2048 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. ^5 41, 19. Februar 1908. Hermann Walther Verlagsbuchhandlung G. m b s Berlin XV. ZV, Nollendorfplatz 7. k Anfang März d. I, erscheint: Das Glaubensbekenntnis eines katholischen Mannes. Von Robert Schwellenbach Ober-Postinspektor im Kaiserlichen Neichspostamt Ca. 20 Bogen gr. 8". M. 3.60 ord., M. 2.70 no., M. 2.50 bar u. 11/10. (I^cr Verfasser ist zur Veröffentlichung der Schrift, wie er in der Einleitung erklärt, durch den Wunsch veranlaßt ^-7 worden, von der katholischen Kirche als rechtgläubiger Christ anerkannt zu werden. Er betrachtet sich als treuen Anhänger der Kirche, hat sich aber trotz aller Bemühungen mit den Theologen seines Bekanntenkreises über seine religiösen Ansichten nicht völlig einigen können. Diese Uneinigkeit führt der Verfasser indessen lediglich darauf zurück, daß einige katholische Lehrmeinungen, die dem gegenwärtigen Denken und Empfinden nicht mehr entsprechen, noch nicht durch Entscheidungen des kirchlichen Lehramts geklärt worden sind. Durch seine Schrift hofft er jedoch Klarheit zu schaffen und so zum Frieden mit der Kirche zu gelangen. Ein beispielloses Ringen, aus dem Widerstreit der Meinungen die Wahrheit zu ermitteln und eine eigene widerspruchslose Welt- und Lebensanschauung zu gewinnen, kennzeichnet dieses Buch eines Laien, der vor der Beschäftigung mit den schwierigsten Problemen der Theologie und Philosophie nicht zurückgeschreckt ist. Mit seltenem Freimut schildert hier ein Mann, der alle religiösen und religionsfeindlichen Strömungen der Gegenwart kennen gelernt hat, seine sittliche Entwicklung und die geheimsten Regungen seines Innern. Schon dieser Freimut allein macht die Veröffentlichung dieses Glaubensbekenntnisses zu einer Tat, die geeignet erscheint, zum Ausgleich der religiösen Gegensätze wesentlich beizutragen. Der Inhalt des Buches gliedert sich außer der Einleitung in folgende Abschnitte: 1. Religion, Wissenschaft, Kunst. 2. Die übernatürliche Offenbarung. 3. Jesus Christus der Gottmensch. Der dreieinige Gott. 4. Der Mensch als Ebenbild Gottes. 5. Die Sünde und das Gewissen. 6. Die göttliche Allmacht und der menschliche Wille. 7. Das Gottesreich. 8. Die kathol. Kirche als Stellvertreterin Gottes auf Erden. 9. Das Dogma als Grundlage der Religion. 10. Die Religion als Grundlage der Sittlichkeit. l l. Die göttliche Gnade und die Gnadenmittel der Kirche. 12. Das Ideal der menschlichen Vollkommenheit. Für Katholiken genügt wohl schon diese Inhaltsangabe, um lebhaftes Interesse für den Inhalt des Buches selbst zu erregen. Aber auch Andersgläubige und Religionsgegner werden zu dem Buche Stellung nehmen müssen, weil der Verfasser sich bemüht, die christliche Weltanschauung mit neuen Waffen gegen alle Angriffe zu ver teidigen und die Religion mit der Wissenschaft zu versöhnen.