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812 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 16, 21. Januar 1908. es auch in der stärksten Qualität noch genügend Weichheit und Elastizität. Im Vergleich mit andern Werkdruckpapieren hat es ein wesentlich leichteres Gewicht bei gleicher Stärke bezw. bei verhältnismäßig geringem Gewicht ein großes Volumen, was jeder Verleger zu würdigen weiß. Das leichte Gewicht bei großer Dicke ermöglicht stattliche Bände auch bei wenig umfänglichem Inhalt. Wie wir uns durch Einblick in neue Verlagswerke namhafter Ver lagshandlungen überzeugen konnten, haben die auf Alfa-Druck hergestellten Werke ein vornehmes Aussehen. Insbesondere fiel uns die Klarheit des Drucks angenehm auf, was eine gute Druck fähigkeit des Papiers zu erweisen scheint. Auch für Zirkulare und vornehme Prospekte dürfte das Papier zu empfehlen sein. In einem Probeheft der Papierfabrik Köslin A.-G., das außer Alfa-Druck auch schöne Muster von »holzfrei imitiert gerippt Bütten druck mit Rand- und »satiniert Haderndruck, bringt, liegen uns Proben von »holzfrei gerippt Alfadruck III. (Volumen 0.19 ww) und »holzfrei velin Alfadruck II. (Volumen gleichfalls 0.19 ww) vor, beide mit farbigem Prägedruck, das letztere auch mit Gold druck versehen. Sie machen einen außerordentlich vorteilhaften Eindruck. Alfadruck I wurde uns in der Liebhaberausgabe eines neuen Verlagswerkes gezeigt. Es ist wesentlich dicker als die Nummern II und III und nähert sich in Aussehen und Griff bei auffallender Leichtigkeit dem Karton. Die Tönung ist schwach gelblich, ähnlich dem China-Kunstdruck; doch sahen wir auch vollkommen weißes Papier derselben Gattung in einem Verlagswerk. Es ist ein Papier, wie es vorwiegend bessere englische Verlagswerke auszeichnet, da die Verwendung der Alfafaser in England sehr verbreitet ist. Daß dieses schöne Papier (dessen Preis kaum höher kommt, als der für andres gutes, aber wesentlich schwereres deutsches Druckpapier) nun auch in größerem Umfange von der deutschen Papierfabrikation ausgenommen ist, dürfte vielen Verlegern willkommen sein. Ein eindrucksvoller Prospekt auf Alfa III, der diese Spezialität empfiehlt, liegt uns vor. Das dort angegebene Bogenformat ist 59x92 ew, das Ge wicht 44 llx per 1000 Bogen. * Kunstmuseum in Basel. — Ein neues Kunstmuseum soll in Basel errichtet werden. Es hat sich dafür ein Komitee gebildet, das bereits eine stattliche Summe gesammelt hat und nun mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit herantritt. Nach der »Kunstchronik, beläuft sich der Kostenvoranschlag auf eine Million Franken. Das neue Museum soll auf der Elisabethenschanze errichtet werden. * Die »Freie Studentenschaft. und der Buchhandel in Marburg. — Wie die in Marburg erscheinende »Hessische Landes zeitung. (Nr. 16 vom 19. Januar) mitteilt, haben die dortigen Buchhandlungen erklärt, daß sie sich mit dem Vertrieb einer Broschüre der Freien Studentenschaft: »Der Freiheitskampf an der Marburger Universität, nicht befassen. Die »Freie Studentenschaft, in Marburg hatte bekanntlich ein eignes »Akademisches Bücheramt. eröffnet und den Vertrieb von Büchern selbst besorgt. Es ist begreiflich, daß unter diesen Um ständen jetzt, nachdem die »Freie Studentenschaft, von der Uni versitätsbehörde aufgelöst und damit auch der Betrieb ihres »Akademischen Bücheramts, aufgehört hat (vgl. 1907 Nr. 295 d. Bl.), ihr der Vertrieb ihrer Broschüre selbst überlassen wird. * Wörterbuch der thüringischen Mundart. — Die histo rische Kommission des Vereins für thüringische Geschichte und Altertumskunde will ein großes Wörterbuch der thüringischen Mundart herausgeben. Der unter dem Vorsitz von Professor vr. Michels-Jena arbeitende Ausschuß wird, da die finanzielle Durchführung des Unternehmens gesichert erscheint, an weitere Kreise Thüringens mit einem Aufruf zur Mitarbeiterschaft heran treten. Das Wörterbuch ist (der -Täglichen Rundschau, zufolge) auf zwei starke Lexikonbände berechnet und wird zu seiner Fertig stellung voraussichtlich ein volles Jahrzehnt brauchen. Bortrag. — Am Donnerstag den 23. Januar, abends 9 Uhr, hält Baron M. v. Komorowicz, Mitglied der Geographischen Gesellschaft Berlin und der OeoArapllieal Looist^ in London, in der Ortsgruppe Berlin der Allgemeinen Vereinigung Deutscher Buch handlungsgehilfen (Vereinslokal: Alter Askanier, Anhaltstraße 14) einen Vortrag über eine Reise durch Island, den er durch selbst- aufgenommene Lichtbilder veranschaulichen wird. Herr v. Komo rowicz hat die sagenumwobene Insel an der Grenze des Eismeers, zu der ihn geologische Studien geführt hatten, kreuz und quer durchstreift, seine Berichte, besonders über den Tod der jugend lichen Forscher von Knebel und Rudloff im »Globus., im »Ber liner Tageblatt, usw., erregten Aufsehen, und so wird auch sein Vortrag jedem Besucher einige lehrreiche Stunden bereiten. Damen und Herrengäste werden willkommen sein. Teschner. * Reue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Hellen öillliotllell in Lerlin. XXV. lallrx. 1. u. 2. Ilekt. Januar — k'ellrua.r 1908. 8". 8. 1 — 96. Otto 1. ^15. lavuLr 1908. 40. 8.1—24, k. V. UValälleiw. ?rsi8 60 ll, w. ^aelltlÄFen 1 X 20 ll. Personalnachrichten. -Erlaubnis zur OrderrKarrlegnng. — Seine Majestät der König und Kaiser hat dem Verlagsbuchhändler Herrn Hermann Nabel in Berlin die Erlaubnis erteilt, das ihm von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog von Sachsen-Weimar verliehene Ritterkrenz der II. Abteilung des Großherzoglichen Hausordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken anzulegen. sachverständiger für literarisches Urheberrecht (Wien). — Die Wiener Zeitung Nr. 14 vom 18. Januar 1908 gibt folgendes bekannt: Der Minister für Kultus und Unterricht hat auf Grund des § 4 der im Einvernehmen mit dem Ministerium für Kultus und Unterricht erflossenen Verordnung des Justizministeriums vom 31. Juli 1896, R.G.Bl. Nr. 151, betreffend die Errichtung von Sachverständigen-Kollegien in Sachen des Urheberrechts den ersten Vizepräsidenten der »Deutsch-österreichischen Schriftsteller-Genoffen schaft., Redakteur Albert Leittich in Wien zum Mitglied des Sachverständigen-Kollegiums in Sachen des Urheberrechts für den Bereich der Literatur in Wien aus die Dauer der gegenwärtigen