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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 68 (R. 34) Leipzig, Dienstag den 21, März 1S3S ISO. Jahrgang Schaufenster-Wettbewerb im Berufswettkampf aller schaffenden Deutschen Aufforderung an den gesamten Iungbuchhandel / Aufruf an die Betriebsführer In Immer stärkerem Maße stellen sich auch für den Buch handel die unmittelbaren Impulse heraus, die durch das groß zügige Werk des Berufswettkampfes aller schaffenden Deutschen ausgelöst werden. Hat es vielleicht vor wenigen Jahren noch eine ganze Anzahl von Menschen gegeben, die in diesem Berufs wettkampf nur einen organisatorischen Einfall und nicht mehr sahen und sich daher abwartend, wenn nicht gar abspre chend, verhielten, so ist unterdessen die Erkenntnis über die sozial politische Bedeutung dieses Werkes und über die nationale Notwendigkeit in allen Teilen aufgegangen. Gerade der Buchhandel hat allen Grund, sich in vollem Umfange dem Berusswettkampf aller schaffenden Deutschen zu stellen. Mehr als einmal schon wurde von mir aus die besonde ren Gefahren hingewiesen, unter deren drohenden Zeichen unser Beruf steht. Es ist viel weniger eine wirtschaftliche Gefahr ,,, eine solche existiert seit 1933 für unseren Beruf nicht mehr. Es ist auch nicht eine Gefahr etwa des Übergangs wichtiger Gebiete und Funktionen unseres Berufes in die öffentliche Hand, Auch diese Gefahr ist nur so groß, als sie der Buchhandel durch seine eigene Aktivität zuläßt! Vor eine schwerwiegende Lage aber stellt uns die Nach wuchsfrage, Die Sorge, die wir um die Menschen und nicht die Materie im Beruf haben müssen, und zwar um die nach- wachsenden Menschen, ist zweifellos die größte, wie jede Sorge um etwas Lebendiges größer ist und sein muß als die um etwas Materielles, An verschiedenen Stellen wurde schon auf die Folgen des augenblicklichen und auch noch andauernden Mangels an Lehr lingen und auch an Gehilfen hingewiesen. Dieser Mangel wird dadurch noch verschärft, daß vielfach mit dem Mangel an Quantität Hand in Hand ein solcher an Qualität geht. Es ist aber für den Beruf lebensnotwendig, daß er alle war tenden Aufgaben erfüllt. Es wird Ihm nichts nutzen, wenn er nachher darauf hinweist, daß ihm der Mangel an genügenden und geeigneten Kräften hindere, dieses und jenes Notwendige anzupacken und zu tun! Was getan werden muß, wird unter der großen Dynamik nationalsozialistischen Geschehens getan, und dieses Geschehen kann und wird nicht danach fragen, wer es tut, sondern es wird nur danach fragen, daß es gut und richtig getan wird. Nicht nur quantitativ richtig, sondern qualitativ unan fechtbar müssen wir unsere buchhändlerische Arbeit leisten. Wir müssen alle Mittel und Möglichkeiten ausgreifen, um die innere Arbeitskraft, den seelischen Schwung, die unmittelbare Arbeits freude und das Können der unserem Beruf verbleibenden Ar beitskräfte zu steigern. Wir müssen — mit einem Wort — uns in der ganzen Front in den Berufswettkampf stellen. Ein besonderes Interesse im Berusswettkampf aller schaf fenden Deutschen hat der Schaufenster-Wettbewerb gerade für den Sortimentsbuchhandel, Ursprünglich für einen früheren Termin vorgesehen, ist dieser Schaufenster-Wettbewerb für die Zeit vom 20, bis 30. April festgesetzt. Zu beachten ist für die Teilnahme: 1, Grundsätzliches: Teilnahmeberechtigt sind alle im Einzelhandel schaffenden Deut schen, Eine Altersbegrenzung ist nicht festgelegt. Die Anmeldung hat bis späte st ens 31, März 1939 zu erfolgen. (Anmelde formulare sind bei den Landesleitungen der Reichsschrifttums kammer anzusorderns, 2, Ausgabenstellung: Es ist ein Schaufenster mit einer guten Idee bei möglichst geringem Kostenaufwand und sauberer technischer Ausführung zu gestalten, mit dem eine erfolgreiche Werbewirkung erzielt wird, Idee und Ausführung müssen von dem Wettbewerber selbst stammen. Mit fremder Hilfe gestaltete Schaufenster werben von der Bewertung ausgeschlossen. Die Gesamtzielsetzung des Schaufensterwettbewerbes ist zu berücksichtigen, jedoch kann den besonderen Erfordernissen des Geschäftszweiges entsprochen werden. Weitere Richtlinien werben nicht gegeben. Ein Teilnehmer kann mehrere Fenster gestalten, jedoch ohne Mitwirkung eines zweiten Teilnehmers. 3, Leistungsklasseneinteilung: Es bestehen folgende Leistungsklassen: Männliche Teilnehmer Leistungsklasse I Leistungsklasse II Leistungsklasse III Leistungsklasse V Leistungsklasse VI Leistungsklasse VII Leistungsklasse VIII Teilnehmerkreis: Jugendliche im ersten Lehrjahr Teilnehmerkreis: Jugendliche im zweiten Lehrjahr Teilnehmerkreis: Jugendliche im dritten Lehrjahr Teilnehmerkrets: Arbeitskameraden mit nicht mehr als drei Berufsjahren'), Arbeitsdienst eingerechnet, Teilnehmerkleis: Arbeitskameraden nach Erfüllung der Wehrpflicht bis zum voll endeten sechsten Berufsjahr'), zweijähriger Wehrdienst eingerechnet, Teilnehmerkreis: Arbeitskameraden nach beendeter Wehrpflicht ab siebentem Beruss- jahr'), zweijähriger Wehrdienst einge rechnet, Teilnehmerkreis: Arbeitskameraden in lei tender Stellung sHandlungsbevoilmächtigte, Prokuristen, Chefdekorateure, Betriebs sichrer): Arbeitskameraden, die als Berufs beste bereits aus der Leistungsklasse VI des Wettkampfes 1938 hervorgegangen sind. Weibliche Teilnehmer Leistungsklasse I—III Teilnehmerkrets: siehe männlich Leistungsklasse V Teilnehmerkrets: Jugendliche unter ein undzwanzig Jahren mit nicht mehr als fünf Berufsjahren, Arbeitsdienst einge rechnet, Leistungsklasse VII Teilnehmerkrets: Erwachsene im zweiund zwanzigsten Lebensjahr und darüber, Leistungsklasse VIII Teilnehmerkreis: Arbeitskameradinnen in leitender Stellung (Handlungsbevollmäch tigte, Prokurtsttnnen); Arbeitskamera dinnen, die als Berufsbeste bereits aus der Leistungsklasse VI des Wettkampfes 1938 hervorgegangen sind, 4. Kennzeichnung der Fenster: Jedes im Wettbewerb stehende Fenster wird mit einem von der Wettbewerbsleitung gelieferten Teilnchmerschild gekennzeichnet, das sauber auszusllhrcn und vom Teilnehmer und dem Betriebs führer zu unterschreiben ist. Außerdem wird ein Plakatstreifen geliefert, der quer über die Schaufensterscheibe anzubringen ist. Be sonders gute Fenster werben durch eine Urkunde von der Wett bewerbsleitung ausgezeichnet, die im Fenster ausgestellt werden kann, 5. Dauer des Wettbewerbes: Die Fenster müssen am ersten Wettbewerbstag um 9 Uhr fertiggestellt sein und bis zum letzten Tage stehen bleiben. Änderungen während dieser Zeit dürfen nicht mehr ersolgen. ') Lehrjahre zählen nicht als Berussjahre. Nr. 68 Dienstag, den 21. März 1939 sss