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8588 Biirlenblart s. ». Dtschn. Buchhandel Nichtamtlicher Teil. 187, 13. August 1908. 6I80S8 108LSSS8 I. 0. 6. ILIk. ^S8TK. SLX SOS. 6L.S. ISS. L10. S1' LS. KSX SSSO.- Für die auf der anderen Seite der Karte aufgedruckte 5 Heller- Marke ist das Markenbild der 30 Hellermarke der gegenwärtigen Briefmarkenemission mit dem Porträt Seiner kaiserlichen und königlichen Apostolischen Majestät aus dem Jahre 1848 verwendet. Bei den zum allgemeinen Verkehr bestimmten Karten befindet sich das Wertzeichen in der rechten oberen Ecke, links davon ist die Aufschrift: -Jubiläums-Korrespondenzkarte»; die sprachliche Aus stattung dieser Karten entspricht derjenigen der gewöhnlichen Korrespondenzkarten. Die anderen Karten tragen das Wert zeichen in der Mitte des oberen Randes und rechts und links davon die Aufschrift: -Jubiläums-Ausstellung Prag 1908, Kor respondenzkarte- in böhmischer und deutscher Sprache. Der Druck auf dieser Seite erfolgt mittels Buchdruckoerfahrens, und zwar in grüner Farbe. Der Entwurf der Karten rührt von Professor Koloman Moser, der Stich der Porträts und Ansichten vom Kupferstecher Ferdinand Schirnböck her. Für das Porträt Seiner kaiserlichen und königlichen Apostolischen Majestät aus dem Jahre 1908 diente eine unter der Leitung des Professors William Unger durch die Hof- und Staatsdruckerei ausgeführte photographische Aufnahme als Grundlage. Die Ausgabe der Jubiläums - Korrespondenzkarten wird mit 31. Dezember 1908 eingestellt. Der Verschleißpreis der Karten beträgt 15 b pro Stück. Ein Umtausch solcher Karten findet nicht statt. lgez.) Fiedler w. x. " K. Internationaler Ltenographem-Kongrrtz. — Am 11. August hat sich, mit Dauer bis 13. August, in Darmstadt der 9. internationale Stenographen-Kongreß versammelt. Von Vorträgen seien hier folgende genannt: Sr. Fayer (Budapest) über -Redner und Stenograph-, — Kammerstenograph Or. Fabro (Budapest) über -Die theoretischen Bedingungen für die Verschmelzung der verschiedenen stenographischen Systeme-, — Professor Sr. Fuchs (Dresden) über -Standesoertretung-, — L. Dstrs (Paris) über die »Pädagogik der Stenographie-, —Sr. L. Goldberger (Prag) über -Die zivil- und strafrechtliche Verantwortlichkeit des Steno graphen». Lhakespeare-Apokryph«n (Vgl. Nr. 180 d. Bl.) — Uber die Shakespeare-Apokryphen, von deren Herausgabe durch die Llarsndon kross wir unlängst (vgl. Nr. 180 d. BI.) berichtet haben, teilt die -Oontowporar^ Ssvisv- im literarischen Supplement ihrer letzten Nummer noch einige vom literargeschichtlichen Standpunkt inter essante nähere Angaben mit. Das erste dieser Stücke, Lräsn ok Ssvsrsiww, wurde am 3. April 1592 in die Buchhändler-Register eingetragen. Noch Swinburne sah das Stück für ein Jugendwerk Shakespeares an, während der Herausgeber mit den übrigen neuesten Kennern sich dieser Ansicht nicht anschließen kann. — DaS zweite Stück, Soorino, erschien 1595, wurde aber lange vor dieser Zeit verfaßt. Shakespeares Urheberschaft haben von ernsten Kritikern hier nur Tieck und Schlegel angenommen; Brooke be trachtet es als ein Jugendwcrk Robert Greenes, ehe dieser unter den Einfluß Marlowes kam. — Lärvarä III. ist besonders durch eine vortreffliche Liebesintrigue bemerkenswert; Tennyson, Ward und Fleay haben darum diese Szenen Shakespeare zuschreiben wollen; der Herausgeber hält dagegen mit guten Gründen George Peele für den Verfasser. — Nuoedorus (1598) wurde von Tieck Shakespeare zugesprochen, stammt indessen vermutlich nur aus dessen Freundeskreis. — Der erste Teil von 8ir dobv Oldcastis wurde, wie nunmehr feststeht, von Monday, Drayton, Wilson und Hathway versaßt, der verloren gegangene zweite Teil von Drayton allein. — Wer den -Ibowas Sorä Orowvsll» (1602) geschrieben hat, wird wohl für ewige Zeiten Geheimnis bleiben. — -Tbs Sondon krodigal- (1605) ist vermutlich von Dekkcr oder John Marston. — Marston hat wohl auch den -Saritan- (1607) ver faßt, doch ist es nicht unmöglich, daß auch Jonson dabei seine Hand gehabt hat. — Die »Xorksbirs Iragsd^- ist von ihrem ersten Erscheinen an mit dem Namen Shakespeares verbunden gewesen; sollte Shakespeare irgendwie an dem Stücke beteiligt gewesen sein, so war das wohl ausschließlich bei 200 Prosazeilen in den ersten vier Szenen der Fall, die in der Tat hervorragend wirkungsvoll sind. — -Mrs Asrr^ vsvil ok Ld- wontov-, den Tieck gleichfalls Shakespeare zuweisen wollte, ist ein in Charakterzeichnung und Handlung sehr gutes Stück, dessen Verfasser möglicherweise Thomas Heywood ist. — Wer die jeden falls aus der Zeit vor 1593 stammende -Sairs Lw» geschrieben hat, ist gänzlich unsicher; mit Greene, dem man sie verschiedentlich zuweisen wollte, hat sie vermutlich nichts zu tun. — »Mrs Svo kiobls Linswsn- sind nach einer Angabe auf dem Titelblatt der Quart-Ausgabe von 1634 von Shakespeare und Fletcher geschrieben, doch bleibt dabei immer noch die Frage, wer der überlegene Mit arbeiter Fletchers war, bestehen; Lamb, Coleridge, Swinburne und andere glaubten in der Tat an die Mitarbeit Shakespeares; der Herausgeber möchte das jedenfalls hervorragende Stück dem Philipp Massinger zuschreiben. — »lös Sirtb ok Alsrlin- (1622) dürfte von Middleton oder William Rowley verfaßt sein. DaS letzte Stück endlich, »8ir Mwwas Nors-, lag, wie erwähnt, bis 1844 als wenig bekannte, schwer leserliche und verstümmelte Hand schrift im Britischen Museum. Die Handschrift stammt unzweifel haft aus der Elisabethischen Zeit, da sie Bemerkungen von der Hand des damaligen Zensors Sir Edmund Tilney enthält; sie läßt eine saubere, möglicherweise von einem Berufsschreiber ver faßte Abschrift erkennen, in die aber in verschiedenen Schriften Einfügungen eingestreut sind. Eine davon wird von dem guten Handschristenkenner Herbert, einem Beamten des Britischen Mu seums, Shakespeare zugeschrieben, und in der Tat ist vieles in dem Stück auch literarisch des großen Dichters nicht unwürdig. Da die Handschrift im übrigen in sehr schlechtem Zustand ist, wäre es angebracht, sie zu photographieren, um über diese für die Shakespearesorschung wichtige Frage auch späteren Ge schlechtern ein Urteil zu ermöglichen. (Nach: -lös Oontswporsr^ Ssvisv?-.) * Leipziger Buchbinderei-Aktiengesellschaft vorm. Gustav Aritzsche, Leipzig. — Die 13. ordentliche Generalversammlung ist auf Mittwoch den 26. August 1908, vormittags 11 Uhr, nach dem Hause des Kaufmännischen Vereins, Leipzig, Schulstraße 5, einberufen. * Ausstand der Zetztuugsdrucker in Kopevhage«. — Am 10. d. M. haben in allen Zeitungsdruckereien Kopenhagens Setzer und Drucker die Arbeit eingestellt. Außer einigen sozial demokratischen Blättern sind keine Zeitungen erschienen. Die großen Blätter teilen mit, daß sie versuchen werden, von Zeit zu Zeit ein kleines Blatt für die Abonnenten auszugeben. * Reue Bücher, Kataloge re. für Buchhäudterr Xarl Osorgs Loblagvort-Xatalog, Vsrrsiobnis der iw deutsobso Luobbandsl srsobisvsnsv Süobsr und Sandkarten. V. Land. 1903—1907. Sieksrung 36 und 37. (Saaebsr 8ss—Sivbtbsil- vsrkabrsn,) 8". 8.1105—1168. Sanuovsr 1908, Sr. Nax dänsoks. Erscheint in ca. 70 Lieferungen L 1 ^ 30 Allgemeine Militär- und Sport-Bibliographie. Monatsbericht über die Militär- und Sportliteratur des In- und Auslandes, Organ für militärische Winterarbeiten nebst literarischen Auf sätzen und Besprechungen. Verlag von Zuckschwerdt L Co. in Berlin. XVII. Jahrg. Nr. 7, Juli 1908. 8°. S. 105—120. Personalnachrichten. * Gestorben: am 11. August im vierundsechzigsten Lebensjahre nach langem Leiden der Buchhändler Herr Georg Häßler in Hannover, Prokurist der Hahnschen Buchhandlung in Hannover und Leipzig. Der verstorbene Kollege war ein bewährter, verdienter Mit- arbeiter in dem seiner Fürsorge anvertrauten Hause, dessen Wohl fahrt die Ausgabe seines ganzen Berufslebens gewesen ist. Er war ein treuer Berater seines Chefs, dem durch sein Hinscheiden ein lieber Freund entrissen ist. Seit sechzehn Jahren war er als Prokurist an der Leitung der großen Handlung beteiligt. Durch seine Umsicht und hingebende Arbeit hat er sich große Verdienste um die erfolgreiche Führung dieses alten, hochangesehenen Ge schäfts erworben. — Ehre seinem Andenken!