Volltext Seite (XML)
1944 Künftig erscheinende Bücher. ^ 42, 20. Februar 1906. Demnächst gelangt zur Ausgabe eine neue billige Ausgabe von: Barabbas F F Ein Uraum cler Melttragöäie ^ Lrzählung aus der Zeit Lhristi von Lovelli Autorisierte Übersetzung von M. Beck 2 Bände in s Leinenband gebunden 6.— ord., 3.75 no., 3.36 bar u. 11/10 s jdrobeexeniplar, falls bis zum 30. März s^OS bestellt, für ^ 3.— bar. freute setze ich mich mit ganz besonderer Freude an den Schreib- ^ tisch, weil ich die Leser des „Familienboten" auf ein Werk aufmerksam machen darf, dessen Wert ich in einer schlichten Bücher besprechung freilich nicht annähernd darlegen, sondern nur andeuten kann, das aber berufen erscheint, eins der beliebtesten Geschenk werke der christlichen Familie zu werden. Es ist eine Erzählung aus der Zeit Christi und führt den Titel „Barabbas. Ein Traum der Welttragödie. Die Gestalt des Barabbas ist in den Mittelpunkt eines Gemäldes gestellt, wie es großartiger nicht gedacht werden kann. Kein noch so erfinderischer Dichterkopf vermag je ein Drama zu ersinnen, wie das der Passion, der Welt tragödie, wie es die Verfasserin der vorliegenden Erzählung ge nannt hat. Barabbas, dessen Gestalt in der Passionsgeschichte nur flüchtig auftaucht, erhält in der Erzählung Fleisch und Blut. Er ist der Typus des menschlichen, nach der Wahrheit ringenden Zweifels; seinem Streben, die Wahrheit mit aller Gewalt des bohrenden Zweifels zu ergründen, verdankt er es auch, daß er zu letzt Frieden und Verzeihung findet; er stirbt selig im Glauben an seinen Heiland. Neben ihm sehen wir in ganz vortrefflicher Weise gezeichnet den Verräter Judas und seine schöne Schwester Judith, Petrus und viele andere Personen, die in dem erschüttern den Drama leidend und handelnd auftreten. Kaiphas und seine Umgebung, Pilatus und sein Weib Justitia und — Melchior, einer der Weisen aus dem Morgenlande, sie alle sind voll Leben und erringen sich das Interesse des Lesers in einem Grade, daß er sich von der Lektüre des Buches nicht zu trennen vermag, bis er das Ende erreicht hat. Keine einzige Person ist schattenhaft ge blieben. Wir erleben alles mit und der größte Gewinn, den der Leser empfängt, ist eine Erhebung des Herzens; denn alle Menschen 1>es Buches überstrahlt das Bild des Erlösers, der sein Leben für uns alle dahingab. Das Leiden und Sterben des Heilandes ist mir einer Sprachgewalt geschildert, die ihresgleichen sucht; über haupt verfügt die Verfasserin über eine Bilderkraft der Sprache, die des höchsten Lobes würdig ist. In England sind von dem Buche Marie Corellis schon 32 Auflagen mit über 50 000 Exem plaren verkauft worden. Ich wünsche ihm auch im deutschen Vaterlande recht große Verbreitung, weil es berufen ist, viel Segen zu stiften. Da es von echt christlichem Geiste durchweht ist, eignet es sich vorzüglich für alle Volks- und Vcreinsbibliotheken, und ich bitte die Vorstände der Vereine, meinen Hinweis nicht unbeachtet zu lassen. Ich würde mich freuen, wenn mein Hinweis auf das prächtige Buch zu seiner Verbreitung etwas beitrüge; jeder, der ihn beachtet, wird mir dankbar sein. Mir aber war es eine Freude, von dem Werke soviel Gutes sagen zu können. (L. Sehr, im Westfälischen Familienboten.) ^)er zur Zeit Christi spielende historische oder kulturhistorische Roman hat im Laufe des letzten Jahrhunderts neben manchen geschaftsspekulativen Werken auch verschiedene hervorragendeSchöpf- ungen zu verzeichnen. Zu dem Bedeutendsten auf diesem Gebiete gehört unstreitig das Buch der berühmten englischen Schriftstellerin Marie Corelli. Dieser Roman kann „tzuo vaäie?" und „Bon Hur" würdig an die Seite gestellt werden, ja bildet mit diesen beiden vielleicht das leuchtende Dreigestirn der ganzen Richtung. Der Roman verkörpert uns die Passion des Heilandes mit über wältigender Macht, erschütternden Zügen, in einem bis ins kleinste Detail fesselnden kulturhistorischen Rahmen. Eine Fülle von Ge stalten und Momenten zieht an uns vorüber, alles mit bewußter Kraft gruppiert um die großartigste Tragödie der Welt. Ein Menschenschicksal, das die Überlieferung der Evangelien nur ganz flüchtig berührt: Barabbas, der von der Volksmenge statt des Heilandes freigegebene Verbrecher, der den Tiefen der menschlichen Gesellschaft Entstiegene findet sein Heil, geht in einer himmlischen Vision zu seinem ewigen Glücke ein. Marie Corellis „Traum der Welttragödie" prägt sich wie Flammenschrift in die Seele eines jeden Lesers. jRudolf Greinz in der Meraner Zeitung.) Ich bitte die Herren Sortimenter, diesem vorzüglichen Buche Ihre Aufmerksamkeit und tätige Verwendung zu schenken und mir Ihre Bestellungen auf dem beiliegenden Zettel möglichst bald zukommen zu lassen. Hochachtungsvoll Stuttgart. flat! viiser.