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für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Getchäkts^weige. H e r a u s g e g e b e n von den Deputieren des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. ^§40. Donnerstags, den 10. Mai 1838. Ein Vorschlag zur Güte wegen der künftigen Buchhändlerzahlung. Seitdem im Laufe dieses Jahres eine Anzahl von Buch handlungen erklärt hat, künftig statt der bisherigen Buch- händlcrzahlung nur Preuß. Courant annchmcn und zahlen zu wollen (beiläufig gesagt, ist dies nicht z u e r st von Herrn Brock Haus geschehen, wie meistens behauptet wird, son dern von 35 Berliner Buchhandlungen*),worunter sich 13 Sortimcntsbuchhandlungen befinden, bereits am 29. März 1837 , im Börsenblatt Nr. 3l, wogegen sich aber keine einzige Stimme erhoben), ist so viel Bitteres und Starres, so viel Wahres und Falsches über diese Sache gedruckt und gesagt worden, daß jeder daran Theilneh- mende sich ohne Zweifel ein selbstständiges Uclheil wird gebildet haben. Ich kann also dies alles füglich übergehen, und will nur in wenigen Worten die Thatsache berühren und daran einen Vorschlag knüpfen , der wohl geeignet sein dürfte, alle Interessen zu befriedigen und den kleinen Krieg zu endigen. Diejenigen, welche eine Umwandlung der bisherigen Buchhändlerzahlung, nach welcher ein Thalcr Sächsisch zu 25 g-s. gerechnet wurde, in Preuß. Cour, begehren, weil erstere Währung (gegen die übrigens Niemand protestier hat) sactisch nicht mehr geleistet wurde, haben wohl schwer lich d i e Absicht gehabt, dieSortimcntsbuchhand- lungen zu benacht heiligen und ihren Ge winn zu verkürzen. Das Interesse der Verleger hängt mit dem der Sortimentsbuchhändler genau zusam men ; sie müssen sich nicht gegenseitig befehden, sondern in die ') Unterzeichneter aehdtt nicht dazu, br Jahrgang. Hände arbeiten; der Vortheil des Einen ist auch der Vor- iheil des Andern. Aber nicht zu läugnen ist, daß der Em pfangende in den letzten Jahren durch die unseligen allge meinen Geldwirren in große Verluste gesetzt wurde und ihm nicht zu verargen ist, wenn er sich dagegen für die Zu kunft zu schützen sucht. Es ist jedoch der Zahlende sehr selten Schuld an diesem Verlust; er hat in den letzten Jah ren bezahlt wie in vielen vorhergehenden und weiß nun nicht, warum man aus einmal nicht mehr damit zufrieden sein will. Er würde cs sich erklären können, wenn ec be denken wollte, daß eben unter den jetzigen Gcldvechältnissen bei jeder Umwcchselung ein bedeutender Verlust für den cnstcht, der sein eingenommenes Geld nach Hause schaffen will. Es erscheint aber auch wieder nicht billig, wenn man den, der für den Verlust nichts kann, zum Ersatz desselben anhalten will. Es braucht also nur Ordnung in diese Sache gebracht zu werden, um weder Zahler noch Empfän ger in Nachthcil zu setzen. Das Mittel dazu scheint mir in folgendem ganz einfachen Vorschläge zu liegen: ) 1) Von Jedem, welcher im Laufe der Jubilate- messe bezahlt, wird der Louisd'or immer um 2g-s. höher angenommen, als dessen Cours nach Preuß. Cour, beträgt (also jetzt zu 5-^ 18 gA.). 2) Wer Preuß. Geld in Natura bezahlt, soll den Thaler mit 4 Pfennigen Agio berechnen dürfen, welches dem obigen säst ganz genau entspricht; 30 Preuß. Cour, würden also 30 10 g^s. Buchh.-Zahlung be tragen; auf die üderschicßenden Groschen und Beträge unter 1 -/).darf kein Agio gerechnet werden; sie wer den in Preuß. Cour, bezahlt, wie dies auch schon bis jetzt meist geschehen ist. 71