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nothwendige Belege in Zahlen gegeben werden. Es ist uns von Seiten des Reichspostamtes in Zahlen entgegnet worden. Wir müssen also, wenn wir darauf hin repliciren wollen, auch Zahlen bringen, factische Belege. Kommen uns diese zu, so sind wir ganz gern bereit, die Sache weiter zu verfolgen Herr Bergstraeßer: Meine Herren! Der Jahresbericht, der uns von dem Herrn Vorsteher verlesen worden ist, verdient gewiß volle Anerkennung. Es ist darin eine so große Fülle von Material vorhanden, eine Fürsorge für die Mitglieder des Börsen vereins ausgesprochen, wie wir sie schöner nicht finden können Ich bin daher eigentlich in einer ganz schweren Lage, wenn ich noch einen Wunsch zu der schon ohnehin großen Thätigkeit des Vorstands auszusprechen mir erlaube. Wir haben in unserem Statut uuier tz. 1. „Zweck des Börsenvereins" einen tz., der lautet: „Insbesondere gehören hierher: ck) Die Belebung des korporativen Geistes in Local-, Kreis- und Provinzialvereinen, sowie die Förderung der Bestrebungen dieser Vereine zum Schutze der geschäftlichen Interessen ihrer Mitglieder." Ich möchte den Wunsch aussprechen, daß der Vorstand des Börsenvereins diejenigen Gebiete des deutschen Buchhandels, die bisher es zu einer Vereinigung noch nicht gebracht haben — es find dies die preußischen Provinzen Hannover, Sachsen, das Groß herzogthum Oldenburg und die thüringischen Staaten — ich möchte den Wunsch ausdrücken, daß in den nächsten Jahren seitens des Vorstands dieser H. 1.6. einer Berücksichtigung unterzogen werde. Vorsitzender: Ich glaube im Namen der Herren College« im Vorstande dem Herrn Vorredner versichern zu können, daß der Vorstand diesem Wunsche gern entsprechen wird, wenn sich irgend eine Möglichkeit dazu darbietet. Wir werden uns jedenfalls mit der Sache beschäftigen und ich hoffe, im nächsten Jahre günstige Resultate geben zu können. (Lebhafter Beifall.) Wünscht noch Jemand das Wort zum Geschäftsbericht? Es scheint nicht. So kann ich annehmen, daß der Geschäftsbericht seinem Wortlaute nach angenommen ist. Wir gehen nun zum 2. Punkte unserer Tagesordnung über: Bericht des Rechnungsausschusses über die Rechnung von 1882/83 und Budget für 1883/84. Herr Müller-Grote: Meine Herren! Der Rechenschaftsbericht des verflossenen Jahres liegt vor Ihnen. Etwas Berner- kenswerthes ist kaum dazu zu sagen, soweit es nicht bereits durch den Bericht des Vorstandes Ihnen mitgetheilt worden ist. Es ist ein gutes Jahr gewesen, und auch die Befürchtung, die im vorigen Jahre ausgesprochen wurde, ist nicht eingetroffen. Im Gegentheil, das Gesammtergebniß ist durchaus erfreulich. Dagegen war Ihr Ausschuß diesmal in Sorge, ob er wieder in der Lage sein könnte, Ihnen vorher durch das Börsenblatt Bericht erstatten zu können. Die Messe fällt sehr früh, upd die Sorge war ja nicht unbegründet, wenn wir den großen Umfang der Geschäfte, die die Casse hat, in Betracht ziehen. Denken Sie nur, meine Herren, in der Zeit von 6 Jahren ist der Umsang der Cassengeschäfte von proptsr 100,000 aus 200,000 Mark gewachsen. Es war am Morgen des 2. April, als ich den fertigen Abschluß von Seiten des Schatzmeisters erhielt, am 3. April war er gedruckt und am 10. April konnte der Ausschuß hier zusammentreten. Ja, meine Herren, das ist etwas ganz Außerordentliches, und das einzige Bemerkenswerthe, was ich zu diesem Ihnen schon gedruckt vorliegenden Bericht zu sagen habe, das ist das, daß Ihr Ausschuß, und zwar mit großer Genugthuung, beschlossen hat, dem Herrn Schatzmeister ganz besonderen Dank für seine außerordentliche Mühwaltung bei dieser Gelegenheit auszusprecheu und die General versammlung zu bitten, dem beizutreten. (Große Zustimmung.) Gestützt auf die eingehendsten Prüfungen, die der Ausschuß vorgenommen hat, ist derselbe sodann zu dem Resultat gekommen, Sie zu ersuchen, dem Vorstande Decharge zu ertheilen. Vorsitzender: Ich stelle den geprüften Rechnungsabschluß zur Discussion. Wünscht Jemand das Wort dazu zu ergreife»? Es scheint nicht. So stelle ich die Frage an Sie: Genehmigen Sie den Rechnungsabschluß, wie er Ihnen vorgetragen war, und ertheilen Sie Decharge? (Ja.j Sodann hat Herr Müller-Grote den Antrag gestellt, unserm hochverdienten Schatzmeister, der auch im letzten Jahre wieder mit altbewährter Hingabe seinem Amte sich hingegeben hat, den ganz besonderen Dank der Versammlung auszusprechen. Ich ersuche Sie, zur Bekräftigung desselben sich von den Sitzen zu erheben. (Geschieht.) Ich bitte nun Herrn Müller-Grote, fortzufahren. Herr Müller-Grote: Wir kommen nun, meine Herren, zum Budget für 1883/84. Auch hier liegt diesmal die Sache sehr einfach, so daß ich mich sehr kurz fasten kann. Die Aufnahmegebühren und Jahresbeiträge sind gemäß der früheren Rechnung so fest gesetzt, wie ich es glaubte verantworten und Ihnen empfehlen zu können. Die Zinsen haben, wie Sie aus dem gedruckten Berichte ersehen, eine Steigerung von 1H Tausend Mark erfahren. Es ist anzunehmen, daß wir auch in diesem Jahre dieselbe Summe erzielen. Das Börsenblatt hat, wie Sie wissen, einen Reinertrag von 40,000 Mark gebracht. Wir haben indeß für das nächste Jahr bloß 30,000 Mark angesetzt. Der Ausschuß war nicht in der Lage, vorhersehen zu können, welche außerordentliche Ausgaben eintreten werden, um eine außerordentliche Summe hierfür ins Budget einzustellen. Diesem Umstande glaubten wir durch die Annahme von 30,000 Mark Rechnung zu tragen Die Gesammteinnahme beträgt also 48,600 Mark Wir kommen nun zur Ausgabe. Im vorigen Jahre haben wir das Budget erhöht. Der Ausschuß beantragt, diesmal das Spesen-Conto mit l 2,000 Mark, das AusstellungS-Conto mit 1500 Mark, das Unterstützungs-Conto mit 10,000 Mark anzusetzen. Meine Herren ! Ter Rechnungsausschuß hat mit vollem Bewußtsein den Antrag des Vorstands auf Erhöhung des Unterstützungsbeitrages acceptirt. Ter jährliche Beitrag an den Unterstützungsverein betrug bisher nur 8000 Mark. Im vorigen Jahre haben wir eine außerordentliche Unterstützung von 4000 Mark gewährt, und ich zweifle nicht daran, daß Sie dem heutigen Antrag des Rechnungsausschusses zustimmen werden. Es würde also die Summe für den Unterstützungsvercin von 8000 auf 10,000 Mark steigen. Wir glauben, dies umsomehr empfehlen zu können, als die finanziellen Verhältnisse sehr gut sind.