Volltext Seite (XML)
2849 120, 28. Mai 1890. Amtlicher Teil. Ferner muß ich aber allerdings darauf aufmerksam machen, daß die Sache Geld kostet, und zwar mehrere tausend Mark, wenn Beiträge für schriftstellerische Einsendungen u. s. w. bezahlt werden sollen, und ich kann Ihnen vielleicht auch aus diesem Grund empfehlen: nehmen Sie die Jnseratenfreiheit an! (Heiterkeit.) Stellvertretender Vorsitzender: Ich habe Ihnen mitzuteilen, daß mir noch ein Antrag übergeben worden ist, das monatliche Verzeichnis, gleichgültig ob mit systematischem Schlüssel oder als Schlagwort-Katalog, in Buchsormat herauszugeben: Zu 8 2 oder zu welchem Paragraphen ist das gemeint? Ich bitte den Herrn Antragsteller, sich darüber zu äußern. Herr Petters-Heidelberg: Zu H 2. Stellvertretender Vorsitzender: In Z2, 8 steht: »monatlich ein Verzeichnis der Neuigkeiten und Fortsetzungen des deutschen Buchhandels (in alphabetischer Folge).« Herr Petters beantragt: Das monatliche Verzeichnis, gleichgültig ob mit systematischem Schlüssel oder als Schlagwort-Katalog, in handlichem Buchformat herauszugeben. Es ist das also ein ganz ähnlicher Vorschlag wie der vorhin gehörte von Herrn Francke. Ich gebe Herrn Petters das Wort zur Begründung. Herr Otto Petters-Heidelberg: Meine Herren! Ich habe eigentlich zu dem Antrag weiter nichts hinzuzufügen, er ist ja schon klar dargelegt. Es ist der Wunsch vieler Kollegen aus der Provinz, die mich gebeten haben, Ihnen denselben vorzutragen, daß cs entschieden als ein außerordentlicher Vorteil begrüßt werden würde, wenn das monatliche Verzeichnis in einem handlichen Buchformat erscheinen würde. Es wird wohl manchem Kollegen bis jetzt nicht sehr bequem gewesen sein, das monatliche Verzeichnis im gegenwärtigen großen Format aufzubewahren. Ich bin fest überzeugt, wenn dasselbe in kleinem Format erscheint mit einem systematischen Schlüssel, oder als Schlagwort-Katalog, daß es sicher ein viel zweckmäßigeres Werk werden und ganz bestimmt viel mehr in die Hand genommen und benutzt werden wird. Wenn ich daran noch an schließen mochte, daß das monatliche Verzeichnis in dem handlichen Format außer als Beigabe zum Börsenblatte auch käuflich in beliebiger Anzahl zum Verteilen an das Publikum zu erhalten wäre, so bin ich sicher, daß auch das viele Kollegen mit Freuden begrüßen würden. Herr Paul Siebeck-Freiburg: Meine Herren! Ich halte den Antrag des Herrn Petters allerdings für sehr praktisch. Ich glaube auch, daß das monatliche Verzeichnis zum Gebrauch sowohl für den Buchhändler, als zum Vorlegen an das Publikum sehr wesentlich gewinnt, wenn es etwa in dem Format des Hinrichs'scheu Kataloges gedruckt wird anstatt wie jetzt in Quart. Ich möchte aber in gewissem Sinne einen Vermittelungsvorschlag mir erlauben. Non Herrn Petters ist freigestellt, ob dieses Verzeichnis mit dem systematischen Schlüssel oder mit dein Schlagwort-Katalog gegeben werden soll. Er nimmt also offenbar an, daß wir ein alphabetisches Verzeichnis und einen Schlüssel oder einen Schlagwort-Katalog be kommen. Ich glaube aber, es wäre ungleich einfacher und jedenfalls auch billiger, wenn man das alphabetische Verzeichnis und den Schlagwort-Katalog mit einander verbindet, wie man das ja gegenwärtig in der »Bücherkunde« und auch in einzelnen Katalogen von Verlegern sehr häufig trifft. Dem Börseuverein entsteht dadurch eine Ersparnis, insofern nicht alles doppelt gesetzt und gedruckt werden muß, und ivir haben in einem kleinen Oktav-Verzeichnis alles bei einander in einem Alphabet der Autoren und dem Schlagwort-Alphabet. (Bravoruf.) Stellvertretender Vorsitzender: Wünscht noch jemand das Wort? — Ich möchte Herrn Voigtländer bitten, mir seinen Antrag schriftlich einzureichen. Ich habe ihn so verstanden: er schlägt der Hauptversammlung vor, diesen Antrag des Herrn Francke, und, wie ich vielleicht annehmen darf, auch des Herrn Petters dem Vorstand zur weiteren Er wägung zu überweisen. Und ferner habe ich ihn wohl so zu verstehen: dem Vorstand zur näheren Erwägung und zur Bericht erstattung für die nächste Hauptversammlung. Vorläufig wird die Bestimmung so in Kraft treten, wie sie heute angenommen wird. Natürlich wird der Börsenblatt-Ausschuß über diese angeregten Punkte einen Vorschlag machen. Herr N. Voigtländer-Leipzig: Ich bin damit vollständig einverstanden. Herr A. Francke-Bern: Ich kann mich diesem Vermittelungsantrag anschließen, möchte aber doch bitten, ihn in der Weise zu fassen, daß der Vorstand Vollmacht erhält, wenn er sich mit diesen Vorschlägen einverstanden erklären kann, sie sofort auch in die »Bestimmungen« aufzunehmen, damit die Neuerung nicht ein ganzes Jahr lang auf sich warten zu lassen braucht. (Sehr richtig.) Stellvertretender Vorsitzender: Meine Herren! Der Z 2 ist ein sehr langer und sehr wichtiger Paragraph und ich habe nochmals zu fragen, ob jemand das Wort zu haben wünscht. Namens des Vorstandes möchte ich mich noch über etwas aussprechen. Herr Ackermann sprach vorhin den Zweifel aus, ob durch die Fassung in Z 2, 6 1 »Bekanntmachungen buch händlerischer Vereine« nicht ausgesprochen sei, daß die Bekanntmachungen der Vereine, welche Organe des Börsenvereins sind, auch in den »Amtlichen Teil« kommen sollen. Da in Z 1 steht: »Das Börsenblatt ist das amtliche Veröffentlichungsorgau des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, und in Z 2, 1 steht: »Bekanntmachungen des Vorstandes und der sonstigen Organe des Börsenvereins«, so hat der Vorstand dies so aufgefaßt, daß alle Bekanntmachungen buchhändlerischer Vereine, soweit sie Organe des Börsen- Vereins sind, künftig in den »Amtlichen Teil« zu setzen wären, nicht, wie bisher, in den Anzeigeteil. Allerdings ist zuzu- gebcn, daß cs der Deutlichkeit dienen würde, wenn vielleicht unter 0 1 »Bekanntmachungen buchhändlerischer Vereine noch hinzugefügt würde: »soweit sie nicht Organe des Börsenvereins sind.« Wenn dieser Antrag vielleicht von Herrn Ackermann gestellt würde, so würde jeder Zweifel beseitigt sein. Herr Theodor Ackermann-München: Ich habe den Wunsch ausgesprochen, daß redaktionell Klarheit geschaffen würde; ich nehme daher diesen Antrag so auf. Herr N. von Zahn-Dresden: Meine Herren! In der Abteilung »Gesuchte Bücher« ist seit ungefähr einem Jahre von der Redaktion des Börsenblatts plötzlich eine Aenderung verfügt worden. Die Anzeigen der gesuchten Bücher wurden früher nach dem Eingang der Anzeigen ohne Rücksicht auf die Namen der Firma abgcdruckt. Seit einiger Zeit sind sie alphabetisch geordnet nach dem Anfangsbuchstaben der Firmen. Nun können wir doch nicht alle Ackermann heißen. (Große Heiterkeit.) . Herr Ackermann: Gottlob! (Stürmische Heiterkeit). Siebenundsünfzlgstcr Jahrgang. 385