech net, 3291 Feuerschlünde, wovon 2045 auf die engli schen, 1246 auf die französischen Schiffe kommen. Die engl. Flotte besteht au- 13 Schrauben-Linien schiffe». 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