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Herrn Gustav Knorrn jun., der ihm schon seit 18?9 im Ge schäft zur Seite gestanden hatte, als Gesellschafter auf, am 31. August 1899 übergab er ihm die Buch-, Kunst- und Schreib warenhandlung zu eigenem Besitz und beschränkte die eigene ge schäftliche Tätigkeit auf die Pflege seines Verlags, den er unter der Firma Gustav Knorrn sen. seitdem gesondert führt. — Beiden geehrten Herren Kollegen sprechen wir zu diesem Ehrentage ihres geachteten Hauses, den sie in schöner Gemeinschaft morgen feiern dürfen, unsere aufrichtigen Glück- und Segenswünsche aus. Red. * Deutscher Nuchoewerbevcrein tu Leivzig. Vortrag. — Vorigen Dienstag, 24 März, wurde die diesjährige Vortragsreihe geschlossen. Hierzu wird uns geschrieben: An den beiden letzten Abenden sprach Herr Direktor Or. Willrich im Anschluß an die Frühjahrsausstellung des Deutschen Buchgewerbemuseums über: -Das neue deutsche Buch». Der erste Vortrag schilderte, mit welcher Selbstverständlichkeit sich unter dem Einfluß einer vollent wickelten Baukunst das künstlerische Schaffen in den ersten Jahr zehnten der nemrfundenen Buchdruckkunst vollzog, wie diese Sicherheit im Laufe der Jahrhunderts verloren ging, bis es zu dem künstlerischen Bankrott der letzten Jahrzehnte kam, der nicht wie es oft heißt, durch die neuen Techniken herbeigeführt wurde' der im Gegenteil diese an sich sehr wertvollen Techniken mit in seinen Sturz zog. Erst seit einem Dutzend Jahre etwa rege sich das künstlerische Gewissen wieder. Aber all die hübschen Leistungen, die unsere Verlagsanstalten und Druckereien im Verein mit Künstlern hervorgebracht hätten, gäben doch erst die all gemeinen Umrisse, den Plan, und es sei Aufgabe der nächsten Jahre und Jahrzehnte, diesen Plan von Grund auf, von der Type her, auszusühren. — Im Schlußvortrage stellte der Redner zuerst den Anteil der einzelnen Künstler fest, wobei er die kräftigen Naturen hervorhob und sich scharf gegen die schwächliche »Engländeret- wandte. Joseph Sattler, der einzige Illustrator von Rang, und Peter Behrens, der Schöpfer einer neuen Type, die über den müßigen Streit Antiqua und Fraktur hinaussühre, wurden in den Vordergrund gestellt. Nicht mit Büttenpapieren und mit Handpressen könne das Buchgewerbe seine große Kultur aufgabe lösen, sondern mit Maschinen, die der gebildete Mensch beherrsche. - Zusammenstellung -er Werke Josef von Führichs und der Schriften über th«. — Wir empfingen die nachfolgende Bitte und folgen gern der Aufforderung, sie dem Leserkreise des Börsenblattes vorzutragen: (Red.) An alle Freunde christlicher Kunst, insbesondere an die ge ehrten Herren Kunstverleger erlaube ich mir das nachstehende ergebene Ansuchen zu richten: Unterzeichneter ist damit betraut, in dem von Kustos vr. M. Dregcr im Aufträge des »k. k. Ministeriums für Kultus uud Unterricht- herauszugebenden Werke über die -Religiösen Ro mantiker Österreichs» unter anderem die Zusammenstellung der Werke Josef Ritter v. Führichs und der Arbeiten über diesen Meister zu verfassen, und richtet an alle Freunde christlicher Kunst hierdurch die höfliche Bitte, soweit entsprechende Mitteilungen nicht bereits an Or. Dreger gesandt wurden, ihm solche gütigst zukommen lassen zu wollen. Innsbruck, Kaiser Josef-Straße 1. Heinrich v. Wörndle. Deutsch« Sprachsüuderr» — In der dieser Tage im -Reichs- Hof- in Leipzig gehaltenen Hauptversammlung der Ortsgruppe Leipzig des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins hielt Herr Ver lagsbuchhändler Robert Voigtländer einen Vortrag: »Ernstes und Heiteres aus dem Alltagsleben der deutschen Sprache-. Der Redner gab eine eigener Beobachtung entwachsene, anschauliche und lustige Schilderung der im Alltagsleben, namentlich in der Schriftsprache herrschenden Sprachsünden. Er belegte alles mit Proben: Fcemdwörterei, gespreizte Satzbildungen, Modewörter und Moderedensarten, Stilblüten. Die letzte Ursache des Fremd- wörter-Unwesens sieht der Redner in einem dem Deutschen eigenen Mangel an Stolz auf sein Volkstum, in der Sucht zur Aus länderei; als eine der Ursachen des steifleinenen Papierdeutsch die allzu geringe Achtung der Persönlichkeit des Kindes im Cr- ziehungswesen. Als Beispiele frei entwickelten Persönlichkeitsstils wurden verlesen Stellen aus Briefen der Frau Rat Goethe und Goethes, frei geschaffene Kinderaufsätze und — als Gegenbeispiel — einer der üblichen Dreffur-Schulaufsätze. Mit einer Anzahl kurzer Hausregeln für jedermann, der Freude an reiner und richtiger Schriftsprache und an deren künstlerischer und persönlicher Ge staltung hat, schloß der mit lebhaftem Beifall aufgenommene Vortrag. (Nach: Leipziger Tageblatt.) * Bücher- uud Bilder-Bersteigeru-rg bei Erust Earlebach i« Heidetbeeg. — Der Neuen Badischen Landeszeitung (Mann heim) entnehmen wir den folgenden kleinen Bericht: Die Bücher- und Bilder-Vsrsteigerung, die Ernst Carlebach, Buchhandlung und Antiquariat in Heidelberg am 23. März in dem neuen geschmackvollen Auktionssaals abgehalten hat, war von einheimischen und auswärtigen Kunden der Firma gut be sucht. Die Nachfrage nach den immer seltener werdenden Büchern und Bildern zur Geschichte Badens und der Pfalz war, besonders durch auswärtige Aufträge hervorgerufen, besonders stark. Die Reichlin von Meldeggschen Familienbilder und -Papiere gingen in den Besitz eines badischen Privatsammlers über. Seltene Heidelberger Blätter wurden zu guten Preisen von Anwesenden gekauft. Aus der Abteilung Kupferstiche Mannheimer Meister wurde ein großer Teil von dem Mannheimer Altertumsverein er worben. Auch in dieser Abteilung hat die Nachfrage gegen frühere Jahre in keiner Weise nachgelassen. Wenige Nummern, die nicht zum Ausgebote kamen, und solche, auf die keine Gebote erfolgten, werden in einem neuen badischen und pfälzischen Spezialkataloge der Firma in allernächster Zeit zum freihändigen Verkauf ausgesetzt werden. * Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhüublerr Verlags-Bericht des Bibliographischen Instituts in Leipzig Berlin und Wien. Ausgegeben März 1908. 8°. 24 S. (Zur Einreihung in die Handkataloge; mit Nettopreisen.) Ususr Verlag von I-Vilbslm Lnxslwanu in I-siprix. ^us cksm 9g,br8 1907. 8°. 40 8. Nachrichten des Verbandes der Besitzer Deutscher Lese zirkel. 1 Jahrgang. No. 1. März 1908. 8°. 12 S. Eigen tum des Verbandes der Besitzer Deutscher Lesezirkel. Redaktion und Druck von Stegbert Schnurpfeil in Leipzig. Auflage: 4000. Inhalt: Einführung. Vom V. d. B. D. L. (Siegbert Schnurpfeil.) — Statistik der Abonnenten illustrierter Zeit schriften. — Unser Rundschreiben vom 22. Februar 1908. — Die Jnseratenbeilage der vereinigten deutschen Lesezirkel besitzer— in 8ps. Von I. Thilo in Bad Freienwalde. — Allgemeine deutsche Jnseratenbeilage des V. d. B. D. L. — Erklärung. — Anzeigen. Personalnachrichten. *JubUäuM« — Auf eine fünfundzwanzigjährige erfolgreiche Tätigkeit im Hause Robert Hoffmann in Leipzig konnte am 26. d. M. der Buchhändler Herr Carl Sonntag zurückblicken. — Der Jubilar, einer der ersten Angestellten des Hauses, wurde seitens seiner beiden Prinzipale und deren Familie, wie auch durch seine Mitarbeiter reich geehrt und beschenkt. — Möge auch seine fernere Arbeit eine segensreiche und glückliche seinl Auszeichnungen. — Seine Majestät der Kaiser von Öster reich hat aus Anlaß der Annahme des fünfzigsten Jahrganges von Lehmanns »Allgemeinem Wohnungsanzeiger für die Reichs- Haupt- und Residenzstadt Wien- gestattet, daß dem Herausgeber und Verleger dieses Werkes, Hof- und Universitäksbuchhändler Alfred Ritter v Hölder in Wien, der Ausdruck der Aller höchsten Anerkennung bekannt gegeben werde, und hat dem Chef redakteur von -Lehmanns Allgemeinem Wohnungsanzeiger- Josef Patrizius Kafunek in Wien den Titel eines kaiserlichen Rates verliehen. (Österreichisch-ungarische Buchhdlr.-Corr.) * Bibliotheksamt. — Der Bibliothekar an der Universitäts bibliothek in Göttingen Herr Or. Kemke ist in gleicher Eigen schaft an die Universitätsbibliothek in Kiel versetzt und gleich zeitig zum Stellvertreter des Direktors dieser Bibliothek ernannt worden.