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11318 vörsendlatt s. d. Ltschn. Buchhaadkl. Mchtamtlicher Teil. 283, 29. Oktober 1S07. hiermit die Herren Aktionäre auf, innerhalb dieser Zeit zum Zweck der Zusammenlegung und Umstempelung ihre Aktien nebst Gewinnanteil- und Erneuerungsschein bei der Gesellschaft einzu reichen. Soweit Aktien nicht eingcreicht werden oder soweit Aktien, die eingereicht werden, zur Durchführung der Zusammenlegung von 4 zu 1 nicht ausreichen und der Gesellschaft auch nicht zur Verwertung für die Beteiligten zur Verfügung gestellt werden, werden die Aktien sür kraftlos erklärt. Die Kraftloserklärung wird hierdurch ausdrücklich angekündigt. Der Vorschrift des Z 289 Absatz 2 des Handelsgesetzbuchs ge mäß, fordern wir gleichzeitig die Gläubiger unsrer Gesellschaft auf, ihre Ansprüche bei uns anzumelden. Ferner machen wir bekannt, daß Herr Max Rolffs, Kaufmann zu Bonn, in der Generalversammlung vom 9. d. M. zum Mit glied des Aussichtsrats unsrer Gesellschaft gewählt worden ist. Deutsche Photogravur Akrien-Gesellschaft. (gez.) vr. Nefgen. (gez.) W. Gosling. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 256 vom 26. Oktober 1907.) DLr»emark. Gewerbescheine für HandlungSreisende. — Nach den Bestimmungen in § 10, Absatz 2, der Verordnung über die Handelsberechtigung Fremder vom 8. Juni l839 hat ein fremder Handlungsreisender, der in Dänemark Geschäfte macht, ohne zuvor einen Gewerbeschein (L.äZaagsbsvis) gelöst zu haben, sowohl den Betrag dafür, 160 Kr., als auch eine Geldbuße von 64 Kr. zu zahlen. Zufolge einer neueren Bekanntmachung der Generalzoll direktion in Kopenhagen erhält der Reisende indessen für die hierbei erlegten 160 Kr. einen Gewerbeschein, gültig für ein Jahr von dem Zeitpunkt ab, an dem sich der Reisende der Übertretung der Verordnung, für die er zur Verantwortung gezogen ist, zum erstenmal schuldig gemacht hat. (Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten »Nachrichten sür Handel und Industrie-.) * Verein deutscher Buchhandlungsgehilfen in Wien. — Der Verein deutscher Buchhandlungsgehilfen in Wien versammelt sich im 9. Jahre seines Bestehens, das mit Mittwoch, den 6 No vember 1907, beginnt, jeden zweiten Mittwoch abend im Jo hanneshof, WienI, Johanncsgasse 2, Ecke Kärntnerstroße. Für die Zeit vom November 1907 bis Juni 1908 ist folgende Versamm lungsordnung ausgestellt worden: Mittwoch, 6. November: Geschäftliche Versammlung. Mittwoch, 20. November: Gesellige Zusammenkunft. Mittwoch, 4. Dezember: -Anzengruber als Volksdichter.- Vortrag von Kollegen K. Tutter. Sonntag, 1b. Dezember: Weihnachtsfeier mit Gabenverlosung. Mittwoch, 8. Januar: Geschäftliche Versammlung. Mittwoch, 22. Januar: Heimatabend. Mittwoch, 5. Februar: -Buchhandel und Touristik.» Vortrag von Kollegen R. Lotties. Mittwoch, 19. Februar: Faschingsunterhaltung. Mittwoch, 4. März: Volkswirtschaftliche Streitfragen. (Dis- kussionsabend.) Mittwoch, 18. März: -Max Klinger als Maler und Bildhauer.» Vortrag von Kollegen A. Benedikt. Mittwoch, 1. April: Geschäftliche Versammlung. Mittwoch, 15. April: Musikalischer Abend. Mittwoch, 6. Mai: -Das römische Kastell Vindobona.» Vortrag von Kollegen K. Tutter. Mittwoch, 20. Mat: Heimatabend. Mittwoch, 3. Juni: Geschäftliche Versammlung. Mittwoch, 17. Juni: I. Wander-Versammlung. * Amerikanische Professoren an der Universität Berlin. — Der Präsident der Dale-Universität zu New Hauen Professor Or. Artur Twining Hadley, der von den Trustees der Columbia- Universität zu New Jork als zweiter Roosevelt-Prosessor abge ordnet ist, und der Professor an der Harvard-Universität zu Cam bridge, Mass., Or. William Henry Schofield, der als Abgeord neter dieser Universität im Winterhalbjahre an der Universität Berlin lehren wird, werden — wie wir der Nationalztg. ent nehmen,— ihre feierlichen Antrittsvorlesungen am Mittwoch den 30. d. M., mittags 12 Uhr, in der Aula der Universität halten. Der Akt wird wieder durch das Erscheinen des Kaisers ausge zeichnet werden. Zur Begrüßung wird der Rektor Geheimer Rat Professor Or. Stumpf das Wort nehmen. Professor Hadley, dem Berlin schon aus seiner Studienzeit bekannt ist, steht im 52. Lebens jahre. Sein Fach ist Volkswirtschaft. Professor Schofield vom Harvard-College ist ein jüngerer Gelehrter. * Buchhändler und Gelehrter. — Charles Nobler, der be rühmte französische Schriftsteller, war auch ein großer Freund und Sammler von Büchern. Die Suche nach kostbaren Bücherschätzen führte ihn eines Tages — so erzählt kublisbsre Oiroular aus Lauriats Boston Book Notes — in einen kleinen Laden in der Nähe des Uoat äss ^.rts in Paris, den ein ärmlich gekleideter Mann innehatte. Nodier begann eine Unterhaltung mit dem Manne und wurde bald von der Sicherheit betroffen, mit der dieser die bibliographischen und sonstigen gelehrten Fragen des Akademikers, auch solche, die sich auf die seltensten Werke bezogen, zu beantworten wußte. Erfreut, im abgetragenen Rock eines alten Buchhändlers so viel Gelehrsamkeit zu finden, fragte Nodier den Mann nach seiner Meinung über den Wert einer neuen Juvenalausgabe, die Achaintre, der erste französische Latinist seiner Zeit, gerade herausgegeben hatte. Die Frage schien den alten Mann in Verlegenheit zu bringen, und er zögerte mit der Antwort. -Sicher«, meinte Nodier, -haben Sie doch von dem großartigen Werk gehört, das den Neid und die Verzweiflung der deutschen Philologen bilden wird!- -Aller dings», sprach der kleine Mann mit wachsender Verlegenheit, -aber wissen Sie: ich bin nämlich Achaintre selbsti- Nicolas Louis Achaintre, der Buchhändler und Gelehrte, war im Jahre 1771 in Paris geboren und starb daselbst im Jahre 1830. Seine Beiträge zur philologischen Literatur waren seine berühmten Ausgaben des Horaz (1806), des Juvenal (1810), des Perseus <l812), sowie eine Übersetzung der dem Diktys von Kreta zugeschriebenen Geschichte des trojanischen Krieges. Auch ein nicht weniger als 13 Bände umfassendes Werk über den -Gang der Menschheit» entstammte seiner unermüdlichen Feder. * ReformatiouSfest i« Sachse«. — Auf das Reformations fest am Donnerstag den 31. Oktober, das in Sachsen als hoher kirchlicher Festtag (bei völligem Schluß der Geschäfte) ge feiert wird, sei sür den Verkehr mit Leipzig wiederholt auf merksam gemacht. Pers onalnachrichten. *Gi« totgesa-ter Gesundheitsapostel. — Uns vorliegenden Abschriften aus Briefen vom Oktober 1907 an Herrn Leut nant I. P. Müller, den Verfasser von -Mein System- und -Hygienische Winke» (Kopenhagen, Tillges Boghandel) ist zu entnehmen, daß im deutschen Buchhandel noch immer die (schon mehrfach berichtigte) irrige Annahme herrscht und auch verbreitet wird, Leutnant I. P. Müller sei gestorben. Wir werden auf gefordert, diesem Gerücht cntgegenzutreten. Leutnant I. P. Müller lebt und ist gesund. Da das Gerücht von seinem angeblich durch Tuberkulose erfolgten Tode dem Verkauf seiner gesundheitsördern- den Bücher selbstverständlich abträglich ist, so kommen wir dieser Aufforderung des Verlegers gern nach. Red. Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen alle Linsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung bei Börsenblatts.) Erklärung. Ich drücke an dieser Stelle mein Bedauern darüber aus, daß in meiner Abwesenheit seitens meines bevollmächtigten Vertreters an die Schrobsdoiff sche Buchhandlung in Düsseldorf ein be leidigendes Schreiben — Spesennachnahme betreffend — gerichtet wurde. Die Beleidigungen, die der seinerzeit im Börsenblatt abge druckte Brief enthielt,') nehme ich selbstverständlich hiermit zurück. Berlin IV., 25. Oktober 1907. Wilhelm Borngräber i. Fa.: Verlag Neues Leben. *) Vgl. Börsenblatt Nr. 217. Red.