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F" 29 1848 Sonnabend, den SO. Mai. -se ng. der ein eune hla-' aubt eigt, um, s. >gs- utz« ang ich bis rre Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich 2 Mal und zwar Mittwochs und Sonnabends, in halben und resp. ganzen Bogen. — Bestellungen nehmen alle Postämter Sachsens an. — Pränumerations-Preis vierteljährlich 10 Ngr. — Annoncen werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit 6 Pf. berechnet und für jede nächste Num mer bis Lags vorher Bormittags S Uhr angenommen. — Eine Annonce unter 4 Zeilen kostet 2 Ngr. 5 Pf. !»- ter ter Er im lle ir re en e- ir 'S t- der Minister eine neue politische Krisis herbei führen, und wenn die aufgeregten Gemüthcr bis jetzt iv Schranken gehaltm wurden und ein neuer Kampf mit dem Militair (es stehen 5000 Mann in Berlin) nicht statt fand, so ist dies blos den Führern der Volksversammlungen zu danken. — Eine Menge Anzeichen deuten darauf, daß Oe sterreich sich von der nationalen Reorganisation (neuen Einrichtung) Deutschlands ausschließen und Preußen dadurch zur ersten deutschen Groß macht werden wird. — Bon Cöln aus haben die Landwehrmänner und Kriegsreservisten eine mehr als energische Adresse an den Ministerpräsidenten Camphausen abgehen lassen. Sie beschweren sich darin bitter über das Verbot der freien Vereini gung des Militairs. Man habe ihnen dadurch das Recht genommen, ihre Klagen in gemein samen Beschwerden zu äußern, sie seien somit allen Bedrückungen ihrer Vorgesetzten preisgcge- ben, es gäbe aber noch Rechte, die keine Macht der Erde in Frage stellen könne, die Rechte der freien Rede und der freien Vereinigung; der Minister, der sie angreife, begehe einen Staats streich, für den er mit seinem Kopse haften müsse re. Schlüßlich sagen die Beschwerdeführer, wenn nicht sofort der ganzen Armee das freie Vcreini- gungsrccht zugestanden würde, so müßten sie einen Anklageact gegen die Amtsführung des Ministers hohem Orts sormiren. Im Salzburgrschen sind die Wahlen nach Frankfurt ganz schwarz-gelb ausgefallen, lauter kaiserlich-königliche Beamte, lauter Vertreter von Metternich, kein einziger unabhängiger Mann, der dem Volke irgend eine Garantie als Vertre ter bietet. 4 Hessen. Von Wiesbaden aus wird, wie Zeitgeschichtliches. h Sachsen. In Annaberg wurde am 10. d. v. Watzdorf auf Leichnam bel Bautzen zum Na tionalvertreter und Eli Evans in Sicbenhöfen bei Geier zum Stellvertreter erwählt. In Großenhain wurde am 17. Mai Staats- Minister vr. Braun zum Nationalvertreter und der Bürgermeister Scharre als dessen Stellver treter erwählt. Welch' ein politischer Tack, im Angesicht des sächsischen Landtages den Premier minister zu wählen! Es fehlt Nichts, als daß man v. Carlowitz als Stellvertreter erwählt hätte. Die sächsischen Nationalvertreter erhalten 20 Thlr. Reisegeld und für den Tag 4 Thlr. Aus lösung. Preußen. In vielen Theilen von Schlesien herrscht völlige Anarchie. Die Bauern gehen auf die Speicher der Gutsherren und machen, was ihnen gut dünkt, ja, sie machen gar schiefe Ge sichter und leiden cs nicht, wenn der Gutsherr von seinem eigenen Speicher Etwas holen will. Alles Eigenthum ist dort in Frage gestellt, und die galizischen Zustände rücken täglich näher heran. Und während solcheLage in den Provinzen herrscht, beschäftigen sich die Minister mit zärtlicher Sorg falt für die Zurückbcrufung des Prinzen von Preußen und lassen einen Preßprozeß wegen Wort angriffe aus ihre eigene Person führen. Berlin, den 15. Mai. Aus vielen größeren Städten gehen Adressen gegen die Zurückberufung des Prinzen ein. Die Minister bedauern, daß das Volk so wenig Vertrauen hege, sagen aber auch, daß sie ihre Stellung jetzt vor dem Zusam mentritt deö deutschen Parlaments nicht verlassen könnten. Soviel ist gewiß, daß die Maßregeln Dritter Jahrgang. Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. Redigirt unter Verantwortlichkeit des Verlegers Friedrich May.