Eines der menschlich ergreifendsten Bücher unserer Zeit! Etwa 330 Seiten In Leinen ca. RM H.— Erscheint Anfang April MS Übersetzt von M. I. Krück v. Poturzyn Nicht die grelle Deutlichkeit der seelischen und leiblichen Peinigungen, denen Julia de Beausobre, eine russische Aristokratin, in den Gefängnissen und Straflagern der GPU. monatelang ausgesetzt war, gibt ihrem Bericht die eindringliche Leuchtkraft, die auch das matteste Auge öffnet, sondern die Menschlichkeit, mit der sie alles zu ertragen und wahrzunehmen, zu begreifen und auszusprechen vermochte. Das Licht dieser Menschlichkeit, das ihr auch im Finstern nicht erlosch, hat ihr darum unendlich viel mehr gezeigt als ihr eigenes Geschick, mehr als nur Begebenheiten, Mißstände, Ungerech tigkeiten und Verworfenheiten - es hat sie in die Menschen blicken lassen, die neben ihr und schon Jahre vor ihr das gleiche litten wie sie und auch noch in die, die sie zu quälen verurteilt waren. Und die sem Licht, das auch heute noch, trotz aller Grausamkeiten eines terroristischen Regimes im russischen Volke nicht erloschen ist, dankte sie es, daß sie überall, auch unter den Verbrechern und den sklavischen Werkzeugen der Polizei noch Seelen fand, die mitfühlten, halfen und Hoffnung hegten. Ihre untilg bare Herzenswärme macht sie zur Fürsprecherin nicht eines Standes oder einer Kultur oder einer versunkenen Zeit, sondern des lebendigen Menschen, den wohl niemand so böswillig geschändet sah, <I wie sie in ihrer Heimat Rußland. E> ocuiLcnk vckl.ä05-äN57äl.i Nr. 67 Mittwoch, den 8. März 1939 1431