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130 Her 3Ä»ch««M« Sn der StadtsesteMhm, weg, wobei letdeKlüch etwa 50 Mensche» rMnglückten. Bis jetzt sollen nur lO^erettet sei», die Ärigen verschwan den alle unter dem Eise.. Drei Leute wurden auf ei nem halben Joch, so weit das Auge sehen konnte, fort getrieben, sollen aber später gerettet worden sein. Am 12. März Nachmittags hielt der Kaiser von Oesterreich seine erste Kirchfahrt. Schon Vormit tag- wurden di? meisten BerkaufSgewölbe geschloffen. Nm halb 3 Uhr würde das große Thor derStephanS- kirche geöffnet. Die Beleuchtung bestand aus 10,000 Wachskerzen und Lampen, die an allen in der Kirche vorhandenen Lustern und Candelabern angebracht, ihr Licht mit den Strahlen der TageShelle vereinten. Der größte Theil der Mauern der Cathedrale war mit Teppichen bedeckt, die Säulen des Schiffes und Cho res hatten reiche Verkleidung. Der Hochaltar aber glänzte im vollsten Schmucke. Die Fenster der Stra ßen, durch die der Kaiser fuhr, waren reich mit Blu- ' men, Kränzen und Inschriften verziert, die Bürger und Innungen bildeten Spalier, auf dem StcphanSplatze standen 3 Bataillone Militair mit ihrer Musik. Der Kaiser, welcher um 3 Uhr erschien und noch sehr blaß aussah, wurde mit Enthusiasmus begrüßt und in der Kirche vom Fürst-Erzbischof eingesegnet, worauf daS Ve veuw gesungen wurde. Gleicher Jubel auf dem Rückwege. AbendS fand eine glänzende Illumination statt. Der österr. Geh. Rath Hr. v. Bruck hat nach dem „C. B." bei seiner jüngsten Anwesenheit in Berlin mit dem preuß. Handelsminister auch das Projekt der Görlitz - Reichenberger Eisenbahn besprochen und soll dasselbe sehr warm befürwortet haben. Die baldige Herstellung der Eisenbahn dürfte dadurch we sentlich gefördert sein. (Was wird da auS der Zit tauer?) Die Türken haben Montenegro geräumt. Omer Pascha hat sich nach Albanien, Reis Pascha nach Nik- fich, DerviS Pascha von Grahowo nach Kovienic zu rückgezogen. Die gefangenen Grahowianer, darunter auch der Wojwode, wurden mitgeschleppt; einer der selben, Namens Samarich, der todtkrank nicht fort kommen konnte, ward erschossen. Die Montenegriner, dies erfahrend, beschlossen, seinen Tod zu rächen, und brachten dem DerviS Pascha eine totale Niederlage bei; die Türken wurden gänzlich zersprengt; die Mon tenegriner machten eine Beute im Werthe von 6000 fl. C.-M. Sachsen. In Dresden wurde am 13. März in der kathol. und cvangel. Hofkirche das Dankfest für die glückliche Rettung Sr. Maj. deS Kaisers von Oesterreich abge halten. Beide Kirchen waren zahlreich besucht. An dem Gottesdienst in der kathol. Hofkirche nahmen die königl. Familie, die österr. Gesandtschaft rc., an dem in der evangel. Hofkirche die Minister, der Rath, die Stadtverordneten, viele Herren und Damen vom Hofe, sowie zahlreiche Beamte und Offiziere rc. Theil. Das in der kathol. Kirche aufgeführte Io veum von Haffe machte, vom Läuten der Glocken begleitet, einen mäch tigen Eindruck. DaS Dankgebet sprach hier Herr Bischof Dietrich, der überhaupt, unter Assistenz der gesammten Geistlichkeit, da- Hochamt selbst celebrirte. — Auch in den übrigen protestantischen Kirchen ist ein Dankgebet aesprochk» worden. — Hawhat ßch dar- üver hauptsächlich deshalb gewundert — stgt dieConst. Ztg. hinzu — weil ein Gleiches nicht nach dem be kannten Attentate auf den (protestantischen) König von Preußen geschehen ist. Am 14. März haben die durch den eingetretenm Nachwinter einige Zeit unterbrochen gewesenen Dampfschifffahrten auf der Elbe in der Art wieder begonnen, daß vorläufig regelmäßig Vormittags st Uhr und AbendS 6 Uhr von Dresden nach Meißen und Nachmittags 2 Uhr ein Dampfboot bis Schan dau abgeht. Von Meißen nach Dresden wird täg lich früh 6 Uhr und Nachmittags 3 Uhr, von Schan dau früh 6 Uhr erpedirt. Bekanntlich erfreuten sich von den Städten Sach sens nur Dresven, Leipzig und Freiberg des Vorzug- der Beleuchtung durch GaS. Seit dem 27. Februar gehört nun unter die Zahl derselben auch die Stadt Zwickau. Die Gasanstalt hat bis jetzt 800 Flam men zu liefern. Wir freuen uns, ein glänzendes Beispiel erfreuli cher Toleranz und Humanität berichten zu können — schreibt die Const. Ztg. — In dieser Woche wur den zu Bodenbach zwei sächsische (protestantische) Beamte, ein Steueraufseher und ein niederer Postbe amter, zusammen beerdigt. Nicht nur folgten den Särgen die sämmtlichen österreichischen Beamten, son dern als sie auf dem Kirchhofe, wo gerade ein katho lisches Begräbniß stattfinden sollte, ankamen, schloß sich ihnen auch der katholische Leichcnconduct nebst der begleitenden Geistlichkeit an, und erst nach Beerdigung der Protestanten wurde daS katholische Begräbniß be endigt. Z Budiffin, 12. März. Folgende Mittheilun gen entnehmen wir der wendischen TydrenskeNowiny: AuS Krebe (preuß. Lausitz): In der hiesigen Eisen gießerei wurde den 26. Febr. ein Kessel von 15 Ctr. für einen Seifensieder gegossen. Als daS Eisen in die Form geflossen war und man glaubte, daß Alles gelungen, fing das geschmolzene Eisen auf einmal an zu sprudeln und beschädigte mehrere Anwesende, be sonders an Kleidern. Auch am Leibe wurde der Maurer Petrik von hier arg verbrannt; ein Auge und der ganze Hals sind so sehr beschädigt, daß man für sein Leben fürchtet. Jedenfalls ist die Form des halb gesprungen, weil sie noch nicht ganz trocken war. — In Beerwalde (preuß. Lausitz) brach den 3. März Feuer auS und verheerte den dortigen Eisenhammer. — AuS Weißenberg. Montag vor acht Tagen ent stand hier das Geschrei: „die Cholera ist eingezogen." Die Sache verhielt sich aber also: Beim Bäcker Win ter war dem Dienstmädchen ein Päcktchen Streich hölzchen in einen Topf mit siedendem Wasser gefal len, daS zur Suppe bestimmt war. Als Winter mit seiner Frau und seinen Kindern die Suppe zu sich genommen hätte (daS Mädchen hatte die Streichhölz chen sogleich herausgezogcn und weiter nichts dabei gedacht), fiel eins nach dem andern um und blieb lie gen. Daraus entstand nun das obige Geschrei. Aerztliche Hülfe wurde bald in Anspruch genommen, und eS sind die Erkrankten nach wenigen Tagen voll ständig wieder hergestellt worden. — An die durch den Tod erledigte Stelle deS BürgerschullehrerS Jer- miß ist vom Rath zu Budisfin der in Großschönau la einem Privatinstitut wirkende Lehrer Köhler berufen wordezr nach m minarif die Zal ist zu ei ein Ha zwar ui die Fori scheu K der poli recht ge Autorin den wif zwar nl der Satz Wunde: wieder an den Vormitt Michaeli werden, Vormittt als: eir verkauft täglich zu erha Herr P Kalkstei stellen spricht The