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zu vermeiden suche«, dafür aber auch den Landkrieg 77 _7 - ist fortsehen. In diese« Sinne soll sich auch Graf Orloff in Wien auSgesvrochen haben. Seine Sendung ist übrigens in Wien nicht mildem von ihm und dem russischen Cabinet gewünschten Erfolge ge krönt worden, weshalb derselbe nun auch nicht nach Berlin, sondern sofort zurück nach Petersburg reisen wird. AuS London vom 3. Februar Mittags enthält die „Köln. Ztg." folgende telegraphische Depesche: Die „Morning Post" berichtet eben in einer dritten Ausgabe: Die diplomatischen Beziehungen zwischen England und Rußland sind abgebrochen. Herr v. Brunnow ist heute früh abgereist; er begiebt sich nach dem Haag. Ferner wird aus London geschrieben, eS sei ein Schutz- und Trutzbündniß zwischen England, Frankreich, Bel gien, Piemont und der Schweiz auf dem Tapet. Die ses Bündniß soll zum förmlichen Abschluß kommen, falls die deutschen Großmächte länger zaudern. Prinz Napoleons Sendung nach Brüssel soll damit zusam menhängen. AuS Paris wird unter dem 2. Februar gemel det, daß der russische Gesandte TagS vorher AbrndS seine Pässe gefordert und erhalten habe; daß jedoch die ihm ertheilte Antwort bezüglich der Flotten nur eine mündliche gewesen sei und er daher noch dem Ein gänge der schriftlichen Antwort, der wahrscheinlich am 3. erfolgen würde, entgrgensehe, so daß leicht der 4. hcrankommen dürfte, ehe er abreist, da vorher auch noch die Abfertigung der schriftlich ertheilten Ant wort nach St. Petersburg stattzufinden hat. Die Rüstungen in Frankreich werden mit un geheurer Energie fortgesetzt. Die Artillerie in Metz hat Befehl erhalten, 114,000 congrevischrRaketen an zufertigen. AuS dem Arsenal zu ArraS werden große Massen Bomben,'Kanonenkugeln rc. nach Metz geschafft. Nach Berichten aus Schweden will die Regie rung Gothland mit 15,000 Mann besetzen m»d ein zweites Armeekorps an der Westküste aufstellen. Wie man von gut unterrichteter Seite vernimmt, hat die österreichische Regierung, in Anbetracht der augenscheinlich immer näher rückenden Entwickelung eines Krieges, den Zeitpunkt nun für gekommen «achtet, wo die Aufstellung eines ObservationScorpS an der türkischen Grenze zur Nothwendigkeit gyvordm ist. Dasselbe wird dein Vernehmen nach 42,000 Mann stark fein und unter dem Oberbefehle des Banus von Croatien, Feldzeugmeister Jellachich, stehen. Diese Truppen werden aus den näher liegenden Kronlän dern zusammengezogen, und auch von Wien aus wird in den nächsten Tagen eine Brigade ihren Marsch «ach dem Banate antreten. (Dr. I.) I« Bai ern sind die Kammern wieder einmalver- tagt worden. Bekanntlich hat die Kammer daS De kret wegen (Richtausführung) der Gerichtsverfassung trotz deö Widerspruchs der Regierung bis zum näch sten Landtage vertagt, wobei eS zu sehr entschieden» Aeußenmgen der Herren v.Lerchenfeld und Fürst Wal- kerstein gekommen war. Gleich darauf erschien«!« Deere«, durch welche- die Vertagung der Kamm«« M-gesprochen wurde. DerSchl ferrnz ist stimmt anzr noch beschäl mal äußerf Die durch t sind sehr gei Verhältmß welche jetzt der Feststell Der Ki fort. Der T gefunden. - lich erlass« jede staatliä College in! Auflehnung Weigerung moralischen die kirchlich Geistlichen bann droht ES strl ländischer i 3. März si Sachsens Friedrich Bekenner u lige mit de den 21. F die mit ih , Großherzoi allen Kirch März ana Märtyrers zwcckentspr giebt sich ganzen ü der Tobest Erinnerun - Da in einem welchen di heil (die U ledigung g folgende: der »Mering die Regel, t schied zwisch Niger wicht wird. Ä) -r Gerichte her mit Staats werden köni gehoben, zn solche politis geeignet ist, mern und heiten eine Vertretung rechtfertigen noch delge von Pater hier —sa kMtcheS Ädrkücke» ^russisch« -mir stattgefuft. Rußland Mrde «itfiinerKriegSerklärMg gegen die den, Welches Ms die Nfich» «n«r neuen Ccrnirung Westmächte dewSrtretrn und Mn Eonstirt möglichst KalachM schlichen tifst. Omer Pascha M <r- zu vermeiden such«», dafür aber auch den Landkrieg kränkt sein. (?) Die Türken fahren fort die Rus- mit aller Kraft fortsetzen. In diesem Sinne soll sich sen aus alle mögliche Weise zu necken und zu be- — ' ..... - - unruhigen. Am 22. waren wieder bei Silistria RecognoSciruNgStruppen über die Donau gegangen, und bi- Kunesti vorgevrungrn, wo sie aber von den Russen «ach kurzem Gefecht zurückgedrängt wur den. In Varna soll die Cholera mit großer Hef tigkeit ausgebrochen sein. Sonst wird vom euro päischen Kriegsschauplätze nichts von Bedeutung gemeldet. Rach neuen Nachrichten aus Constantinopel war Klapka dort anwesend und hat der Pforte ein ausführli ches Memoike über den Krieg übergeben. Der darin empfohlene Kriegsplan soll vollkommen gut geheißen sein und zur Ausführung kommen. — Der englische Admiral Parker war ebenfalls in Constantinopel an gekommen und seine Flottenabtheilung, 16 Segel stark, wird erwartet. Die englischen ParlamentSverhandlungen enthal ten bis jetzt nichts von besonderer Bedeutung. Nur eineAeußerung Lord Ruffels dürste nicht obne Interesse sein. Ersagte:„er hege keine Hoffnung, daß Rußland dir jetzigen Vorschläge annehmen werde und bei all« Friedensliebe werde England sich von Ruß land Nickt überrumpeln taffen. Es wäre ein unge heurer Vsrtheil, die Mitwirkung Oesterreichs und Preußens zur Verhinderung deS Krieges zu erlan gen ; obgleich dieses bisher noch nicht gelungen, hoffe er, Oesterreich werde noch einsehen, daß seine eigenen Interessen und die Interessen Europas von der Lösung der Frage abhängen; bei der Mitwirkung der deutschen Mächte könne ein sofortiger Erfolg nicht auSbleiben. DaS Bestreben, Oesterreich die Augen zu öffnen, dürfe man daher keine Zeitverschwendung nennen." — Die englische Landarmer und Flotte sollen so fort vermehrt werden, und zwar erstere um 10,000, letztere um 13,000 Mann. London, 2. Februar. Die Antwort dcSCabinetS auf dieÄnfrage Rußlands ist erfolgt, und eS darf als gewiß betrachtet werden, daß Herr v. Brunnow abreisen wird. Daß die Abreise desselben indessen bereits mor gen erfolgen werde, wie die heutigen hiesigen Blätter in Aussicht stellen, haben wir Grund zu bezweifeln, da derselben noch der Erlaß einer deSfallsigen Erklä rung voran gehe« wird (wie die- auch Seilen des Herrn v. Kisfileff in Paris erwartet wird), und dieser wahrscheinlich erst übermorgen zu erwarten ist. Wie »S heißt, wird das grsammte GesandtschastSpersonal gleichzeitig mit Herr« v. Brunnow abrrisen und nur der kaiserliche Generalkonsul, Herr v. Krchmer, zur Besorgung der Consulargeschäfte zurückbleibe«. London, 3. Febr. Baron v. Brünnow machte Astern Abend dem Gräfin Clarendon einen Besuch. Ma« erwartet stündlich dieAbreise deSBaronS.sT.C.B.) Der Eindruck der englischen Lhrvnrede in Wien ist nach der »R. Z." kein sonderlich befriedigender ge wesen, da man gehofft halte, die Vermehrung der Luid- uttd Seemacht wttde vorerst nur «venmellge- sorditt Wörden. Nachrichten aus Petersburg sagen,