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674 54 §. 8 cinc bestimmte Zahl von Anwesenden zu Fassung gültiger Beschlüsse erfordert würde. Es genügt daher, wenn eine Mehrheit von Stimmen gebildet werden kann. Noch bevor zur Tagesordnung übcrgegangcn wurde, benachrichtigte der Unterzeichnete die Anwesenden von dem günstigen Ausgange des ihm in voriger Jubilatcmcssc crthciltcn Auftrags, bei dem Börsenvorstand die Gewahr des statutenmäßig dem Tilgungs fonds zugcstchcrten vollen Dritlhcils an dem Ertrage des Börsenblattes nachzuweisen. Es ist dieser Antrag ohne alle Debatte nicht nur für die Zukunft, sondern auch für die zurückliegenden vier Jahre bewilligt und bereits Zahlungsanweisung erthcilt worden, eine Nachricht, welche von allen Anwesenden mit größter Befriedigung entgcLengcnommen wurde. Zu Erledigung des ersten Gegenstandes der Tagesordnung trug Herr Mainoni, als Vorsitzender des Verwaltungsausschusscs, auf Ersuchen des Unterzeichneten, in Kürze die wichtigsten Punkte des den übrigen Anwesenden , mit nur einer Ausnahme, bereits aus den Ausschußsitzungcn bekannten Rechenschaftsberichtes über das vorige Verwaltungsjahr vor, und begründete insbesondere den vom Vcrwaltungsausschuß gefaßten und bereits vom Rcvisionsausschuß gebilligten Beschluß, von jetzt an das Rechnungsjahr, anstatt wie früher mit dem 30. April, mit dem lctztvcrgangcncn Kalenderiahre abzuschließen und ebenso den Haushaltplan auf das laufende Jahr zu beschranken- Beide Neuerungen fanden die einstimmige Billigung der Anwesenden, von welchen auch die Rechnungsergebnisse, unter ausdrücklicher Aussprache des aufrichtigsten Dankes gegen die vom Vcrwaltungsausschuß von Neuem bewahrte Sorgfalt und Umsicht, ohne Einsprache genehmigt wurden. Es haben aber die Einnahmen auf die Zeit vom 1. Mai bis Ende Decembcr 1850, auf welche nach dem nurcrwahnten Beschlüsse die Rechnungsablagc sich beschrankt, die Summe von 3068 3 NA 8 ^ 8a. erreicht, die Ausgabe hat 2727 - 19 - 2 - 8a. betragen, wonach sich 340 ^ 14 NA 6 ^ Aa. an Easscnbcstand bei Schluß des Jahres ergab. Wird dieses Ergebniß mit dem in letzter Generalversammlung vorgelegten Haushaltplane verglichen, welcher nach Berichtigung eines Rcchnungsfchlcrs einen Ucberschuß von 738 18 NA 3 ^ in Aussicht stellte, so ergiebt sich allerdings ein Ausfall von 398 3 NA 7 H., welcher inzwischen in folgender Zusammenstellung seine vollständige Rechtfertigung findet- Zuerst geht von dem dort in Vortrag gebrachten Kasscnbcstand an 547 19 NA 5 die Summe von 161 6 NA 6 L». ab, welche an Herrn Brockhaus mit 100 22 NA 4 ^ an Verlust auf 1200 fl. verkaufte württembergische Pfandbriefe und 60 14 NA 2 an zuviel gewährten Zinsen vergütet worden sind, sowie 19 5 NA für in Ansatz gebrachte Zinsen von einem nicht vorhandenen Kassenbestand. Ferner waren dabei 400 an Ertrag des Börsengcbäudes veranschlagt, wovon nur die auf acht Monate mit 295 wirklich eingenommenen Miethen in Betracht kommen können- Endlich sind, einschließlich der den Reichard'schen Erben in Güns erstatteten Coupons, 150^) 1 NA 6 mehr verausgabt worden, als berechnet worden waren, wozu noch kommt, daß auf die für Januar bis April in Aussicht gestellten Ausgaben und Einnahmen, welche nun erst in nächster Rechnung erscheinen, 56 ^ 23 NA 8 mehr auf die Einnahme als auf die Aus gabe fallen und demgemäß ebenfalls in Abrechnung gebracht werden müssen. Der ganze Ausfall beträgt demgemäß 161 6 NA 6 L». an Differenz des Cassenbestandcs bei der Uebcrgabe; 19 - 5 - — - an ausfallenden Zinsen vom Kasscnbestand; 150 - 1 - 6 - an Differenz der cingelösten rückständigen Coupons; 105 - — - — - an Mindcreinahme aus den Miethzinsen; 56 - 23 - 8 - an Differenz der Voranschläge; 492 -/I 7 NA—^ 8a. wovon jedoch 94 - 3 - 3 - an Ersparniß in den veranschlagten Verwaltungskostcn zu Gunsten des Tilgungsfonds in Abzug zu bringen sind und demgemäß obige 398 3 NA7^ als nachgewicsenc Differenz zwischen dem Voranschlag und dem Abschluß übrig bleiben. Dieser Ausfall wird inzwischen nicht den mindesten nachthciligen Einfluß auf den Fortgang des Tilgungswerkes ausübcn. Denn wenngleich das Budget auf das laufende Jahr 1851 welches 2890 2 NA 9 Einnahme 2931 - 9 - 1 - Ausgabe und somit 4l ^ 6 NA 2 ^ an Deficit ausweist, so ist doch dabei zu erwägen, daß hierbei weder auf die erhöhte Zahlung aus dem Ertrag des Börsenblattes, noch auf die Nachzahlung aus den frühem Einkünften desselben Rücksicht genommen worden ist, in Folge deren der scheinbare Ausfall sich gegenwärtig in einen Ucberschuß von nahe an 1000 verwandelt hat. Wäre aber auch dieses Ergebniß nicht er zielt worden, so würde doch die statutenmäßige Ausloosung von sieben Actien — nämlich 3Vs nach ein Procent des Aktienkapitals und 3^ wegen der ersparten Zinsen — schon durch die Zahlung der Regierungsbeihülfe für 1850, welche erst 1851 in Rechnung kommt, voll ständig gesichert gewesen sein. Bei dieser Gelegenheit darf übrigens nicht unbemerkt bleiben, daß nachdem, wie bereits !m vorigen Jahres bericht mitgcthcilt worden ist, bis jetzt 21 Actien mehr ausgeloost worden sind, als nach dem Tilgungsplane hätten ausgcloost werden sollen, cinc Ucberschrcitung der festgesetzten Zahl in Zukunft nur aus einem Mehrcrtrag des Börsenblattes, etwaigen Ersparnissen an den Verwaltungskostcn und den Zinsen der 21 Actien erwachsenen und demgemäß erst nach dem Ablauf des Rechnungsjahres festgestell werden kann, wenn neue Ucbcrschreitungen vermieden werden sollen. Als Ergebniß des zweiten, aus der Tagesordnung stehenden Geschäftes ist die Wiedcrcrwählung der aus dem Revisionsausschuß nach der Reihenfolge des Eintritts ausscheidcndcn Herrn Carl Ruthardt aus Breslau mit 68 Stimmen anzuzeigen, wogegen an der Stelle des Herrn Carl Gerold aus Wien Herr F- Gerold ebendaher mit 67 Stimmen ernannt wurde. Beide gewählte, persönlich anwesend, nahmen die auf sie gefallene Wahl bereitwilligst an und ist hier bei zu erwähnen, daß nach einer Mittheiltkng des Herrn Main oni auch in den Verwaltungsausschuß, an der Stelle der ausgeschiedencn