Volltext Seite (XML)
^ 102, 4. Mm 1900. Nichtamtlicher Teil. 3451 fremden Urheber begangen, strafbar, gegen den inländischen Urheber begangen, jedoch straflos wäre. Das unsererseits angestrebte Ziel, eine materielle Regelung des Uebersetzungsschutzes, wie ihn die Berner Konvention und die Pariser Zusatzakte enthält, herbeizuführen, konnte nicht erreicht werden, da Oesterreich-Ungarn, insbesondere Cisleithanien, mit Rücksicht auf seine vielsprachige Be völkerung, ein überwiegendes Interesse daran hat, sich die Möglichkeit zu erhalten, gute Werke seinen verschiedenen Völkerschaften rasch und in guten billigen Uebersetzungen zu gänglich machen zu können. Aus diesen Erwägungen entstanden die beiden ersten Absätze des Artikels IV. Im dritten Absatz ist die Fristberechnung in Uebereiu- stimmung mit der inneren Gesetzgebung geregelt worden. Zu Artikel V bis IX. Zu diesen Artikeln ist nichts Besonderes zu bemerken. Ihre Bestimmungen entsprechen den Abmachungen, welche in den betreffenden Punkten auch in anderen Litterarver- trägen des Reichs getroffen worden sind. Nur zu Artikel VII wäre noch hervorzuheben, daß sein Inhalt sich mit den in den Urheberrechtsübereinkommen des Reichs stets wieder kehrenden Bestimmungen über den Schutz solcher Abdrucke und Nachbildungen decken, welche bei Beginn der Wirksam keit des Uebereinkommens erlaubterweise begonnen waren. Die Gewährung eines derartigen Schutzes erscheint erforder lich, um die Beteiligten vor unverschuldetem materiellen Schaden zu bewahren. Kleine Mitteilungen. Gegen die Waarenhaussteuer. — Eine Deputation der Waarenhaus-Angestellten wurde am Sonntag den 29. April vom preußischen Finanzministcr empfangen, um ihm ihre Einwen dungen gegen die Waarenhaussteuer vorzulegen. Wie die Nat.- Ztg. berichtet, ewiderte Herr von Miguel auf die Ausführungen der Deputation in längerer Rede, daß er durchaus davon überzeugt sei, die Waarenhaussteuer werde eine wesentliche Besserung in der Lage des Kleinhandels nicht herbeiführen. Er hoffe jedoch, daß durch einen vorläufigen Stillstand in der Entwickelung der Waaren- häuscr dem Kleinhandel Zeit gelassen werden könne, sich in den veränderten Verhältnissen zurechtzufinden; er empfahl den Klein händlern als wirksamstes Mittel die Selbsthilfe in Form von Genossenschaften u. dergl. Er erklärte ferner, daß dem Prinzip einer Besteuerung nach dem Umsatz auch seitens der Regierung Bedenken entgegenständen, und daß diese Form nur darum ge wählt worden sei, weil der auf anderen Grundlagen beruhende frühere Gesetzentwurf wegen des allseitigen Widerstandes, den er gefunden, keine Aussicht auf Annahme gehabt habe. Er betonte, daß die Folgen der Warenhaussteuer noch nicht vorher zu sehen seien, und daß diese gewissermaßen als Versuch zu betrachten wäre, der die Kommunen zu einer Reform der Gewerbesteuer veran lassen dürfte. Obgleich er der Ansicht Ausdruck zu geben habe, daß eine Herabsetzung der Gehälter der Angestellten nicht zu befürchten wäre, da dieArbeitsbedingungen von allgemeinen Faktoren bestimmt würden, so müsse er doch zugeben, daß eine direkte Schädigung der Angestellten da eintreten werde, wo diese in Form von Prämien und Tantiemen an dem Reingewinn, bezw. Umsätze be teiligt seien. — In welchem Umfang diese Schädigung das Personal treffen würde, wurde von der Deputation dadurch festgestellt, daß sie ausführte, daß in einem Berliner Warenhause allein für diesen Zweck über 200 000 -L jährlich zur Verteilung kämen, und daß daran die Mehrheit aller Angestellten beteiligt wäre. — Der Finanzminister erklärte schließlich, daß bei dem jetzigen Stande der Verhandlungen an eine Zurücknahme des Gesetzes nicht mehr zu denken sei; es wäre ihm aber doch von Interesse gewesen, durch die Deputation über die Lage der Angestellten in den Waren häusern näheres zu erfahren. Zellstofffabrik Waldhof (Mannheim). — Die Bilanz vom 31. Dezember 1899 schließt das Geschäftsjahr 1899 mit einem Gewinnsaldo von 2671721 ^ 16 4 ab. Das Aktienkapital be trägt 6000000 An weiteren Posten erscheinen in den Passiven: Obligationen 1468000 Kapitalreseroe 600000 Spezial reserve 1340062 ^ 34 4; Pensionsfonds 254341 ^ 11 -H; Salär und Lohn pro 1899 rückständig, Kreditoren, nicht erhobene Divi dende, Obligationszinsen pro 11. Semester 1899, nicht erhobene Obligalionszinsen 1427944-L 70 4; im Jahre 1900 fällig werdende Holzkaufschillinge und Frachten 309864 oL 22 ->); Delkrederekonto 70000.^; Affekurranz äwstä-Konto 2089331; Dispositionsfonds- Konto 18941 ^ 86 4; Vr. Carl Clemm-Stiftnng 102866 35 4- Unter den Aktiven erscheinen: Grundstücke, Eisenbahn- und Quai- Anlagen, Gebäude, Maschinen, Apparate und Utensilien (ursprüng lich 12434375 25 4, hiervon amortisiert bis 31. Dezember 1898: 8790358 40 4) 3644016 --6 85 4; Fabrikate 436996 37 4; Rohstoffe und Brennmaterial 305451 aL 55 4,' Holzvorrat inkl. gekaufte Waldungen 3233922 ^ 91 4; Ersatz- und Reparatur- Materialien 524508 ^ 60 4; Debitoren 4864837 .^ 18 4; voraus bezahlte Unfall-, Feuerversicherungsprämien 26494 aE 08 4; Wechsel- und Kassenbestände 900139 ^ 16 4; Effekten 339268^35 4. Die Unkosten betrugen 557295 ^ 08 4; Steuern und Umlagen 86100 ^ 47 4i Gratifikationen an Beamte, Werkführer und Arbeiter und Zuschuß zu Versicherungen und Wohlthätigkeits- einrichtungen 184462 35 4. Die Dividende ist von der Gene ralversammlung am 27. April auf 150 pro Aktie festgesetzt worden. Wertzeichen der Privatposten. — In Breslau kam folgende Frage zum gerichtlichen Austrag: »Müssen die Privat- Postanstalten auch nach ihrer Aufhebung ihre verkauften, aber nicht verwendeten Briefmarken wieder einlösen?» Die Breslauer Privatpost -Courier- hatte sich geweigert, nach dem 31. März ihre Briefmarken gegen bares Geld einzulösen. Auf die Civil- klage eines Kaufmanns hin wurde sie vom Amtsgericht in Breslau zur Einlösung der Marken verurteilt. Ein fruchtbarer Schriftsteller. — Die Tägliche Rund schau berichtet über einen russischen Schriftsteller, der vor kurzem sein vierzigjähriges Schriftstellerjubiläum beging und als Humorist, was die Zahl seiner Arbeiten anbetrifft, auf die erste Stelle unter den Schriftstellern der ganzen Welt Anspruch machen darf. N. A. Erikin in St. Petersburg hat während seiner vierzigjährigen schriftstellerischen Thätigkeit mehr als 12 000 Humoresken verfaßt, die in den verschiedensten Tagesblättern und Zeitschriften erschienen sind. Es sind zumeist Skizzen aus dem russischen Kleinbürgertum, namentlich aus der Welt des niederen Kausmannsstandes, der für viele russische Lokalhumoristen einen anscheinend unerschöpflichen Stoff liefert. Erikin hat die Schwächen dieses Standes mit Humor gemalt. Trotz seines reichen Schaffens tragen alle seine Arbeiten den Stempel sorgfältigster Sauberkeit. Erikin selbst stammt aus einer Petersburger Kaufmannsfamilie. Er hat übrigens deutsche Bildung genossen, denn er war ein Schüler der Deutschen Refor mierten Schule in St. Petersburg. Papierpreise. — Die ungarischen Papierfabrikanten be schlossen, mit Rücksicht auf die hohen Preise der Rohprodukte die Preise der verschiedenen Papiersorten abermals zu erhöhen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Libliotllsoa astronomloa, gsoästioa st wstsorologios, (slltbaltsnck ckis Llkliotbolc ckso ff 8taat8rat8 Or. H. kowbsrg). Katalog Hr. 51 von Lslix L. Oaws» in Lsrlin 4V. 62. 8". 50 8. 1664 Lrn. ^ Das litterarische Echo. Halbmonatsschrift für Litteraturfreunde. Hrsg, von l>r. Josef Ettlinger. Verlag von F. Fontane L Co. in Berlin. II. Jahrg. Heft 15. 1. Mai 1900. 4°. Sp. 1033—1104. XXVII. Xuotion von 8. Lsncks in IVisn. — Katalog cksr Liblio- tllslr ckss IVisnsr 8araw1sr8 II .... K , urnka>88snck bsrvorragsucks IVsrlrs au8 allsn KLellsrn ÜS81Vi88SN8, 6s8ollielits, Lavstgssobiollts, Xrobitslrtur, ?tü1c>8oxbis, Xatur^ssusollakt, Nu8itz:vvi88SN8ollakt, kranr., sngl., italisn. 6Ig.s8ilcsr, Xlwanaobs, Orvamsntvsrtzs ckss XVI. bi« XVIII. labrlluncksrk. 8°. 40 8. 1015 Uro. Vsr8tsigsrung Nontag äsn 14. lckai—Ouvvorstag äsn 17. Nai 1900 äuroll 8. Lsncks in Vfisn. l-lsorg, Larl, 8cblagv/ort-Katalog. Vsrrsiobni» cksr iw cksut- 8vllsn löuollbanäsl sr8ollisnsnsn Lüollsr unck Lanälcartsn in oasbliollsr Xnoränung. III. Ilanä 1893—97, bsarbsitst von Larl 6sorg. Hannover 1900, K. Lsmmsrwann. (Lroollsint in oa. 50 Icksksrungsn ä ^ 1.30 orä., 1.— no.) — 26. Icks- ksrung. Lsx.-8". 8. 801—832: Lalsnäsr bio Linäsrlsllrs. Allgemeiner Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen- Verband. — Im Interesse der Hilfskassen des Verbandes hat der Vorstand in der letzten Woche des April das nachstehende Rundschreiben an solche Firmen, die dem Verbände bisher noch fern stehen, zur Versendung gebracht. Es steht zu hoffen, daß es mst Rücksicht auf das segensreiche Wirken des Verbandes wohl wollende Aufnahme finden möge; 463