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5330 Künftig erscheinende Bücher. 157, 10. Juli 1899. Verlag rrsir Eugen Diederiehs, Leipzig. (Z)s33100j Ende August beginnen zu erscheinen: WmqlWk« M dwtslhe» KM-esWe herausgegeben von vr Georg Steinhaufen. in Verbindung mit A. Bartels, Weimar, H. Voesch, Direktor des Germanischen Museums, vr. Th. Hampr, Lustos am Ger manischen Museum, Or. F. Heinemanu, Bibliothekar der Bürgerbibliothek zu Luzern, ör. G. Liebe, Archivar, Magdeburg, Vr. E. Wummeithoff, Archivrat, Nürnberg, Or. H. Pallmann, Lustos am Kgl. Kupserstich- kabinet München, H. Peters, Nürnberg, Vr. E. Kricke, Lustos an der Stadtbibliothek Nürnberg u. A. v» Die Monographien zur deutschen Kulturgeschichte sind ein nationales Unternehmen. Dem deutschen Volke die Kenntnis seiner früheren Kulturverhältnisse durch Wort und Bild zu vermitteln und dadurch deutsches Volkstum und nationale Ligenart zu stärken und zu neuer Blüte zu erwecken, ist der Grundgedanke des weitangelegten Unter nehmens. Zu ihrer Durchführung bedurfte es unifangreicher wissenschaftlicher Vorarbeiten der Mitarbeiter. Die Illustrationen sind systematisch durch den Verleger aus ganz Deutschland zusammengetragen und sowohl in kultur historischer als auch künstlerischer Beziehung ausgewählt. Das Material von ca. 5000 Illustrationen ermöglicht es, die besten Holzschnitte und Kupferstiche unserer alten Meister zu billigem Preis im Volk zu verbreiten und eine große Anzahl von Unicas ihrer Verborgenheit zu entreißen. Kein Bild findet doppelt Verwendung. Ganz besonders eingehend wurden benutzt: die Sammlungen des Germanischen Nationalmuseums zu Nürnberg der öffentlichen Rupfer st ichkabinette zu Berlin, Donaueschingen, Dresden, Gotha, Roburg, München, Nürnberg, Wien die Kunstgewerbemuseen zu Berlin und Hamburg das Reichspostmuseum und das Hohenzollernmuseum in Berlin das Bayerische Nationalmnseum und die Sammlung Maillinger zu München die Historischen Museen zu Frankfurt, Lübeck und Wien die Historischen Vereine zu Konstanz, Leipzig, Regensburg und Würzburg die Kgl. Bibliotheken zu Berlin, Dresden, München und Stuttgart das Staatsarchiv zu Hamburg, die Deutsche Gesellschaft zu Leipzig, die Privatsammlungcu Lixpcrheidc, Berlin, E. Wünsch und vr. Heymann, Wien der bemerkenswerten Universitätsbibliotheken und Stadtbibliotheken von Deutschland, Vesterrcich und der Schweiz. Jede Monographie umfaßt ca. 8—sO Bogen, ist mit Faksimiles nach den Original-Holzschnitten und Kupferstichen des H5. —H8. Jahrhunderts, sowie Bildern alter Lhroniken reich illustriert und kostet H ^ br., 5 50 -Z geb. »» Nie stand die Blütezeit unseres Volkes im tS. und t6. Jahrhundert, die des Humanismus und der Renaissance, das Zeitalter der Persönlichkeit, sehnsüchtiger vor unseren Augen als gerade jetzt an der Jahrhundertwende. Zwar steht Deutschland politisch wieder groß und mächtig da, Deutschlands Kaisertum hat sich herrlicher als je wieder verjüngt, aber noch hat die neue Zeit keine eigene Kultur geschaffen, noch ist kein Zeitalter der Kunst und Wissenschaft hercingebrochen. Damals, als das neucrwachte Altertum wie eine Flut welle von Italien aus sich über die europäischen Kulturnationen ergoß, erwachten auch die Kräfte des deutschen Volkes. Keberall regte es sich in Wissenschaft, Kunst und Litteratur, große Männer und zahlreiche Talente wuchsen aus dem günstigen Boden aus und Ulrich von Hutten rief aus: „Ls ist eine Lust zu leben." Lange Zeiten des Verfalls und ein allmähliches Wiederaufstehen liegen seit jenen Jahrhunderten. Unser Nationalgefühl ist unter dem Erzieher Bismarck wieder erstarkt und immer mehr besinnen wir uns, daß eine neue Blüte in unseren Tagen nur aus unserm eigensten Innern, aus dem Volkstum herauskommen kann. Ls ist jetzt an der Zeit, wach zu werden und einen günstigen Boden für die Entwicklung der Persönlichkeit zu schaffen, so daß sich neue Triebe ansetzen. Wenn es auch der Gegenwart unser Streben, unsere Kräfte zu weihen gilt, bedürfen wir doch der Kenntnis unserer Vergangenheit und um nicht irre zu gehen, müssen wir uns ihre Erfahrung zu Nutze machen. Nicht für Gelehrte, nicht für Geschichtsliebhaber nicht für eine Lerufsklasse allein sind die Monograxhieen geschrieben, sondern für jedermann. Ein flüchtiger Blick auf den Text wird zeigen, daß hier keine Gelehrsamkeit ausgekramt werden soll. Er wird vielmehr ein Führer sein, um das Wachsen und Werden der Berufe wie auch der Sitten und Anschauungen unserer Vorfahren in einzelnen Schilderungen vorzuführen. Sie sollen zum Volk sprechen, wie Gustav Freytag es in seinen Bildern aus der deutschen Vergangenheit gethan hat. Wenn ein jeder Stand einzeln behandelt wird, geschieht cs nicht, um Bcrufseinzclhciten zu erörtern, sondern cs wird nur gezeigt, wie er sich im Zusammen-