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,v 294, 20. Dezember 1910 Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn, Buchhandel 15712 zur Ortsbnchhändler, diesem, wie er auch sein mag, immerhin kulturellen Vorposten in der Provinzialstadt. Im Westen ldas ist Westeuropa) sind die Bildungsorganisationen, die Bibliotheken und Lesehallen, die besten Kunden und die wichtigsten Abnehmer des Provinzialbuchhändlers. Bei uns ist das anders. Wenn in der Provinz eine Bibliothek oder Lesehalle entsteht, so ist das erste, daß an die Verleger Briese mit der Bitte gesandt werden, Spenden in Büchern, besonders wissenschaftlichen und ernsten Inhalts zu senden. (Die Organi satoren wissen augenscheinlich nicht, daß die Abnehmer, und zwar zahlende Abnehmer solcher Werke im Westen gerade vorwiegend die Bibliotheken und Lesehallen sind, und wenn wir solche Werke nicht haben, so ist dies vorwiegend gerade deshalb der Fall, weil die Kulturinstitute, statt durch Kauf zu unterstützen, Geschenke verlangen.) Wenn diese Gesuche keinen Erfolg haben, beginnt eine Reihe von Rabattforderungen, nicht unter 50 Prozent. Der Provinzialbuchhändler, der selbst nur 25 Prozent hat und noch die Kommissionskosten (Emballage und Fracht — zusammen 8—10 Prozent) tragen muß, kann natürlich diese Bücher mit 50 Prozent nicht liefern. Das muß der Verleger tun, der damit den Sortiments buchhandel in der Provinz ruiniert, weil er ihm die einzig wichtigen Abnehmer nimmt. Im Westen haben die Verleger- verbäude die Bedeutung und die Rolle eines angesehenen Provinzialbuchhandels längst sehr wohl erkannt und über weisen direkt eingehende Bestellungen ihren Geschäftsfreunden, den Buchhändlern in der Provinz, zur Ausführung. Den Provinzialbuchhändlern die Existenz möglich zu machen, ist eine Kultursorderung von größter Wichtigkeit, und dafür zu sorgen, sind in erster Linie neben den Verlegern die Kultur institute verpflichtet. Unkultur, Unbeholfenheit, Mangel an Verständnis für die Rolle, die Bedeutung und die Aufgaben des Provinzial buchhandels — das sind die Hauptschäden unserer buchhändle rischen Verhältnisse. Der Kampf mit diesen Grundübeln ist eine schwere Sache. Die intelligente Jugend kümmert sich nicht um den Buchhandel als ein in materieller Beziehung zu wenig einträgliches Geschäft. Der Buchhändler der alten Generation mit mehr oder weniger Fachbildung werden immer weniger. Und das Kulturniveau unseres Provinzialbuchhandels verliert beiunseren Kommunikations- und Postvsrhältnissen, die es unmöglich machen, sich schnell mit Büchern zu versehen, sehr viel. Den Provinzialbuchhandel verkümmern zu lassen, ist ein großes Unrecht der Gesellschaft. Deshalb müssen sich außer dem Verein der Buchhändler auch noch andere Kreise und Kulturinstitute, denen daran liegt, dem Volke ein gutes Buch zu geben, mit der Frage beschäftigen, wie die durch jenes Unrecht entstandenen Mängel abzustellen sind. Bei dieser Gelegenheit sei auch noch einiges aus den einleitenden Worten zur »Buchhändlerischen Umschau« mit geteilt. Die Zeitschrift werde auf der Wacht einer regelrechten und gesunden Tätigkeit der verwickelten Maschine des Buch handels stehen. Das sei bei den Existenzverhältnissen des polnischen Buchhandels besonders nötig, weil er vorwiegend aus beruflich ungenügend ausgebildeten Elementen bestehe, was viel Schaden verursache. Hier werde besonders einzu greisen sein. Offen wird eingestanden, daß die Polen gegenüber den westlichen und einigen slawischen Völkern (von letzteren den Russen und Tschechen) zurückgeblieben sind. »Jetzt, wo das polnische Organ zu erscheinen beginnt, zählt ein solches Organ bei unserem Nachbar schon 77 Jahre seines Bestehens!« lGemeint ist das »Börsenblatt für den Deutschen Buch handel«, das 1834 gegründet wurde.) Es müsse daher rasch fortgeschritten werden, um auf der Höhe der Ausgabe zu stehen. Das neue Organ werde den Kollegen ein Ratgeber Börsenblatt für den Dcntschsn Buchhandel. 77. Jahrgang. in Berufsangelegenheiten sein, ein Verteidiger ihrer Interessen, ein Vermittler bei Anknüpfung von Verbindungen. Zum Schluß werden sie (die Kollegen) zu literarischer Mitarbeit eingeladen. x. Zur Kontrolle der Fortsetzungslisten. Zusammenstellung von in den letzten Jahren vollständig gewordenen Werken, deren Anfang 5 Jahre und länger zurückliegt, sowie von Fortsetzungen, in deren Erscheinen eine Pause von mindestens 5 Jahren eingetreten war, mit Einschluß von Ergänzungen, Registern usw. Von P. E. Richter. (Letzte Liste vgl. ISVS Nr. 2S9, 300 d. Bl.) ^1gch3—M." s°! ^ ^ »lorgolllLllävs. 66. 12. Lokillinx. Or. 8°. (2ulet2t vertier 1904.) B. Barez^. Or. 8°. (Ld. 2 ersoliien 1901.) B. llonniZ. Bd. 6. Berlin 1898—1910, er L Idüller. Or. 8°. Ors.ee viae, ^ead. litt. Oraoov. 1909. Or. 8". (IV 1 ersetiien 1897.) 1909. 8°. 8 ^ sanierst, verlier 1904.) LrZLNLungeQ , Z Aesetrt,... 8. 12. 8tutt8«.rt (1909), W. Lolillianillier. 4". (2ulet2t vorder 1903.) I-eipriZ 1909, kV 8. 0. Beuolcart. Or. 8". (Zuletrt vorder 1893.) euprinsulvi volunielor 21—30. Lueuresti 1909, 0. Oübl, 4". (2u1etrt verlier 1900.) leubner. Bex.-8". sl. ersoliien 1901.) Bress 1 908. Llein 4°. (1—5, 7—8 krülier, ruletrt 1903.) Register ru Bd^5l—69 (1894—1899) der Beilie von Wiedenrann und 2U Bcl. 1—30 (1900—1909) der vierten k'olZo von d. 8. NeerkurZ. Beiprig 1910, «I. Bartli. Or. 8". s2u1et2t vorder 1894 l)2vv. 1897.) Karlsruhe 1909, O. Braun. 4". sTuletrt vorlier 1899.) ^ ^ ^ ^ I ti l Bex^Z'V^ 6on 8 Z s^uletrt verlier 1890.) ^^0!'8^8- Ovo?. 2. 3. ^Bipsiss 1910, v. 0. 1?subnsr. 2036