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8684 Nichtamtlicher Teil. 267, 16. November 1899 Verzeichnis künftig erscheinender Sucher, welche in dieser Nummer zum ersteilinnle niigekündigt sind Heinrich Brcdt in Leipzig. 8709 Evers, Goethes Iphigenie auf Tauris. 2. Aufl. 1 ^7 40 h. Fischer L Franke in Berlin. 8701 7t.rs ainanäi. Land III/IV. L 6 .F. Giesccke L Dcvrient in Leipzig. 8704 Hohenzollern-Jahrbuch 1899. III. Jahrg. 20 geb. 24 ^77. Benno Goeritz in Brannschwcig. 8699 Die Braunschweigischen Ausfiihrungsgcsctze zum B. G.-B. 8 geb. 9V7 25 h; durchschossen in 2 Bde. geb. 11 ^7 50 Leffler, das neue Schulhaus. 50 h. I. Gnttcntag in Berlin. 8709 övbcvacr u. Ltrutü, dsr Ltaatsbausluili! u. dis 1'inanLSn t?rsusssns. 1. InsIsrnnA. 0a. 9 Hcrdcr'sche Vcrlagshandlnng in Freibnrg i. B. 8705 von Lendcnfeld, die Hochgebirge der Erde. 14 ^77; geb. 17 ^7. Will). Gottl. Korn in Breslau. 8708 Kawerau, Predigten auf die Sonn- u. Festtage des Kirchen jahres. Neue Sammlung. 5 ^77; geb. 6 ^77. Hugo Krötzsch Verlag in Leipzig. 8708 Cromc-Schwiening, Fritz der Sammler. 50 Friedrich Luckhardt in Leipzig. 8700 König, Crolc's ill. Geschichte der deutschen Post. 3. Aufl. 1. Lsg. " 1 ^7. Heinrich Schmidt L Carl Günther in Leipzig. 8697 von Laissnbsr§, König dsroms Hapolson. 7 50 geb. 10 >7. Richard Schröder (vorn,. Cd. Dörings Erben) in Berlin. 8707 von Poschinger, Kaiser Friedrich. II. Band. 10 geb. 12 ^7 50 A Liebhaberausg. 15 ^7. 4 I. Schweitzer Verlag (Arthur Sellier) in München. 8702 NüIIsr n. Neilrsl, das bürgsrliobs lisebt in seiner neue» 6s- stultung. Kplt. 12 ^77 80 geb. 15 ^77. NsllcsI, das bürgsrliebs Ossstubuob. 6sb. 3 -/7 60 C-. A. Seemann in Leipzig. 8696 lies, bl odsrn. 60 -H. B. G. Tenbncr in Leipzig. 8698W9 Köster, Gottfried Keller. 2 40 H geb. 3 ^77. Brandt, die Renaissance in Florenz u. Rom. Ca. 4 .77; geb. ca. 5 ^7. Vogt, die schlesischen Weihnachtsspiele. 2 Hefte, a ca. 2 ^77; zusanvnengebundcn ca. 5 ^7. Nnivcrsitütsbttchhandlnng (B. Vcith) in Freibnrg (Schweiz). . 8706 Hug, die christliche Familie. 5. Aufl. 2 ^7 50 geb. 3 .F 20 h. Jung, Grundriß der christl. Sittenlehre. Geb. 1 ^7. Verlag des kleinen Witzblattes in Berlin. 8697 Kleines Witzblatt. Wöchentlich. W. Wcdekind in Berlin. 8709 IVsdsicind, 8praobksblsr odsr Lpraobsntwiolclung? 50 Nichtamtlicher Teil. Deutsche Schrift. Von Professor I)r. G. Holle. (Vgl. Börsenblatt Nr. 226.) II. Auf meinen in der »Deutschen Welt« veröffentlichten und in diesen Blättern wiedergegebenen Aufsatz »Deutsche Schrift« sind mir außer einer in der »Deutschen Welt« ab- gcdruckten Entgegnung auch direkt Aenßernngen zugegangen, sowohl von Deutschschriftlern wie von Lateinschriftlern. Dabei springt die bemerkenswerte Thatsache in die Augen, daß die Ausdrucksweise der crsteren lebhaft, ja leidenschaftlich ist und nur durch persönliche Rücksichten von Heftigkeit und Schärfe zurückgehaltcn wird. Die Zuschriften der Lateinschrift freunde sind ruhig und sachlich gehalten, obwohl ich doch eigentlich nach meiner Auseinandersetzung mehr ans Seiten der Deutschschriftler stehe. Denn ich verwerfe den lateinischen Druck ganz und befürworte, abgesehen von der noch viel mehr das Deutschtum betonende» Rechtschreibungs-Verbesserung, auch in den Buchstabenformen der zu Grunde gelegten latei nischen Schreibschrift starke Abänderungen im Sinne der deutschen Schrift. Es zeigt sich hier wieder, was jedem un befangenen Beobachter in den Erörterungen über die Schrift frage auffällt, daß sie den Deutschschriftfreunden Gemüts sache, den Lateinschriftfreunden Verstandessache ist. Eine Vermittlerrolle ist überhaupt undankbar; wer aber zwischen Gemüt und Verstand vermitteln will, wird leicht von beiden Seiten mißverstanden, wie ich es hier wieder er fahren habe. Ich komme daher nochmals auf die Sache zurück und lasse mich in meiner Vermittlerrolle nicht irre machen, weil ich überzeugt bin, auf dem richtigen Wege zn sein, der für beide Teile gangbar ist, ohne daß ans einer Seite von den Grundsorderungen etwas aufgegeben zu werden braucht. Wenn die Besonnenen erst diesen Weg eingeschlagen haben, werden die allmählich beruhigten Hitz köpfe auch folgen. Wer freilich unter allen Umständen mit dem Kopfe durch die Wand will, für den schreibe ich nicht und mit dem lasse ich mich grundsätzlich nicht in Erörte rungen ein. Grundforderung der Deutschschriftfreunde ist, da der Deutsche leider so leicht sein Volkstum aufgiebt, daß jede Eigenart, mag sie nun entstanden sein, wie sie will, die geeignet ist, ihm für sein Stammesbewußtsein im Auslande einen Halt zu geben, sorglich zu wahren sei. Ohne Frage ist für das völkische Bewußtsein die Sprache das wichtigste. Da aber die Schrift mit der Sprache eng verknüpft ist, so ist die schriftliche Darstellung der Sprachlaute, die an sich eine reine Zweckmäßigkeitsfrage ist, auch zu einer nationalen geworden. Damit erklärt sich das leidenschaftliche Tempe rament der Deutschschriftfreunde, und darin liegt auch ihre Stärke, der sie sich entäußern, weuu sie diesen Boden ver lassen und die deutsche Schrift, wie sie ist, aus in ihr selber liegenden geschichtlichen oder Zweckmäßigkeitsgründen em pfehlen wollen. — Auf der anderen Seite ist die lateinische Schrift auch aus rein praktischen Gründen nicht die un bedingt vorzuziehende. Ich rede zunächst nur von der Druck schrift und habe bei dem Ausdruck »deutsche« Schrift immer zunächst die Fraktur im Auge. Da mau beim Lesen im allgemeinen Wortbilder auf faßt, so können wir die Großbuchstaben, als dafür weniger wesentlich, erst mal beiseite lassen. Der von Lateinschrift freunden vielfach gebrauchte Kunstgriff, eine bloß aus Fraktur- Großbuchstaben zusammengesetzte Schrift als Abschreckungs mittel aufzustellen, ist also von geringer Beweiskraft. Bei der Auffassung des Wortbildes werden aber die Form bestandteile der Schrift nicht sofort auf die einzelnen Buch staben verteilt; die gleichartige senkrechte Oberlänge der Buch staben b, cl, li, Ic, I der Lateinschrift bringt also nicht genügend