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X- 264, 11. November 1932. Fertige Bücher. «»rsenblalt s. d.D,schn.Buchh»nd-l. 5185 De« Lnhalt -es Romans im Lichte -e« Bt«iM: „Strobls Roman, der den Maler in Ichform einen bewegten Abschnitt seines langen Lebens berichten läßt, hält sich nicht an die Ergebnisse nüchterner Forschung, sondern entnimmt mit dem Recht des Dichters aus Goyas Gemälden, Zeichnungen und Stichen die Züge zu einem märchenhaften Bild. Allenthalben begegnen uns Goyasche Gestalten: angefangen von Karl IV. bis zu dem lärmenden Gewühl niederer Schenken, den Stierfechtern, Maultiertreibern, Lastträgern, Mönchen, Bettlern und Krüppeln, die durch die Gassen Madrids humpeln und kriechen. Es fehlen nicht die schönen Damen, deren Kohlenaugen unter dem koketten Spitzen aufbau der schwarzen Mantilla blitzen und deren zierliche Rokokoanmut, umwittert von Gitarrengeseufz und Oolchgeklirr, eine schwere lockende Süße ausströmt. Oie »Oe838tre8 de la Ouerra« ziehen vorüber, die Greuel des mit sturer Todes verachtung geführten Befreiungskampfs der Spanier gegen die rohe französische Sol dateska. Auch den Alpdruckfratzen der »Eaprichos« entnimmt der Roman reiche Nahrung,- sie liefern ihm sogar den Faden der Handlung. Oie »Löwengesichter« sind die furchtbarsten, blutgierigsten Dämonen zwischen Himmel und Hölle. — Mit bedeutender Gprachgewalt maltStrobl den Graus der Geisterwelt: damit verbinden sich sehr lebendige, in dunklen Farben glühende Bilder aus dem spanischen Volksleben und dem Unabhängigkeitskrieg gegen Napoleon/'' (Or. kalter Fttrmtts in ciek- „Xolnrsttien ^eitunF".) „Fraglos besteht geheime Kongenialität zwischen dem Dichter Strobl und seinem Helden Franzesko Goya. Beide Künstler, wissend um den Ringkampf schöpferischer Gestaltung, um Fluch und Gnade, Qual und Glück des Schaffen- müffens: und beide Söhne einer Zeit, die durch ungeheures Geschehen die Herzen aufwühlte. Schon diese vielfältige Verwandtschaft zwischen dem Wesen des Ver fassers und dem Stoff seiner Wahl verbürgte das Gelingen des großen Wurfes. Nimm hinzu die Könnerschast des meisterlichen Erzählers, seine Kunst des Aufbaus und der Fädenführung, der seelischen Deutung und Durchdringung, der Bildhaftigkeit und Umweltmalerei, und es wird begreiflich, daß auch die kritische Lektüre sich in Mitgerissenheit verwandelt." Dr. Otto lÄss, Stettin.) »Gin wert voll vaBen-en inneren Geschehens, gehüllt in einen Mons un- Sarbenrausch." vkkl.ke-l.kik>7le