Volltext Seite (XML)
'0 >7>7<t '-t ch' O W Ujiü^. ^'!!w NWHofstvevdir, uttö IlßuMAttö Zu gemeinnütziger Unterhaltung für alle Stände. . c ,.Ü- ü ' Redigirt unter Berantwortlichkrit des Lerlegrr«. ^s:r^rri»7?) 53.1 Sonnabend, de« v. Jnli. WM Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet vierteljährlich tORgr.—Bestel lungen nehmen alle Postanstalten Sachsens an. — Annoncen werden die gespaltene Zeile »der deren Raum mit 6 Pf. berechnet qnd für jede nächste Rümmer bis Tag» vorher Bormittag« S Uhr angenommen. — Eine Annonce unter 4 Seifen kostet 2 Rgh S Pf. Politische Umschau. Sachsen. Dresden, 3. Juli. Der Stadtrath Klette, wegen Betheiligung an den Maiereignissen in erster Instanz zu dreijähriger Zuchthausstrafe ersten GradeS verurtheilt, ist zu zweijährigem Landcsgefängnisse be gnadigt worden. Seit Jahresfrist ist er gefangen, und zwar wegen Kränklichkeit im Stadtkrankenhause. — Zur nähern Verständigung über eine gemein same zweckmäßige Organisation des Telegraphenwe- scnS in Deutschland tritt im Laufe d. M. in Dresden eine Commission von Beauftragten der preußischen, österreichischen, sächsischen und baierschen Regierungen zusammen, welche nach ähnlichen Grundsätzen, wie sie bei dem deutsch-österreichischen Postvertrage in Anwendung gekommen sind, nunmehr auch diesen wichtigen nationalen Zweck fördern soll. — Don der Dresdener Garnison kommt nächster Tage das 11. Jnfanteriebataillon (Brigade Georg) in die Gegmd von Stolpen, Neustadt und Sebnitz in Cantonnement zu liegen. Die gegenwärtig in Neu stadt stationirte Compagnie Schützen geht wieder nach Dresden zurück. Leipzig, 29. Juni. Unser Handelsstand ist in Besorgniß, daß der in Kassel zusammentretende Kon greß der Zollvereinsstaaten sich dem Schutzzollsysteme zuneigen werde, welches, einmal angenommen, immer weitere Consequenzen herbeiführen müsse. Von vielen Seiten kommen, wie man hört, Proteste gegen daS System der Schutzzölle. Auch der eidgenössische Ge neralkonsul für Sachsen und Bevollmächtigte bei den Zollvereinsstaaten, C. Hirzel, hat an sämmtliche Re gierungen, welche dem Zollverein angehören, einPro- memona gesendet, worin darauf aufmerksam gemacht wird, welche Störungen Schutzzölle in den gegenseiti gen Verhältnissen Deutschlands und der Schweiz her beiführen müßten. In Chemnitz find die Vorschläge derRegierung bezüglich der Uebernahme der Chemnitzer Eisenbahn eingegangen; sie sind dieselben geblieben, wie sie von den Kammern gemodelt worden sind; nur eine Ver änderung ist eingetreten, daß statt des dritten Zehn- Fünster Jahrgang. thalerscheineS 10 Thaler baareS Geld gewährt werden sollen; wodurch das HerauSzahlen von baarrm Gelbe für ZinscouponS Seiten der Actionaire vermieden wM Bischofswerda, 4. Juli. Bei einer heute hier stattstndenden Hochzeitsfeier ereignete sich der traurige Fall, daß daS dreijährige Kind deS hiesiges SchmredmeisterS Schneider auf der Bautzner Straße von dem Wagen, in welchem sich daS eben vüti der Trauung zuruckkehrcnde Brautpaar befand, überfahr ren und dadurch am Rückgrate dergestalt verletzt wurde, daß eS kurze Zeit darauf den Geist aufgab. Die Schuld dieses tragischen Ereignisses kann keineswegs dem etwaigen schnellen Fahren oder der Unvorsichtig keit des Kuischers beigemessen «erden, indem Letzterer nur im gewöhnlichen Trabe fuhr. DaS Kind lief, wahrscheinlich, gleich andern Kindern^ Blumen streuen zu wollen, aus der Reihe mehrerer dastehender Zuschauer, unmittelbar uiiter die Pferde; und so wurde dasselbe nicht von den Pferden, wohl aber von den Rädern des Wagens tödtlich verletzt. — Fast zu gleicher Zeit stürzte em Kind von der zweiten vor dem Baderthore befindlichen Brücke herab auf die nn len liegenden Scherben und Steine; eS wurde in bewußt losem Zustande und stark, doch nicht lebensgefährlich beschädigt nach Hause getragen. — Wik kommen hierbei auf den früher schon einmal in diesem Blqtte ausgesprochenen Wunsch zurück, dergleichen Brücken nicht bloS mit ein paar Querstangen, sondern Mit einem wirklichen Geländer zu versehen, bei welchem ein ähnliches Unglück nicht so leicht Vorkommen kassh. Die Stadt Freiberg zeichnet sich in Mr Pezik- hung, sich der ärmeren VolkSclaffe hilsteich zu erweisen, vor vielen andern Städten Sachsen- rühmlichst altS. Im Jahre 1848 einigten sich MeHM ÄrtsschenfteUNd- liche Männer, einen Spaarverein zu gründen uNd Vä- rauS der arbeitenden Bevölkerung dieWfchaffung von Lebensbedürfnissen zu erleichtern. Und eS ist dieses Unternehmen mit Segen gekrönt wordeU. Es wurden dem Vereine ansehnliche Geschenke gemacht und jetzt zählt derselbe schon gegen 200 Mitglieder. Zugleich besteht daselbst ein Frauenverein, welcher eine Spinn schule und eine Strickanstalt für anNe Kinder eröffnet hat. Die Arbeiten, welche die Kleinen liestrn, werden