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er sächsisch« »rzM«-," rba«. Verantwortlicher Redactcur; Friedrich May. s1854 Mittwoch, den LL. Juli lielrt 94j l01 I9oz 9sz ivoj Ortschaften, cdigen s: ea, lten. Hierbei 83 sij S4j Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet vierteljährlich 12j Rgr.— Bestellung»» nehmen alle Postanstalten Sachsens an.— Annoncen werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit 6 Pf. berechnet und für die nächste Nummer bis Lags vorher Vormittags S Uhr angenommen.— Eine Annonce unter 4 Jetten kostet 2 Rgr. 5 Pf. d Getränken st ein nermütirr. für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. 81j 99 2S 27tj 7sz 10 dlgr 8z l>> >r 3k4pr 3!^ . Höhnisch in ,e, weil I. G. a>e, 71 Jahn . M. E. Hos- utmachermstrs. an Krämpfen. Politische Umschau. ES ist bereits eine ausgemachte, offenkundige und wiederholt gemeldete Thatsache, daß die russische Do nauarmee eine rückgängige Bewegung gemacht und sich dadurch deS stolzen Ruhmes der „Unbezwinglich keit" begeben hat. Weniger bekannt dürfte indessen sein, was der „K. Z." unterm 1. Juli aus Wien über die russische Donauarmee geschrieben wird. Darin beißt eS u. A.: „Die russische Donauarmee hat alle MannSzucht verloren. Wie jeder Rückzug vor dem Lieger auf die Geschlagenen immer demoralisirend wirkt, so hat er bei der russischen Armee zur völligen Auflösung geführt; Zucht und Ordnung und alle Zügel der DiSciplin haben nachgelassen; raubend und plündernd ziehen die Soldaten hordenweise, keinem Kommando mehr gehorchend, durch die auSgesogene Walachei. Fürst PaSkiewitsch hat sich für seine Per son bloS deshalb von der Donau wegbegeben, weil mit dieser Armee nichts mehr auSzurichten sei. Er hat auch in diesem Sinne an den Czaaren berichtet, der sich im Ganzen in einer sehr gereizten Stimmung befinden soll, so daß sich Niemand getraut, ein Frieden ahnendes Wort gegen ihn zu äußern." — Wir geben diese Mittheilung, obgleich sie nicht blos neue, sondern auch unerwartete Thatsachen berichtet. Die MannS- zucht in der russischen Armee wurde vielfach als Muster aufgestellt. Gerade im Unglück aber ist eS, wo eine nicht bloS auf sclavische Furcht gegründete MannS zucht sich bewährt. Die russischen Soldaten sind durch die großen und langen Strapazen deS DonaufeidzugS erschrecklich mitgenommen; eS ist nichts in Erfüllung gegangen, waS ihnen als Ziel und Preis in Aussicht gestellt wurde; ihre besten Generale haben sie sterben »der außer Thätigkeit setzen Lesehen; es bliebe nicht zu verwundern, wenn der Muth und di« Ausdauer dieser Truppen mit ihren Hoffnungen gesunken find. Wäre aber auch nur di« Hälft« von dem wahr, waS über dir heutige Verfassung dies« Truppen berichtet wird, so wäre dir- da- sprechendste Zeichen, daß eS der russischen Armee «i jeglichem inneren Halt« fehlt, Neunter Jahrgang. > änze-! 6«- ! down. I sucdl r 89z - 99 - Butter, die Kanne Ng.Pf. Ng.Pi- 1V S dis 11 ? 12 - . 12 r 12 5 12 - - 13 -7 ll 5 . 12 ä daß sie nichts in sich hat, was sie im Unglück zusam menhält, sobald die Strenge deS äußern Zwanges ge rissen und der Glaube an die göttliche Un fehlbarkeit deS Kaisers erschüttert ist. In einem Briefe aus Schumla heißt eS u. A. über den türkischen Muschir. Im Konak Omer Pascha'- geht es lebendig her. Ununterbrochen kommen und gehen Couriere. Omer Pascha entfaltet eine außer ordentliche, unermüdliche Thätigkeit vom stützen Mor gen bis spät in die Nacht. Alle- geht durch seine Hände, Alles sieht'und prüft er selbst, obgleich er von einem trefflichen Generalstab umgeben ist. Seine Soldaten beten ihn an, seine nächste Umgebung ist ihm ganz und gar ergeben, und alle Europäer, die mit ihm in Berührung kommen, werden von ihm ge wonnen. Im Ganzen überzeugt man sich-hier bald, daß viele der Uebel, welche in Stambul von Russen freunden oder persönlichen Feinden und Neidern di- MuschirS als himmelschreiend dargestrllt werden, gar nicht oder in einem weit geringeren Grade bestehen. Man kann eS mit gutem Gewissen behaupten, daß die türkische Armee der russischen nur in Rücksicht auf die Zahl nachsteht, diese aber in hundert andem wichti gen Dingen und Zuständen weit hinter sich läßt. Wir werden in den nächsten Tagen sehen, daß die russische Donauflottille entweder von den Russen selbst zerstört, oder von den Türken im Verein mit einem kleinen Geschwader englisch-französischer Dampfboote genommen werden wird. Die Donau mündungen sind von den Flotten Slocirt, und die rus sische Flottille hat dort keinen Ausweg; wohl aber werden die Seemächte durch die St. George-Mündung eine Zahl Dampfer absenden, die stromaufwärts jener Flottille sich zu bemächtigen trachten, während die Türken mit ihren Schiffen von Rustschuk au- h«ab- drängen werden. ES ist da- Schicksal d«r Flottille kein« der geringsten Sorgen drS Fürsten Gortschakoff, und wir werden vielleicht pup Schluss« d«S rvalachi- schen Feldzuges ein Waffergefecht auf d«r Donau er leben, wenn der Höchstcommandireud« nicht nach de« Beispiele von Ferdinand Cortez di« Schiff« hinter sich verbrennen läßt. (Ostd. P ) --nm. aucher.