69, 26. März 1910. Künftig erscheinende Bücher. Börsknblalt f. d. Dlschn. Buchhandel. 3715 Georg Müller U Verlag, München Zur Versendung liegen bereit: Stendhal-Briefe Ausgewählt und verdeutscht von Arthur Schurig. Mit einer Porträtradierung von Professor Peter Halm. Einband von Paul Renner. Einmalige Auflage von I2VÜ in der Presse numerierten Exemplaren. Der Band geheftet ca. M. 12.—.In Lalbpergament gebunden ca. M.I5.-. Die Luxusausgabe in 50 Exempl. auf van Gelder ln Ganzpergament kostet ca. M. 30.— das Exemplar. eyle-Stendhal selbst hat prophezeit: „Ich werde um 1880 wieder gelesen und um 1900 neu gedruckt werden." B Hippolyt Taine und Friedrich Nietzsche haben nachdrücklich auf ihn hingewiesen. Die Briese Beyles sind größtenteils erst in jüngster Zeit an die Öffentlichkeit gelangt. Sie gewähren uns die interessantesten Einblicke in des Dichters Werkstatt. Erst durch sie wird das geheime Räder werk grell beleuchtet, das diesen seiner Zeit um drei Menschenalter vorfühlenden Mann zum Schaffen seiner merkwürdigen Bücher ge trieben hat. Einer der sensibelsten Menschen tritt uns hier entgegen, offen und ehrlich, klug und hochgebildet, enthusiastisch und dabei doch oft kalt verneinend, aristokratisch und revolutionär, kompliziert und wiederum beispiellos schlicht. Den Briefen ist eine feinsinnige Studie über die Entwicklung Stendhals beigegeben, in der bisher unveröffent lichtes wichtiges Material zur biographischen und psychologischen Be trachtung Beyles verwendet worden ist. Natürlich spricht in besonders starkem Maße gerade aus seinen Briefen die wundervolle Buntheit seines äußeren Lebens. Beyle wird nach der Schlacht von Marengo, erst 17 Jahre alt, Divisions- adjutant. Zwei Jahre später wohnt er nach freiwillig genommenem Abschied wie ein armer Student sechs Stock hoch in Paris, dann folgt er wieder der Großen Armee Napoleons nach Deutschland, Österreich und Angarn. 1812 ist er mit dem kaiserlichen Hauptquartier in dem brennenden Moskau. 1814—1821 lebt er berufslos in Italien: ,Er lebt, liebt und schreibt." Dann folgen zehn Pariser Jahre, unter- krochen von alljährlichen Reisen nach Italien. England und Spanien. 1831 wird Stendhal französischer Konsul im Kirchenstaate, nebenbei der allen distinguierten Fremden bekannte Cicerone Roms. Wenn umgehend bestellt liefere ich 2 Probeexemplare mit 40"!» ü cond. nur nach Maßgabe der Barbestellungen.