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Srlch-int außer L»nntagi täglich. — Bi« früh S Uhr ein gehende «»»eigen loin«cn in der Regel » wenn irgend möglich in der nächsten Rr, zur Aufnahme. Börsenblatt für den Beiträge für dar Börsenblatt sind an die Redaktion — Anzeigen aber an die Expedition desselben zu senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigeuthnm de» vörsenoerein» der Deutsche« Buchhändler. ^7 76. Leipzig, Mittwoch den 4. April. 1883. Amtlicher Theil. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. (Mitgetheilt von der I. E. HinrichS'schen Buchhandlung.) (* vor dem Titel Titelauflage, f wird nur baar gegeben.) Administration d. Leipziger rc. Metz,Adreßb»chc« in Leipzig. U«8»-^ärv8«duvii s. Dsiprix, Drünkkurt L/öl., Dranlckurl »/O., Lruuu- «obvsix sic. 47. Lull. 1883. Ostsr-L.us^. lg. * 2. — Breitkopf ch Härtel in Leipzig. VVIlistliox, ll. VV., 8is.tisiill ä. Icönigl. Ooussrvatoriums cier Ausill ru l/siprix 1843—1883. 4 * 2. — Cronbach in Berlin. s- Coiffure, die. Spczialzeitschrift f. die Gefammtinteresjen d. Damen- putzfache». Red : Th. Mauser. IS. Jahrg. >883. Nr. 7. 4. Vierteljährlich * 3. — , Cntrich'S Nerl.Buchh. in Berlin. Schlegel, C„ die Heiralh auf Befehl. Lustspiel nach c hiftor. Stoff aus der Zeit Friedrich Wilhelm I. 8 * 1. — Au>S in Liibinge». 4 llsutiv, Vs., Oouetructiou äsr DaZs ä. llsrrsns in äsr l^iolls uus e. 8sris v. llorirontirlsednit-tsn. 4. * 3. 20 Grosser in Berlin. lrSreln, T., üb. äg.8 ksvorxtionsvsrmöxsn äsr Laut, insbssonäsrs 5. Llvlvsrbinäun^sn. Vortrs-A. 8. * —. SO H. Haesset in Leipzig. Dnsrstisu, Oli., clis küunrsn äsr kburrnucoxos». ßermanicu, botunincb erläutert. 3. Dkg. 8. * 1. — Hitz'sche Buchh. in Chur. äevkllu, 6., llrlrunäsu xur Vsrkussunxsxsscbiebts 6rs,ubünäs»s. 1. Lkt.: 2sit äsr Lntstob^. äsr sinLslnsn Lünäs u. ikrsr Vsr- binäxn. s^Is Dortsstrx. v. dlobr's Ooäsx äiploinutious S. Lä.j 8. * 1. SO Perles in Wien. stellet , I,., oestsrrsiobisobs Ossstrs mit Lrlüutsr^v. aus äsr Rsebt- sxrsebx. I. Dis usus Osvsrbsoränunx, nebst sinsoblä^. Ossstrsu u. VsroränSn. 8. 1. 20 Laueriänder's VerlagS-Buchh. in Aarau. i'rivtisr, 8., ilntbolo^ia sx tbsrinis Laäsnsibus. Lins öluinsulsss aus äsn ^utreivbvFn. alter gebrittstsllsr üb. äis öääsr ru öuäsn. 8. * 2. 20 Hunzikcr, I., Augustin Keller. Ein Lebensbild. 8. * 1. 40 Lauerländer'« Verlag in Frankfurt a M. Lehr, I., die deutschen Holzzölle u. deren Erhöhung. 8. * 2. — Nichtamtlicher Theil. B. M. Wolff. Am 3. März (19. Febr. a. St.) starb in St. Petersburg der bekannte Buchhändler und Verleger Boleslav Moritz Wolff. Geboren in Warschau am 15. September 1825 als Sohn eines sehr geachteten und gesuchten Arztes, hatte er also ein Alter von noch nicht 58 Jahren erreicht. Der Verfasser dieser Zeilen, durch fast 30jährige Collegialität und Freundschaft mit dem Verstorbe nen verbunden, hält es für seine Pflicht, dem Andenken dieses thätigen, intelligenten Mannes, der für die polnische und russische Literatur epochemachend war, einige Zeilen zu widmen. Bevor B. M. Wolff sich in Petersburg, zuerst als Verleger und dann auch als Sortimentsbuchhändler etablirte, hatte er eine Schule durchgemacht, die ihn befähigte, seinem Geschäfte eine solche solide Basis zu geben, daß es jetzt, durch die rastlose, energische und umsichtige, wir möchten fast sagen geniale Leitung seines Gründers unbedingt zu den großartigsten Etablissements seiner Art gehört. Wolff erlernte den Buchhandel gegen Ende der dreißiger Jahre in Warschau bei Glücksberg und begab sich nach beendigter Lehrzeit nach Paris, um dort bei Bossange, dessen Geschäft bald daraus an die Firma Brockhaus L Avenarius über ging, sich weiter auszubilden. Nach dreijährigem Aufenthalt in Paris ging er nach Leipzig, wo er 1^ Jahrelang bei Wilh.Engel mann arbeitete. Dann kehrte er nach Polen zurück, conditionirte in Lemberg und Krakau und wurde in diesen Stellungen mit den Fünfzigster Jahrgang. vorzüglichsten polnischen Schriftstellern bekannt. Von dort aus wurde er als erster Gehilfe zu Glücksberg, einem der bedeutendsten damaligen Buchhändler Polens, nach Wilna berufen und bereiste im Aufträge dieser Firma den ganzen Westen und Südwesten Ruß lands und das Königreich Polen, wo er auf Jahrmärkten und bei den reichen Gutsbesitzern die brillantesten Geschäfte machte. Im Jahre 1848 finden wir ihn als ersten Gehilfen der Firma Jacques Jssakoff in St. Petersburg. Dies Geschäft nahm erst unter Wolff's Leitung den großartigen Aufschwung, den es dann auch nachher noch während einer Reihe von Jahren behauptete, obschon der Besitzer desselben weder durch seine Kenntnisse noch durch seine Thätigkeit eine hervorragende Bedeutung hatte. Noch während seiner Stellung im Jssakoff'schen Geschäfte be gann Wolff's verlegerische Thätigkeit und zwar ausschließlich mit Werken in polnischer Sprache. Der damals in Petersburg resi- dirende polnische Prälat, Erzbischof Holowinski war ein gewichtiger Protector Wolff's, obschon dieser der evangelisch-reformirten Kirche angehörte. Wolff war einer der wenigen Auserwählten, die sich regelmäßig bei diesem gelehrten und ausgezeichneten Priester ver sammelten. Die Ereignisse von 1848 und der folgenden Jahre hatten in der polnischen Literatur und im polnischen Buchhandel eine gänzliche Stockung hervorgebracht und es war daher ein nicht ungefährliches Wagniß, sich der Regeneration derselben zu widmen. Wolfs war eine Zeit lang der einzige polnische Verleger von Be- 310