Volltext Seite (XML)
2848 Amtlicher Teil 120, 28. Mai 189«. 2. Antrag des Herrn O. Petters-Heidelberg zu Z 2: Das monatliche Verzeichnis, gleichbleibend ob mit systematischem Schlüssel oder Schlagwort-Katalog, in hand lichem Buchformat herauszugeben. 3. Antrag des Herrn C. Meißner-Elbing: 8 4 küinsu 3 statt des Wortes fünfzehn zu setzen: zwanzig. 4. Antrag des Herrn C. Winter-Heidelberg: In 8 11 zu streichen: mit Ausnahme der in § 5 bezeichnten Gruppen, so daß es heißt: Das Anzeigeblatt ist dreispaltig, das tägliche Inhaltsverzeichnis u. s. w. Ich stelle nunmehr 8 1 zur Verhandlung. Ich brauche die einzelnen Paragraphen wohl nicht vorzulescn? (Nein.) Ich frage, ob zu 8 i jemand das Wort zu haben wünscht — Es ist nicht der Fall. Ich frage, ob die Versammlung 8 1 annimml? — Er ist angenommen. — Wünscht jemand zu 8 2 das Wort? Herr A. Francke-Bern: Meine Herren! Es ist mehrfach, in neuester Zeit noch durch Herrn I>. Weidling-Berlin, der Wunsch geäußert worden, es möchte der redaktionelle Teil des Börsenblattes in einem handlicheren Format herausgegeben weroen, als es jetzt geschieht. Was die Wünschbarkeit dieses Planes betrifft, so brauche ich darüber nicht viel Worte zu verlieren. Jeder, der das Börsenblatt aufmerksam liest, hat gewiß schon oft den Wunsch empfunden, er möchte dasjenige, was ihm von Wert im Börsenblatt ist, leicht aushebeu können. Das ist nun einmal wegen des Formats nicht gut möglich — es ist zu groß, es läßt sich nicht gut einreihen — und dann auch deswegen nicht thunlich, weil diese Artikel immer mit den Inseraten auf dem gleichen Bogen stehen. Darüber sind die Ansichten wohl ziemlich einig. Was nun die Durchführbarkeit betrifft, so sind nur zwei Bedenken geäußert worden. Das erste Bedenken ist, daß cs schwierig sein würde, aus bestimmte Tage immer genügenden redaktionellen Stoff zu haben, um diese Beilage, die ich mir in Oktavformat vvrstelle, rechtzeitig erscheinen zu lassen. Ich glaube, diesem Mangel ließe sich dadurch leicht abhelfen, daß das Feld, welches von dem Börsenblatt ausgebaut wird, etwas erweitert wird, und zwar in der Weise, daß wir nicht nur die technische Seite der Buchherslellung in das Auge fassen, daß wir nicht nur immer diese liebersicht über Fortschritte des Buchdrucks, der Buchbinderei u. s. w. geben, sondern, daß wir etwas Weiler übergreifcn aus das geistige Gebiet, das doch für uns Buchhändler gewiß großes Interesse hat, daß wir das Schriftstellerische im Börsenblatt auch mit in Erwägung ziehen. Bei der ungeheueren Masse von Litteratur, die wir lesen müsse», ist es uns kaum möglich, alle diese Bewegungen in den verschiedenen Blättern zu verfolgen, und ich glaube, es wäre eine sehr dankenswerte Aufgabe für die Redaktion, wenn sie uns Exzerpte bringen würde aus der Schriftstellerzeitung und anderen Organen, soweit sie für uns Interesse haben. Sobald wir das beschließen, wird jedenfalls au Material kein Mangel mehr sein und mit größter Regelmäßigkeit diese Bei lage erscheinen können. Was sodann die zweite Schwierigkeit anlangt, so wird gesagt, man sei sehr beschränkt in Bezug auf die Mittel, es würde dem Börsenblatt Ausschuß immer cntgcgengehalten: Du darfst den dir bewilligten Betrag ja nicht überschreiten. Meine Herren! Ich glaube, daß ein Verein von der Bedeutung des Börsenvereins sich wohl den Luxus erlauben darf, ein paar tausend Mark daranzuwenden, um auch in dieser Beziehung ein Organ zu erlangen, das der Größe und der Be deutung des Buchhandels entspricht. Ich möchte also beantragen, daß: 1. in Zukunft der redaktionelle Teil, soweit er des Aufhebens wert ist, in Oktavformat, in dem Format der Publi kationen des Börsenvereins, gedruckt wird, und daß: 2. die nötigen Mittel gewährt werden, das in würdiger Weise ausführen zu können. Stellvertretender Vorsitzender: Dieser Antrag, welchen Herr Francke-Bern eben befürwortet hat, ist schriftlich auch bereits ciugereicht worden. Er lautet folgendermaßen: »Die in § 2, 6., ul. 1, 5, v, 7 aufgeführten Berichte, Aufsätze u. s. w. werden in Oktavsormat (Format der Publikationen des Börsenvereins) herausgegeben. Ich habe den Herrn Antragsteller zu fragen: er möchte das wohl als einen Zusatz an den Schluß dieses § 2 bringen? Herr Francke-Bern: Jawohl. Stellvertretender Vorsitzender: Er ist ja doch wohl davon ausgegangen, es sollten diese Berichte und Auf sätze in dieser Weise herausgegeben werden, nachdem sie zuerst im Börsenblatt gestanden haben?" Herr Francke-Bern: Nein, das meine ich nicht. Ich meine, daß sie von vornherein getrennt gehalten werden sollen. Ich möchte an das Beispiel der Münchner Allgemeinen Zeitung erinnern, die auch in zwei Formaten erscheint, ich glaube, zu jedermanns Zufriedenheit. Stellvertretender Vorsitzender: Es sollen also alle diese aufgeführten Aufsätze und die Bekanntmachungen des Vorstandes künftig nicht, wie bisher, auf der ersten Seite des Börsenblattes erscheinen, sondern als eine besondere Beilage in Oktavsormat? Herr Francke-Bern: Nein, die Bekanntmachungen nicht. Stellvertretender Vorsitzender: Also die Berichte über die Versammlungen sollen nicht im Börsenblatt in dem bisherigen Format erscheinen, sondern gleich in anderer Form? Herr Francke-Bern: Jawohl. Herr Robert Voigtländer-Leipzig: Meine Herren! Ich glaube sagen zu können, daß dem Antrag des Herrn Francke grundsätzlich nichts entgegensteht; im Gegenteil, wir werden uns freuen, wenn wir den Lesern einen vermehrten und reichhaltigeren Stoff, gewissermaßen eine wissenschaftliche Beilage zu dem Börsenblatt bieten können. Indessen möchte ich Sic bitten: beschließen Sie den Antrag noch nicht, sondern überweisen Sie ihn dem Vorstand zur Berücksichtigung (Bravo!), denn der Ausführung stehen doch verschiedene technische Schwierigkeiten im Wege. Namentlich ist es nicht immer möglich, allen Stoff gerade auf die alle acht Tage erscheinende Nummer auszusparen; es ist unbedingt notwendig, daß manches sofort erscheint, wenn cs nicht veralten und alles Interesse verlieren soll.