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Händler-Correspondcnz nach dem Muster des Börsenblatts durch zwei Verlangzettel-Beilagen erweitert werden möge. Neue Bücher, Kataloge rc. sür Buchhändler. OatsIoAus ä'uns preeisuss oollsotiov äs livros st äs jouruaux ss rapportavt L toutss Iss parties äss Isttrss, scisncss st arts, provsnant pour In wajsurs xnrtis äs ln bidllotbsqus äs ksu N. Is Oc. I. vnn Vloten, nnoisn xrotssssur n I'^tbsnss äs Vsveutsr, bowius äs Isttrss st oritiqus, wswbrs äs pluslsurs sooistss snvnntss, äont In vsnts nurn lisu n In librniris öurAsrsäislr L tlisrinnns n Usz'äs. 6r.-8". 212 8. 4103, 71 u. 9 Xumnisro. Uurav's Orisntnl Uist. Vol. VIII, dir. 5. (Na/ 1897.) 8". 8. 113—136. Uouäou lV.6., l-u^no L Oo. Onssslbs. Inäox to voluws VII. 8". XVII 8. Usssrs. liULNe L 6o.'s kndlicntioos. 8". VIII 8. Ouvrngss sur I'Xutrlebs, Is Lobsms, In HonZris, In Olises, In Vurquis stc. ^ntig.-XntnIog klr. 274 von Unitiuus Hijhott iw UnnA. 8". 53 8. 704 dluwwsrn. Vbs kublishsrs IVsstzlz», Lurnwsr dlnwbsr. 8nrnwsr ksnäiox (1897 An^ 29. dlo. 1322.) 8°. 8. 863—910 w. Illustrntionsii. Hsv Vorlr, OlLes ob tbs k. ^v. Bilderdiebstähle. — Die Hamburger Polizeibehörde, Ab teilung II (Criminal-Polizei), teilte uns mit, daß in der Nacht vom 4. zum 5. Juni 1897 mittels Einbruchs in Hamburg folgende zwei aus dem Rahmen geschnittene Oelgemälde gestohlen wurden: 1. von Oesterleg, Landgut Gresse. Im Vordergründe ein Weiher, dahinter ein Rasenplatz und das Schloß, auf dessen Turm eine Fahne weht. Das Ganze von Bäumen umgeben, Größe 1,31x0,80 w. 2. C- Fahrbach, Landschaft mit Bäumen und Gesträuchen, Größe 0,63x0,49 rn. Eine märkische Leihbibliothek vor 100 Jahren. — Dem in Berlin erscheinenden »Kleinen Journal- entnehmen wir folgende kleine Mitteilung und verweisen zur Erläuterung auf das -Archiv sür Geschichte des Deutschen Buchhandels- Band V. Seite 221 u. ff. (Publikationen des Börsenvereins. N. F.): Im Kreise Nieder-Barnim des Regierungsbezirks Potsdam liegt das be kannte Städtchen Oranienburg, einst ein bescheidenes Dorf, Bötzow genannt, das seinenheutigenNamen vonder unvergeßlichenOranierin, der Gemahlin des großen Kurfürsten, erhielt. Oranienburg hat ein großes Waisenhaus, Fabriken, Mühlen und schon seit beinahe hun dert Jahren eine wohleingerichtete Leihbibliothek. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts war der königl. Hauptmann de Rapin-Thogras Postmeister in Oranienburg; seine Familie gehörte der französischen Kolonie an. Er hielt aber auch eln -Leiebüchcr-Expeditions-Comptoir- oder eine »allgemeine Lesebibliothek-, derer Bedingungen vor uns liegen. Die Bibliothek umfaßte mehr als 12 000 Bände, der Journalzirkel, denn auch einen solchen gab cs, enthielt etwa hundert Zeitungen, und das ganze Unternehmen stand unter dcr Leitung einer sogenannten Direktion. Sämtliche Leser zerfielen in fünf Klassen: die erste Klasse zahlte jährlich 16 Thaler, die zweite 10 Thaler, die dritte 8 Thaler, die vierte 6 und die fünfte 4 Thaler. Nach diesen Preisen richtete sich die Zahl und die Güte der zu verleihenden Bücher und Zei tungen; wegen der Transportkosten mit der Post, auch in die entferntesten Gegenden in den preußischen Landen, war eine besondere Vergütigung festgesetzt. Für die Leser in Berlin waren Kommissionäre angestellt, wo sie am ersten jeden Monats zwischen 11 und 1 Uhr mittags die ausgelesenen Bücher hinsandten und die neuen wieder abholcn ließen. Es wurde weder Pfand noch Vorherbezahlung verlangt, jedoch ausdrücklich ausbedungen, daß die Bezahlung, die zur jedesmaligen Jubilate- und Michaelis messe geschah, prompt entrichtet wurde. Der über 12 000 Bände umfassende Katalog enthielt beinahe unsere gesamte klassische Litte- ratur, allerdings auch vieles, was nichts weniger als klassisch war. Wie viel mögen sie hin- und hergewandert sein, diese auf grobem Papier mit großen Lettern gedruckten, in grüne Pappbände mit weißem Schild gebundenen Bücher, bis sie endlich schmutzig, ver griffen und zerrissen wurden, wie die zahllosen Bände unserer modernen Leihbibliotheken, zerrissen und vergessen, bis auf die, die ein Schatz unseres Volkes sein werden alle Zeit. V. Deutscher Journalisten- und Schriftstellertag. — Der sünfte deutsche Journalisten- und Schriftstellertag, der zur Zeit in Leipzig abgehalten wird, hat am Pfingstmontag, den 7. Juni, mit einem im Krystallpalast veranstalteten Begrüßungsabend seinen Anfang genommen. Die Beteiligung war zahlreich. Die Präsenz liste wies über fünfhundert Teilnehmer am Verbandstage auf. Am Dienstag den 8. Juni begannen im Deutschen Buchhändlerhause die Sitzungen, die mehrere Tage in Anspruch nehmen werden. Personalnachrichten. Auszeichnung. — Herr Ladislaus Gubrynowicz in Lemberg, Mitinhaber der dortigen Buchhandlung Gubrynowicz L Schmidt ist vom Kaiser von Oesterreich zum Kaiserlichen Rat er nannt worden. ff Arnold Kuczyüski. — Die Beerdigung des am 3. d. M. in München nach einem schweren, aber schon wieder gemilderten asthmatischen Ansall unerwartet am Herzschlage verstorbenen Herrn Arnold Kuczyüski fand am Sonnabend den 5. Juni auf dem östlichen Friedhofe daselbst statt. Dem mit Kränzen reich geschmückten Sarge folgte außer dem von Berlin herbeigeeilten Sohne und der Schwester des Verstorbenen eine stattliche Zahl Münchener Kollegen. Nach der Grabrede des protestantischen Geistlichen legte Herr Jordan im Namen des Vereins »Palm- einen Kranz am Grabe nieder und gedachte des Verstorbenen als eines lieben Kollegen und treuen Freundes. — Der deutsche Buchhandel verliert in Arnold Kuczyüski einen außerordentlich tüchtigen Vertreter, der wegen seiner hervor ragenden Kenntnisse als einer der ersten Antiquare Deutschlands anerkannt und geschätzt war. Durch seine Geradheit, seinen heiteren und kollegialen Sinn erwarb er sich überall Freunde, die seinen unerwarteten Tod tief betrauern und sein Gedächtnis allezeit hoch in Ehren halten werden. ä. Gestorben: am 4. Juni nach schwerem Leiden im fünfundfünfzigsten Lebens jahre der Buchhändler Herr Otto Gollmann in Troppau. Herr Gollmann begründete sein Geschäft im Jahre 1874. Er war ein kenntnisreicher und tüchtiger Arbeiter in seinem Beruf. Opferbereit und dem Gemeinwohl gern dienstbar, trat er mit Entschiedenheit für die bedrohte Wohlfahrt des Sortiments und sür die gemeinsamen Interessen des Buchhandels ein. Im Mährisch-Schlesischen Buchhändlerverein war er an leitender Stelle als Obmann-Stellvertreter um das buchhändlerische Wohl des Vereinsgebietes bemüht, und seine Vereinsgenossen hatten ihm erst vor kurzem, wie aus dem heute vorliegenden Bericht zu entnehmen ist, durch erneute Entsendung in den Vor stand und durch die Ernennung zum ersten Ehrenmitglieds des Vereins ihre Anerkennung und ihr dankbares Vertrauen er wiesen. Die Nachricht von seinem Hinscheiden wird auch außerhalb dieses engeren Kreises aufrichtiger Trauer be gegnen. — Ehre seinem Andenken! Sprechsaal. Protegierte Nerlagsunternehmmigen. Der Buchhandel hatte wiederholt Gelegenheit, sich über gewisse von oben getroffene Maßnahmen zu beschweren, da es nicht an Verlagsunternehmungen fehlt, die, von höherer Stelle protegiert, den Interessen des Buchhandels geradezu nachteilig sind. Aber auch im engeren kommunalen Leben fehlt es -nicht an ähnlichen Erscheinungen, die nur deshalb weiteren buchhändlerifchen Kreisen verborgen bleiben, weil sie sich auf lokalem Boden abspielen. Ich will zu Nutz und Frommen weiterer Kreise ein Stückchen erzählen, das die Buchhändlerstadt Leipzig zum Schauplatze hat. Hier besteht ein Verein zur Hebung des Fremdenverkehrs, und ich will diesem Verein durchaus keinen Vorwurf darüber machen, daß er, um seine Aufgabe zu erfüllen, auch einen Führer durch Leipzig herausgab, der an die hier ankommenden Fremden gratis abgegeben wird. Daß der Rat der Stadt Leipzig diesen Verein mit einer bedeutenden Summe unterstützte, einer Summe, die fast ausschließlich zur Herstellung dieses Führers Verwendung fand, ist um so bemerkenswerter, als es nicht an guten Leipziger Führern fehlt, die von hiesigen Verlegern auf eigene Kosten heraus gegeben worden sind. Diese Verleger würden gewiß, wenn sie die Unterstützung vom Rate erhalten hätten, sich auch bereit erklärt haben, ein größeres Quantum zu agitatorischen Zwecken abzulassen. Aber nicht diese Unterstützung von oben, die ein Nichtverleger für seine Verlagsunternehmungen findet, allein ist es, die mir die Feder in die Hand drückt. Wir leben ja einmal im goldenen Zeit alter der Gewerbefreiheit; warum sollte da nicht ein Verein für Fremdenverkehr einen Führer mit Unterstützung des Rates heraus geben dürfen? Aber daß dieser Führer an das Publikum gratis verabfolgt wird, während ihn der Sortimenter zu SO -Z ordinär