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6458 Nichtamtlicher Theil. 275, 28. November. L. Doß i» Hamburg. * Kant'« , 4., Kritik äsr UrtdsiIskrs,U, Uisx, v, 8. Urärannii. 2. Iluü, ^r. 8". * 2. — * Knsmxlli, 4., u, 4. lnrpvutsi', äsr Ltonä, betraotitst als klaust, tVslt u. kravaut. Osutselis ^us^. v. 8. 4, klsin, 3. ^.us^, 2,818- 4°, *2, — W^ibmaunlche Burbl,. in Berlin. Baum, F-, Anleitung zur Absetzung v, Verfügungen u. Beschlüssen im streitigen u, nichtstreitigcn amtsgerichtlichen Verfahren, gr, 8", * 2, 40 Draheim, H., deutsche Reime, Inschriften d, 15. Jahrh, u. der folgenden, 8°. Geb, * 4. — Weidmannichc Bucbh. in Berlin ferner: Harre, P., lateinische Formenlehre f. untere u. mittlere Klassen, gr, 8°. * 1. 60 G. Weise in Stuttgart. Adelung, S-, Maikäfer auf Reisen, Peter u. der Pavian, 4°, Geb. * 5. — Reichner, K., die Geschichte v, Wilhelm Tell, Mit 6 Farbendrnckbildern v, G, Franz, 4°. Cart, * 1. 50 G. H. Wigand in Kassel. Brand, H-, einst u. jetzt. Eine Kasseler Weihnachtsgeschichte, 8". * 1. — Elben, H-, Bilstein, Sang n. Sage aus dem Wcrratale, 8". * 2, —; geb, * 3. — Nichtamtlicher Theil. Die Luther-Ausstellung in Hamburg. Die auf Veranlassung des Comites für die Volks-Lnther- feier in Hamburg in den Sälen des Museums für Kunst und Gewerbe eröffnete Ausstellung von alten und neuen Drucken, Schriften, Münzen, Medaillen, Portraits, die auf Luther und seine Zeitgenossen Bezug haben, hat sich Dank dem Entgegen kommen der Hamburger Stadtbibliothek und einer Reihe von Privatsammlcrn zu einer ebenso reichhaltigen, wie für das Er- kenntniß und die rechte Würdigung der Bedeutung der Reforma- tionszcit in kirchengeschichtlichcr wie namentlich kulturhistorischer Beziehung werthvollen gestaltet. Man muß staunen über die Rührigkeit des deutschen Buchhandels, welcher in der Quantität und Qualität der Lntherschriften geradezu Bewundcrnswcrthcs geleistet hat. Der Katalog, welcher von der Herold'schen Buch handlung angefertigt ist und der neben der Aufzählung auch viele instructive Anmerkungen enthält, weist allein 314 Nummern auf, mit welchen übrigens die gesummte Luther-Literatur der letzten Jahre, besonders, wenn alle kleineren Broschüren und ge druckten Vorträge mit gerechnet werden, noch nicht erschöpft ist. Es würde zu weit führen, wenn wir hier ins Detail gehen wollten, wir können nur auf Grund des uns vorliegenden mit anerkennenswerther Sorgfalt znsammengcstellten Katalogs das Be deutendste herausnehmen. Unter den Schriften von Luther verdient hervorragende Be achtung die große „kritische Gesammtausgabe" seiner Werke, welche durch die Munificenz Sr. Majestät des Kaisers ins Leben ge rufen wurde und von vr. tllsol. Knaake in Drakenstadt her ausgegeben wird; der I, Band liegt vollendet vor (Weimar, H. Bühlau). Ein Werk von eminenter Bedeutung für die Wissenschaft und Theologie, welches seit mehr denn einem Jahr zehnt vorbereitet ist und ungemein mühevolle Dctailstndicn er forderte. Der Gesammt-Umfang der Ausgabe ist auf 35 Bände berechnet, von denen in jedem Jahre 3 Bände erscheinen sollen. Neben diesem Werke nimmt nach anderer Richtung hin die Nachbildung der im September 1522 erschienenen ersten Aus gabe der deutschen Ucbersetzung des Neuen Testaments von Luther berühmt unter dem Namen der „September-Bibel" (Berlin, G, Grote) einen Ehrenplatz in der Collection ein. Es ist ein Meisterwerk des Facsimiledrucks mit Hülfe aller Mittel, welche die moderne graphische Technik gewährt. Auch die äußere Aus stattung, ein reich vergoldeter Schwcinslcderband machen diese Publication zu einer der würdigsten und wcrthvollsten, die zum Gedächtniß des 400jährigcn Geburtstages Luthcr's er schienen, Von dem Original existiren nur noch ganz wenige Exemplare, von dem vorliegenden Prachtwerke werden nur 500 numerirte Exemplare gedruckt werden, zu welchem der viel- verdiente Lutherbiograph Professor I. Köstlin die Einleitung verfaßte. Als drittes beachtenswerthcs Prachtwerk erwähnen wir Luthers „Original-Entwurf der Schmalkaldischen Artikel vom Jahre 1537". Nach Luther's Autograph in der Universitäts- Bibliothek zu Heidelberg, herausgegeben von Professor vr, Karl Zangemeister, enthält es 43 Seiten Lichtdruck (Heidelberg, C. Winter's Nniv. Buchhandlung). Ferner ist die aus 67 Bänden bestehende sogenannte „Erlanger" Ausgabe zu nennen, die alle Schriften Luther's, die deutschen und lateinischen umfaßt. Weiter die von vr. Johann Delius herausgegebenen, „Luther's Schriften in Auswahl", Interessant sind auch die als Ausgabe der Bücher freunde bekannten, auf holländischem Bütten-Papier in Schwa- bachcr Schrift von Belhagen L Klasing in Bielefeld gedruckten „kleineren Schriften Luther's". Unter den Einzelschriften Luther's sind besonders zu nennen: Ein sorgfältiger Facsimiledruck der berühmten Schrift „An die Radherrn aller stcdte deutsches lands" (Zschoppau, F. A, Raschle) und die interessante Ausgabe der Schrift: „An den christlichen Adel deutscher Nation", die bei I. Rente! in Potsdam erschien. Nach einer neuen Methode durch dircctc Uebertragung des Original- druckcs ist dies monumentalste Werk Luthcr's, das nur noch in einzelnen Exemplaren im Antiqnarhandel zu haben war, wieder- hcrgestcllt worden, — Ferner „die Auslegung des Vater Unser", mit Facsimile des Titels und der Vorrede des Urdrucks, heraus- gegcben von L. Wünsch (Stuttgart, Metzler) und die Ausgabe aller Luther'schen „Evangelienprcdigten" aus der Haus- und Kirchenpostille ausgewählt von Pfarrer Gustav Schlosser (Ro stock, Hinstorff). Auch die geistlichen Lieder Luthers sind in trefflichen modernen Ausgaben erschienen. Wir nennen hier das elegante Prachtwerk „Luther-Lieder und Sprüche", der singende Luther im Kreise seiner dichtenden und bildenden Zeitgenossen, vom Hosprediger Emil Fromme! in Berlin herausgegeben (Berlin, H, I, Meidinger). Von besonderem Interesse sind in diesem Werke die jedes Lied rahmcnartig umschließenden Randzeichnungcn Albrecht Dürers nach dessen köstlichen Federzeichnungen zum Gebet buche Kaiser Maximilians. Ferner die von Superintendent Alb, Fischer herausgegebenen „geistlichen Lieder" (Gütersloh, Bertelsmann), interessant durch ein bcigesügtes Bildniß Luthers nach einem 1747 verbrannten Gemälde Lucas Crayachs und den Randzeichnungen Gustav Königs; sowie eine neue von Johannes Linke besorgte Ausgabe des 46. Psalms: hebräisch, griechisch, lateinisch, deutsch von Luther, (deutsch in der Uebersetzung von 1483), und des Liedes „Ein feste Burg ist unser Gott" nach dem ersten Druck von 1529 und in hebräischer, griechischer und lateinischer Uebertragung (Altenbnrg, Pierer). Die Schriften über Luther sind natürlich in überwiegender Mehrzahl vorhanden, Alles, was die letzte Zeit in Biographien, Monographien rc, gezeitigt hat, liegt hier friedlich bei einander. Es kann selbstredend nicht unsere Ausgabe sein, näher ans diese Literatur einzngehen, die einzelnen Schriften nach Werth und Unwerth zu prüfen, ist auch nicht unsers Amtes, doch wollen wir nicht unterlassen auf einige hinzuweisen. Zunächst die drei