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Sprechsaal. 4737 .>7 7 48. 29. Juni 1899. Alle gesuchten und angebotenen Bücher werden nach Eingang der betreffenden Inserate in ein Alphabet gebracht; zunächst nach dein Autor und. wo dieser sehlt, nicht bekannt oder nebensächlich ist. nach dem Schlagwort, und in dieser Ordnung ohne Trennung zum Abdruck gebracht. Hierdurch wird erreicht, daß entsprechend der alphabetischen Ordnung kleiner und mittlerer Antiquariate die Inserate weit größeren Nutzen erzielen, denn die Zettelkataloge unterliegen meines Wissens seit Jahren der alphabetischen Ordnung, a vor dem Titel bedeutet »angeboten», 8 „ >, >, -gesucht«. Wie im Anfang die gesuchten und angebotenen Bücher in ein Alphabet gebracht wurden, gleicherweise die suchenden und offe rierenden Firmen; eine laufende Zahl wird denselben vorangesetzt. Diese gleiche Ziffer steht hinter dem Titel der angebotenen und gesuchten Bücher. Neustadt n. Haardt. R. Ilm die Sache aä ooulo8 zu demonstrieren, diene nachstehendes Schema: »Angebotene und gesuchte Bücher«, a vor dem Titel — angcboten A vor dem Titel — gesucht * vor dem Titel — Angebote mit wendender Post, ll'itol. n Rismarck-lllussum. Orig.-tick, Rnäsllos. 5. § Osntralblatt t. ObirnrZsis. Lplt. 9. o- Ralksnbsinsr, bsss. Ltäclts u. Ltiktsr. Lpt1. 2. *§ Harms, 01., Lowrnsr-Roskills. 7. a Ronks, topvAr. ^natomis äss Llsnscllsn. 8. § lnnnasus, K^stoma natnras, sä. Owslin- kamrsr. 11. A Nannbarät, Lauinkult äsr Osrmansn. 3. g; Usuma^r, RräAsscbicbts. 2. ^ntl. 10. A Rolaclr, Rübrsr änrobs Rsssbncb. 1. Ilisbl, ünlturMsob. Olurrakksrköpko. 6. F loussnink-U., RranLösiscb. Rplt. 4. Rirmsn. 1. Vöbsrsinor blaobk., äsna. 2. bl. 6. INvsrt, Llarbnr^ IUI. 3. Otto HarrassovitL, UsipAA. 4. Rsinriclrslrokon, itlnAätzbarA. 5. I'r. Laratiat, Urnnn. 6. IV. Uloerss, RübinAsn. 7. kl. LJmmsl, RiAa. 8. Usoxolä's Univ.-Lncllü., Rostock. 9. Lps^sr L Rotors, Lsrlin, 10. Osvalä WoiMl, UsipriA. 11. v. Aairn L äasnscb, Orosäsn. Bemerkung der Redaktion. — Vor Beginn der Er örterung, die sich vielleicht an die vorstehende Anregung anknüpfen wird, erlauben wir uns mit unserer eigenen Meinung darüber hervorzutreten. Vorangcschickt sei, daß die Aenderung nur im Einverständnis mit einer Mehrheit der Börsenvcreinsmitglieder, also von einer Hauptversammlung, würde beschlossen werden können. Die Aenderung würde aber die Interessen der an der betreffenden Rubrik des Börsenblattes beteiligten Antiquare und Sortimenter in so einschneidender Weise berühren, daß cs außer dem geraten sein dürfte, vor allem erst deren Meinung in mög lichst ausgiebiger Weise cinzuholen, bevor ein entsprechender Antrag an die Hauptversammlung gelangt. Nach unserer persönlichen Kenntnis der technischen Behandlung dieser Inserate, der wir tagaus, tagein uns zu widmen haben und die infolge ihrer großen Schwierigkeit schon jetzt eine recht mühsame und unverhältnismäßig zeitraubende Arbeit ist, können wir den Vorschlag nicht als zweckmäßig anerkennen und möchten dringend von einem Versuche dieser Art abraten. In der Redaktion des Börsenblatts ist nach dem jetzt be stehenden System (wie bei andern, so auch bei diesen Inseraten) zunächst nur die Druckeinrichtung (Verdeutlichung der oft schwer leserlichen Handschriften, vor allem die vielfach notwendige biblio graphische Berichtigung der Titel) in den vielen Manuskripten, die täglich Anlaufen, zu besorgen und darauf die Korrektur des um brochenen Blattes zu lesen, was für die angebotenen und gesuchten Bücher allein schon eine sehr zeitraubende Arbeit ist. Die Zahl der Titel ergiebt nach einer Zusammenstellung stärkerer und schwächerer Nummern im Durchschnitt 900pro Tag; allein diese Zahl bewegt sich von Jahr zu Jahr in aufsteigender Linie, und außerdem muß, «bei der unbedingten Notwendigkeit, jedes rechtzeitig eingelaufene Inserat in der nächsten Nummer zum Abdruck zu bringen, für den vor liegenden Zweck einer Beurteilung des R.schen Vorschlags nnt der höchsten Ziffer gerechnet werden, da die zeitweise Einstellung von redaktionellen Hilfskräften bei der subtilen Art dieser Arbeit und den bibliographischen Kenntnissen, die sie erfordert, so gut wie ausgeschlossen ist. — Die Zahl der Inserenten in diesen beiden Abteilungen des Börsenblatts ist durchschnittlich 130 im Tag. Um nun den Vorschlag des Herrn k. zu verwirklichen, sehen wir keine andere Möglichkeit, als täglich alle diese gegen 1000 Titel abzuschreiben, jeden aus einen besonderen Zettel, sie mit den entsprechenden Zeichen und Ziffern zu versehen, diese Zettel sodann zur Vermeidung von Fehlern zu kontrollieren, zu alphabetisieren, und gleichzeitig ein zweites Alphabet der inserierenden Firmen handschriftlich auf Zetteln anzufertigen. Dann erst könnten die Setzer an ihre Arbeit gehen. Die gewohnte Korrekturarbeit der Redaktion würde dann natürlich auch noch zu folgen haben, selbst verständlich unter ungleich schwierigeren Umständen als jetzt. Das wäre eine Aufgabe, die sich unmöglich mit den bisherigen Arbeitskräften der Redaktion, noch viel weniger aber, selbst unter starker Vermehrung des Personals, in einem einzigen Tage wie bisher (für die Hauptmasse der Manuskripte bleiben jetzt sogar nur einige Stunden) würde bewältigen lassen. Eine erhebliche Verteuerung und eine zum Teil bedenkliche Verzögerung würde also die unvermeidliche Folge der für oberflächliche Beurteilung immerhin bestechend erscheinenden Aenderung sein. Cs kommt hinzu, daß viele jetzt zusammengefaßte Zeilen aus- cinandergelegt werden müßten und hierdurch eine weitere Ver teuerung des Jnscrtionspreiscs bedingt werden würde. Wenn es z. B. heißt: »Alles von Dahn, — Ebers, — Freytag, — C. F. Meyer, — Scheffel, — Seidel-, so geht das nach dem jetzigen System auf 2 Zeilen; nach dem k.'scheu würden deren 6 heraus kommen. Ob anderseits die Ausgleichung durch Zusammenlegung mehrfach vorkommender Titel demselben Inserenten zu gute kommen würde, ist unsicher. Wohl zu beachten ist auch die bedenkliche Erweiterung der Möglichkeit von Fehlern, die bei der geschilderten umständlichen Auseinanderlegung der Titel und Firmen, aller Aufmerksamkeit zum Trotz, kaum ganz zu vermeiden sein würden. Auch bei der Ausschreibung der Bestellungen, Preisgebote, Angebote im Hause der Leser dürfte die umständliche Erforschung des Inserenten manches Versehen verursachen. Es bleibt abzuwarten, wie sich zu dem Vorschläge die Herren Antiquare und Sortimenter stellen werden, die sich in der Durch sicht der im Börsenblatte gesuchten und angebotenen Bücher doch auch ihre Technik herausgebildet haben und, soviel uns bekannt, niemals den Wunsch nach einer so durchgreifenden Aenderung der bestehenden Form ausgesprochen haben. Eine im Jahre 1889 ver suchsweise durchgeführte Alphabetisierung dieser Inserate nach den Firmen wurde von der Hauptversammlung des Börsenvereins 1890 auf Antrag des Herrn von Zahn-Dresden mit großer Mehrheit als unpraktisch wieder abgeschafft. Danach ist nicht anzunehmcn, daß, selbst abgesehen von Verteuerung und Verzögerung, eine Mehrheit der speziellen Benutzer dieser Börsenblatt-Abteilung dem Vorschläge des Herrn R. zustimmen wird. Um gefällige Aussprache wird gebeten. Konkurs Parmann L Co. in Christiania. Durch ein in schwedischer Sprache abgefaßteS Cirkular, das in offenem Couvert mit ganz ungenügender Adresse (falscher Name und ohne Straßcnangabe) glücklicherweise richtig in meine Hände gelangte, erfahre ich, daß die Kommandit-Gesellschaft Parmann <L Co. in Christiania in Konkurs gekommen ist, nachdem sie erst vor wenigen Wochen eine größere Kommissionssendung im Werte von ca. 230 ^ sich von mir für Ausstellungszwecke erbeten hat. Da vermutlich auch andere Kollegen in gleicher Lage sein werden, so wäre es sehr zu empfehlen, zu gemeinsamer Wahrung der Interessen zusammen vorzugehen. Berlin W. 35. Max Harrwitz. Bemerkung der Redaktion. — Eine deutsche Uebersctzung des oben ermähnten Cirkulars finden unsere Leser in der heutigen Nummer unter der Rubrik »Gerichtliche Bekanntmachunaen- auf Seite 4738. Sechsmiksichzigsler Jahrgang. 631