Volltext Seite (XML)
3266 Nichtamtlicher Teil. 100, 2. Mai 1899. »So, sehr geehrte Herren Verleger, erhalten Sie im Sinne der vorhin angeführten Eingabe des Börsenvereins-Vorftandes das Sortiment schaffensfähig und schaffensfreudig und fördern, was keinem Stande so notthut wie dem unsrigeu, das auf richtige Hand-in-Hand-Arbeiten.« Punkt 10 der Tagesordnung, betreffend Ehrung einer um den Buchhandel hochverdienten Persönlichkeit. Der Vorsitzende Herr Engelhorn teilte mit, daß der Vorstand mit Bedauern von der Absicht des Leipziger Herrn Oberbürgermeisters vr. Georgi gehört habe, in naher Zeit ans seinem Amte zu scheiden. Man wisse, welches großen und förderlichen Wohlwollens während dieser langen Amts dauer der Börsenverein sich von seiten der durch Herrn vr. Georgi vertretenen Leipziger Stadtbehörden zu erfreuen gehabt habe und wie großen Dank er ihm dafür schulde. Der Vorstand habe daher geglaubt, der Hauptversammlung vorschlagen zu sollen, daß sie zum Zeichen dieses Dankes Herrn Oberbürgermeister vr. Georgi in Leipzig zum ersten Ehrenmitgliede des Börsenvereins ernennen möge. (Lebhafter Beifall.) Das Wort wurde von niemand verlangt. Die sogleich vorgenommene Abstimmung ergab die einstimmige Annahme des Vorstandsantrags. Der Vorsitzende Herr Engelhorn teilte mit, daß sich der Schleuderei zu sprechen, und weisen den Angriff des Vor sitzenden der Berliner Vereinigung zurück. Der Vorstand des Elsaß-Lothringischen Buchhändler-Vereins. I. A.: K. Trübner, Vorsitzender. Kleine Mitteilungen. Roseggers -Heinigarten». — Die Verlagsbuchhandlung »Lcykam» in Graz bestätigte uns die vor einigen Tagen gebrachte Mitteilung von der Beschlagnahme des Maiheftes des -Heimgarten-, die auf Grund des ß 122 Str.-G. wegen einer nach dem Evange lium geschriebenen Studie: -Wie ich mir die Persönlichkeit Jesu denke- erfolgt ist. Eine neue Ausgabe soll in einigen Tagen erscheinen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. NeckiUviscbs UovitLtsv. Intsrnatiovals Rsvus über allo Ur- sobsinunAsn cksr wscliUviscbsii IVisssvsobakton nebst llstsraton über viebtiAS und intsrsssants ^.bb-mäinnASn clor ^acb-Urssss. 8. laürganA. dir. 5. (Nai 1899.) 8". 8. 6b—80. VsrluK von ckoüann Ambrosius Lartb ln llsipriz. Der Lvollormarüt. NonatUobss Vsr^sicbnis ausgsvübltsr disui^- bsitsn clsr in- unä unslünclisebvn lnttsratnr. 5. lalu-A. Ur. b. (Nai 1899.) Ar. 8". 8.6b—80. VsrlsA von lobann Ambrosius Lg,rtb in llsipriA. Kantate-Festgaben, verteilt vom Festausschuß des Börsen vereins der Deutschen Buchhändler und von buchgewerb lichen Firmen beim Kantateessen im Deutschen Buchhändler hause, Leipzig 1899: 1) Tafel-Karte zum Kantate-Festmahl. 1 Blatt in künstlerischer Ausführung. 2) Speisenfolge, Weinliste, Tafelmusik in einer geschmackvollen Mappe von der Leipziger Buchbinderei-Akt.-Gesellschaft vorm. Gust. Fritzsche in Leipzig und Berlin. 3) Feuchtfröhlicher Liederkranz für meßvergnügte Buchhändler (Tafellied). V. Heft. Von A. H. in W. Cantate 1899. kl. quer-8". 20 S. 4) -Theorie und Praxis». Ein Tafellied (von F. K.) nach der Melodie: -Als Noah aus dem Kasten war». Ausgeführt auf einem großen Blatt von verschiedenen Firmen -als Muster einer aus alle fünf Sinne zugleich einwirkenden Zu kunftsdrucksache-. 5) Der Ernährungsproceß des Buchgewerbehauses. Eine culi- narische Erörterung beim Cantateschmaus 1898. Tafcllied. 4°. 8 S. mit Jllustr. 6) Taschenbuch für Buchhändler, Cantate 1899/1900, dem deut schen Buchhandel zugeeignet von den Vereinigten Dampf- Buchbindereien, Baumbach L Co., G. m. b. H., in Leipzig. 16". In gepreßtem Ledereinband mit Bleistift und Ersatz- Einlage. 7) ln msworiam. Dem Andenken des größten Deutschen, des Fürsten Bismarck. Metall-Plakette mit Bismarcks Portrait (vom Bildhauer Carl in Leipzig) in Buchform. Einband von Julius Hager in Leipzig. 8) Schreibmappc in Pressung (von E. A. Enders) mit Wid mungsgedicht zur Cantate-Feier (von Hermann Pilz), Kalendarium, Notizblättern, Löschpapier rc. 9) Grüße aus der Ferne für die Lieben daheim und anderswo. Postkarten in Enveloppe, gewidmet von vr. Trenkler L Co. in Leipzig. 10) Von Buchhändlern und Büchern, Dichtern und Denkern. Blütenlese aus den humoristischen Dichtungen von Heinrich Schäffer. Mit Buchschmuck von Franz Stassen. 16". 48 S. Geb. Cantate-Festgabe 1899, überreicht von Fischer L Franke, Buch- und Kunstverlag, Berlin. 11) Storm's Kursbuch fürs Reich, Mai—Juni 1899, (in Ein banddecke von H. Sperling in Leipzig) den Teilnehmern am Cantate-Festmahl gewidmet vom Verleger C. G. Röder, Abteilung Kursbuch, in Leipzig. 12) Neue graphische Kunst für die Schnelldruck-Pressen. Kunst technische Studie von Maler-Radircr E. Klotz. Mit Vorwort von 1)r. Richard Graul. 8". 5 S. Text mit Druckproben. 13) Anpreisung (mit Bestellzettel) in mittelalterlichem Stil und Druckausführung von: «Die Lieder des Perkeo». 14) Speisekarte des Cantatemontag-Frühstückstisch in Form eines ausgestanzten Härings. 15) Cantate-Mappe 1899 zum Einpacken der Festgaben. Enve loppe von F. A. Barthel, Buchbinderei, in Leipzig. Umschlag papier von Sieler L Vogel in Leipzig. Vorstand sogleich nach Schluß der Versammlung in corpore zum Herrn Oberbürgermeister begeben und ihm von dem Be schlüsse der Hauptversammlung Kenntnis geben werde. Mit dem Dank an die aus dem Vorstande und den Ausschüssen ausscheidenden Mitglieder schloß der Herr Vor sitzende um ff.11 Uhr die Hauptversammlung. Elsatz-Tothringischer Buchhändlerverein. Erklärung. (Vgl. Börsenblatt, Nr. 73. 94.) Eine Stelle in dem von Herrn Karl Siegismund erstatteten Jahresbericht der Berliner Mitglieder des Börsenvereins (abgedruckt in Nr. 94 des Börsenblattes) nötigt uns zu einer Erwiderung. Dieser Jahresbericht nimmt Anstoß daran, daß wir in unserer wiederholten Erklärung gegen die Einführung der Lehrlingsprüfung von einer »Berliner Schleuderei« sprechen, und bezeichnet »diese Vorwürfe, soweit sie den Berliner Buchhandel betreffen, als verhetzende«. Es muß zunächst auffallen, daß die betreffende Stelle unserer Erklärung, die nur aus dem vorjährigen Jahresbericht (Börsenblatt 1898 Nr. 73) wiederholt war, im vorigen Jahr unbeanstandet blieb und erst jetzt diese leidenschaftliche Charakterisierung erfährt. Sodann ist es klar, daß, wenn wir von Berliner Schleuderei sprechen, wir nicht die Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins im Auge haben, die gerade den jenigen Teil des Berliner Buchhandels bildet, der sich auf den Boden der Börsenvereins-Satzungen stellt und sich ihrer Durchführung mit so löblichem Eifer und großem Erfolge widmet. Dagegen brauchen wir nur daran zu erinnern, daß unter den 32 Firmen, die zur Zeit vom Börsenverein ge sperrt sind, sich allein 10 in Berlin befinden, um jedem Un befangenen klar zu machen, was wir meinen. Zu diesen 10 Firmen zählt u. a. auch die von Mayer L Müller, die allein ein Dutzend Durchschnittssortimente auswiegt, und die iveder von der Berliner Vereinigung noch vom Börsenvereiu bis jetzt zur Anerkennung der Börsenvereins-Satzungen ge bracht werden konnte, vielmehr seit zehn Jahren ihre Oppo sitionsstellung siegreich behauptet, zur größten Schädigung des Provinzialsortimentes, namentlich in Universitätsstädten. Wir sind daher vorläufig wohl berechtigt, von Berliner